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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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eigentlich?“
    „Nicht da“, stellte Salem fest. „Sieht aus, als ob der gespenstische rote Qualm nur für dich gedacht war.“ Sein langer schwarzer Schwanz schnellte hin und her und er kratzte versonnen mit den Krallen auf dem Boden herum. „Was ist eigentlich mit diesem Typen los, diesem Mark? Ich dachte, er mag Katzen. Und dich.“
    „Er mag wirklich Katzen“, erwiderte Sabrina. „Er liebt sie. Tatsache ist, dass er selbst eine hat. Sie heißt...“ Sabrina hielt inne, und sie und Salem schauten sich an. „Elvis.“
    „Warum hat er mich dann beschimpft und mich so brutal vom Stuhl geschubst?“, wollte der Kater wissen.
    Sabrina wusste, warum. Und an Salems leuchtenden gelben Augen konnte sie erkennen, dass es auch ihm klar war.
    „Der Fuchs“, sagten sie gleichzeitig.
    „Das war in Wirklichkeit überhaupt nicht Mark in diesem Wohnzimmer“, meinte Sabrina atemlos. „Das war Mei, die sich als Mark ausgegeben hat. Und ich bin darauf hereingefallen. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass Mark niemals dort sein konnte. Außer er hätte Zauberkräfte. Aber die hat er nicht. Und er wäre niemals gemein zu dir gewesen.“
    „Ich glaube, Füchse machen sich nicht viel aus Katzen“, sagte Salem gekränkt.
    „Vielleicht hast du sie nur erschreckt“, entgegnete Sabrina, um ihren Kater zu beschwichtigen. „Wenn wir nur herausfinden könnten...“
    In diesem Augenblick hustete jemand, und sie wirbelte herum.
    Aber es war nicht Mei, wie sie erwartet hatte. Stattdessen entdeckte sie einen alten Mann mit einem dünnen weißen Bart, der zu ihnen humpelte. Sein graues Hemd und die Hose flatterten im Wind. Mit seiner knotigen Hand hielte er seinen breiten Strohhut fest, damit dieser nicht davongeweht wurde.
    „He, wo kommt der denn her?“, flüsterte Salem Sabrina zu. „Gerade eben war er noch nicht da.“
    „Keine Ahnung“, erwiderte Sabrina leise. „Aber vielleicht kann er uns sagen, wo wir hier sind.“
    Bei Mark hatte Sabrina höllisch aufgepasst, nicht zu verraten, dass sie Chinesisch sprechen konnte, aber bei diesem alten Mann gab es keinen Grund, sich zu verstellen. Sie brauchte Antworten auf all ihre Fragen, und wenn sie mit ihm in seinem Heimatdialekt sprach, konnte sie Zeit sparen.
    Sie begrüßte ihn auf Chinesisch, und der Mann antwortete ihr auf dieselbe Weise.
    „He, ich versteh dich nicht“, zischte Salem.
    „Pst“, flüsterte Sabrina warnend. „Eine sprechende Katze könnte diesem alten Knaben Angst einjagen, und ich muss unbedingt mit ihm reden.“
    „Okay, aber könntest du für mich übersetzen?“
    Sabrina seufzte ungeduldig, dann murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen schnell einen Zauberspruch:

    Alles, was ich höre und sage,
    wird übersetzt für Salem,
    so ist er in der Lage,
    zu verstehen, was ich höre und sage.

    „Das ist echt langweilig, wenn du mit gleichen Wörtern reimst“, wisperte der Kater. „Wenn du sage mit sage reimst, wirst du nie in der Ruhmeshalle der Hexen zu Ehren kommen...“
    „He“, flüsterte Sabrina. „Du wolltest Magie, oder etwa nicht? An meiner Dichtkunst kann ich zu Hause arbeiten, Falls wir überhaupt jemals nach Hause kommen.“
    Sabrina wandte sich wieder an den alten Mann. Er sah sie mit verwirrtem Blick an.
    Sie lächelte nervös. „Äh, entschuldigen Sie“, sagte sie, wobei ihre chinesischen Worte für Salems Ohren übersetzt wurden. „Könnten Sie mir vielleicht sagen, wo wir hier sind?“
    Die weißen Augenbrauen des Mannes schossen nach oben. „Wie kann jemand auf der berühmten chinesischen Mauer spazieren gehen ohne zu wissen, wo er ist?“
    „Die berühmte chinesische Mauer!“, rief Sabrina. „Sie meinen so was in der Richtung wie die Steinmauer, die sich an der nördlichen Grenze von China über 2450 Kilometer erstreckt und mit deren Bau Kaiser Ch’in Shih Huang Ti etwa im Jahre 228 vor Christus begonnen hat?“
    „Oh, du kennst dich sehr gut aus mit der chinesischen Geschichte.“ Der Mann schien erfreut.
    Sabrina zuckte mit den Schultern. „Meine Tante Zelda weiß eine Menge über Ihr Land“, erklärte sie. „Sie erzählt immer wieder davon.“
    Der alte Mann nickte. „Wenn man bald in ein fremdes Land reisen muss, ist China eine gute Wahl.“
    „Ja, es ist wunderschön hier“, sagte sie höflich und steckte die Hände in die Taschen. Sie überlegte, warum seine Worte ihr so bekannt vorkamen. In einer der Taschen fühlte sie einen kleinen Papierstreifen und zog ihn gedankenverloren heraus.
    Es war die
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