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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes
Autoren: T. J. Hudspeth
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mehr über ihre Lippen. Kein einziger negativer Gedanke verpestete mehr ihren Geist. Alles was sie noch verspürte waren Ruhe und Zufriedenheit. Selbst ihrem Peiniger konnte sie die Brutalität und Grausamkeit die er ihr hatte zukommen lassen, verzeihen.
Da der Teenager reglos im Matsch lag und sich nach mehrmaliger Aufforderung des blutrünstigen Schwarzblüters nicht mehr rührte, ging er mit schweren Schritten auf sein Opfer zu. Er packte sie an ihrer Regenjacke und zog sie dicht an sich heran. Wie ein nasser Sack hing Dalila in seinen Klauen und ließ sämtliche Gliedmaßen herunterbaumeln. Ihr Geist war noch stark, doch ihr Körper war zu geschwächt gewesen, um auch nur einen ihrer Befehle auszuführen. Nicht einmal mehr einen Finger hätte sie mehr krümmen können, wenn sie es denn gewollt hätte.

    „Hast du genug, Halbblut?“, fragte er sie grollend. In seiner Stimme lag der Klang des Triumpfes, denn er glaubte erfolgreich damit gewesen zu sein Dalila den Ungehorsam ein für alle Mal ausgetrieben zu haben. Doch er hatte nicht mit ihrer unerschütterlichen Standhaftigkeit gerechnet. Ihr Starrsinn grenzte beinahe schon an Selbstzerstörung. Mit letzter Kraft öffnete sie ihre moosgrünen Augen, die wie zwei Giftpfeile aus ihrem schlammverdreckten Gesicht hervorstachen und ihren Peiniger unnachgiebig anvisierten. Das Halbblutmädchen nahm einen tiefen Atemzug. Unter größten Schmerzen blähten sich ihre Lungenflügel auf. Das Volumen ihres Brustkorbs schwoll um ein Vielfaches an, damit sie dem Dämon die Worte entgegnen konnte die ihr auf der Seele brannten.

    „Macht mit mir was Ihr wollt, doch lebend werde ich Edrell niemals dienen!“, keuchte sie die erlösenden, blutbehafteten und nach Eisen schmeckenden Worte, die zugleich ihre letzten waren. Ein Abschiedsgruß der unwiderruflich ihr Schicksal besiegelte. Eines das sie aus freiem Willen selbst erwählt hatte.
    Trotz all der Qualen die der Dunkle sie hatte erleiden lassen, war es ihm nicht gelungen den Willen des Halbbluts zu brechen. Ihre Worte überraschten und erzürnten ihn gleichermaßen. Noch niemals zuvor hatte er es mit einem Halbblut zu tun gehabt das lieber den Tod wählte, als lebend dem dunklen Lord zu dienen.

    „Was hast du da gesagt?“, zischte der Lakai des Bösen voller Unglauben. Im nächsten Moment stieß die Kreatur einen gellenden Schrei aus der durch Mark und Bein ging und kurzzeitig sogar das tobende Gewitter, zu dem sich das Unwetter binnen der vergangenen Minuten gesteigert hatte, übertönte. Augenblicklich ließ er von Dalila ab und hielt sich seine verätzte Klaue vor Augen (der Schutz der Rabenfeder in Dalilas Brusttasche, war noch immer aktiv und konnte mit seiner Macht sogar einen Schwarzblüter in seine Schranken weisen, wenn auch nur für kurze Zeit).

    „Was ist das für ein mächtiger Zauber?“, rief er verärgert aus und keifte das Häufchen Elend das zusammengekrümmt zu seinen Füßen lag, wutentbrannt an. Dickflüssiger Schleim tropfte aus seiner Wunde auf Dalila herab und verbrannte ihre Haut. Dalila verzog ihr Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse als sie spürte wie sich etwas wie flüssige Lava durch ihre Wange fraß. Der Geruch von süßlich verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nase, wovon ihr übel wurde.
Der erzürnte Dämon verlor nun jegliche Hemmung. Sämtliche Befehle seines Herrn Edrell, Halbblute lebend zu ihm zu bringen, wurden für ihn in diesem Moment hinfällig. Es interessierte ihn nicht mehr die kostbare Beute unbeschadet seinem Anführer auszuhändigen. Stattdessen sollte sie das bekommen worum sie förmlich zu betteln schien – den Tod.
    Weder ließ er Gnade noch Mitleid walten, als er sich das was von dem Halbblut noch übrig gewesen war, vornahm. Wie besessen trat er mit seinen kräftigen Beinen auf sein Opfer ein. Immer und immer wieder ließ er seinen Fuß wie einen Dampfhammer niedersausen, als ob er einen schmierigen Käfer zertreten wollte. Dabei verfiel er in dämonisches Gelächter das seinen herzlosen Akt ein wehrloses Mädchen auf diese erbarmungslose Art und Weise niederzustrecken, noch barbarischer und erniedrigender erscheinen ließ. Seine von Hass erfüllten Augen glühten förmlich auf, als er fühlen konnte wie er das Halbblut dem Erdboden gleich machte. Die Wucht seiner Tritte zermalmte all ihre Knochen. Jene die bei den vorherigen Attacken noch nicht beschädigt wurden und die, die bereits mehrere Bruchstellen aufwiesen.
Bevor Dalila jedoch endgültig das
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