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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Glen Cook
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Pool planschen. Nach allem, was er von ihr gehört hat, hält er sie für interessant.«
    »Verstehe.« Ein Aspekt dieser Idee gefiel mir. Ich erforschte mein Gewissen. War besser, als sie zu töten. Vielleicht. »Von mir aus. Dann schnappt sie euch.«
    Die Hexe warf mir einen undefinierbaren Blick zu, beugte sich über Donni Pell und murmelte etwas. Das Mädchen atmete sofort leichter.
    Auch Eierkopf tauchte wieder auf. Er sah die Hexe und legte sofort seine Sonntagsschulen-Unschuldsmiene auf. Mir drängte sich der Verdacht auf, daß die Welt nicht mehr unter einem Riesen-Mischling namens Skredli leiden mußte.
    Morpheus sagte gar nichts. Im Gegenteil, er verschaffte sich einen der elegantesten Abgänge, die ich je erlebt hatte. Ich achtete nicht auf ihn, während Beutler und Sattler Donni Pell auf eine zusammengezimmerte Trage legten. Als ich wieder hinsah, war Morpheus nirgendwo mehr zu sehen.
     

 
56. Kapitel
     
    Die Ermittler kamen acht Mann hoch. Sie waren peinlichst gründlich, obwohl ihr Urteil niemals in Zweifel stand. Die Urteilsverkündung befand Lord Gameleon, Baronet daPena und Sturmwächterin Raver Styx des Mordes schuldig. Amirandas Tod schrieben sie einer oder mehreren unbekannten Personen zu.
    In der Oberstadt hängt man sich nicht gegenseitig auf. Raver Styx verlor ihren Besitz und ihre Zauberkraft und wurde aus der Oberstadt verstoßen. Sie mußte allein und einsam durch die Welt ziehen. Obwohl sie nicht ganz allein war. Willa Dount war ebenfalls verschwunden, und ich hörte, daß Raver Styx ihr auf den Fersen war. Einhundertachtzigtausend Taler in Gold!
    Ob Raver Styx wohl Glück hatte? Ich konnte weder Willa Dount noch das Gold aufspüren, obwohl ich monatelang jede freie Minute darauf verwendet habe.
    Sie mußte es die ganze Zeit mitgeschleppt haben. Sie war nicht zu spät zu der Übergabe gekommen, weil sie, wie Skredli dachte, die Größe des Wagens falsch eingeschätzt hatte, sondern weil sie die Geschwindigkeit falsch eingeschätzt hatte, die ein schwer beladener Planwagen fahren kann. Der Anteil, den sie für sich selbst reserviert hatte, lag unter einem doppelten Boden. Ich habe den Wagen gefunden und auch den Mann, der ihn für sie präpariert hatte. Was immer sie mit dem Gold angestellt hatte … sie hat es erst nach der Übergabe des Lösegeldes getan.
    Trotzdem bin ich auf meine Kosten gekommen. Ich habe fast den ganzen Rest aufgespürt, und Amber hat dafür gesorgt, daß ich zehn Prozent bekam.
    Nach unserer Rückkehr nach TunFaire hatte ich keinen direkten Kontakt mehr zur Amber. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich den Platz ihrer Mutter in der Oberschicht der Oberstadt zu erkämpfen, als daß sie mich hätte besuchen können. Und ich habe nicht gewagt, noch einmal dort hinzugehen.
     
    Als ich heimkam, sah ich aus, als hätte ich sechs Wochen auf den Wilden Inseln verbracht. Dean reichte ein Blick. Er rümpfte die Nase. »Ich werde etwas Wasser heiß machen, Mr. Garrett.«
    Ich hörte eine Frau in der Küche reden. Hoffentlich war das nicht eine seiner Nichten. »Was habe ich dir wegen …«
    Tinnie trat in den Flur, eine wütende, rothaarige Schönheit. »Ich gebe dir eine einzige Chance, mir alles zu erklären, Garrett«, sagte sie und fegte wieder in die Küche.
    »Was, zum Teufel, soll das denn?«
    »Sie hat Sie an dem Nachmittag, an dem sie zurückgekommen ist, mit einer Frau aus Lettie Farens Kneipe kommen sehen«, meinte Dean selbstgefällig.
    »Und du wußtest genau, wer das war und worum es ging, und hast es ihr nicht erklärt, weil du der Meinung warst, ich hätte es verdient, auf ihre schwarze Liste zu kommen, ja?«
    Er sah noch nicht mal verlegen aus. Die Ratte.
    Tinnie akzeptierte mein Ehrenwort. Mehr oder weniger. Nachdem ich alles sechsmal erklärt und ihr gezeigt hatte, daß ich – ›ja, da staunst du, gell?‹ – sogar Geld bei der Sache verdient hatte. Aber es war ganz schön aufwendig und kostete eine Menge Silberlinge, die ich in schicken Restaurants auf den Kopf haute, bevor sie mir das vergab, was ich ihrer Ansicht nach getan hatte.
    Richtig erweichen ließ sie sich aber erst, als ich davon anfing, eine von Deans Nichten zu heiraten. Sie wollte mich vor einem Schicksal bewahren, daß schlimmer als der Tod war.
     
    Eine Woche später stand Beutler vor der Tür. Ich hatte schlechte Laune. Dean und der Tote Mann und Tinnie hackten aus irgendwelchen Gründen alle drei abwechselnd auf mir herum. Eierkopf mied mich wie die Pest wegen dem, was er bei der
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