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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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Teller fallen und starrte ihn an. „Stimmt was nicht damit?“
    Mark lachte. „Ich habe nur gemeint, dass wir zuerst unsere Glückskekse aufmachen und lesen müssen.“
    Überrascht sah Sabrina ihn an. „Normalerweise schaut man doch erst nach dem Essen nach, hab ich Recht?“
    „Nach alter Tradition, okay“, antwortete Mark und hielt ihr eine kleine, handbemalte Porzellanschale hin. Zwei Glückskekse lagen darin, jeder war in durchsichtiges Cellophan verpackt. „Aber du weißt ja“, sagte er und seine Augen zwinkerten, „dass ich diesen alten Plunder gern über den Haufen werfe.“
    Sabrina kicherte. „Ich bin bereit.“ Sie nahm ihren Glückskeks und riss die Verpackung auf. „Du zuerst.“
    „Oh nein“, erwiderte Mark mit schelmischem Grinsen. „Du musst zuerst lesen. Ich bestehe darauf.“
    Sabrina zuckte mit den Schultern und brach den knusprigen halbmondförmigen Keks in zwei Teile. Dann nahm sie den schmalen weißen Papierstreifen heraus. Sie rollte ihn auseinander und las. „Ha! Zumindest steht diesmal nicht drauf, dass das Unglück mich wie ein Schatten verfolgen wird.“
    „Und was steht drauf?“, fragte Mark.
    Sabrina kicherte. „Du wirst bald in ein fremdes Land reisen.“
    „Wie aufregend“, meinte Mark.
    „Ja, das stimmt. Nur dass wir am Montag diesen Mathetest haben. Also werde ich nirgendwohin...“
    Plötzlich merkte Sabrina, dass der Tisch unter ihren Fingerspitzen zitterte. Ein Schleier aus rotem Rauch stieg vor ihr auf, und sie konnte kaum erkennen, dass Mark sie angrinste. Wie ein kleiner Tornado wirbelte der Rauch um sie herum. Jetzt dröhnte ein heulender Sturm in ihren Ohren und Sabrina fühlte, wie sie sich vom Stuhl erhob.
    Warum lacht Mark?, dachte Sabrina benommen. Dann fühlte sie, wie sie in ein geheimnisvolles Gewebe von Raum und Zeit hinausgeschleudert wurde.

10. Kapitel
    Sabrina landete hart auf ihrem Hinterteil – allerdings ohne ein einziges Schweinefleischklößchen. Vage spürte sie durch ihr T-Shirt ein paar scharfe Krallen an ihrem Rücken.
    Sie legte einen Augenblick die Hände vor ihr Gesicht und wartete darauf, dass das schwindelige Gefühl in ihrem Kopf nachließ.
    Der laute Sturm war einer gespenstischen Stille gewichen, die nur ab und zu von dem unheimlichen Flüstern des Windes unterbrochen wurde, das von weit her zu kommen schien.
    Sabrina öffnete die Augen und schaute sich um. Sie saß auf einer Art alter Brücke, die auf beiden Seiten von Steinmauern begrenzt war. Oh nein!
    Sie sprang auf, lief zu der Steinmauer und schaute hinunter. Ihr stockte der Atem. Das Gebilde, auf dem sie stand, war etwa sieben Meter hoch – und kein Tröpfchen Wasser war unten am Boden. Dies war keine Brücke, sondern so etwas wie eine gewundene Mauer mit einem Weg in der Mitte, der sich in beide Richtungen erstreckte, so weit das Auge reichte.
    „Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir nicht zu Hause auf der Couch gelandet sind“, versuchte Salem zu scherzen. Er klammerte sich immer noch an Sabrinas Schultern fest.
    Sie nickte. „Wir sind Meilen von Westbridge entfernt, und auch von New York. Aber wo sind wir nur?“
    „Keine Ahnung“, erwiderte Salem. „Ich war noch nie gut in Geografie. Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich mich in meinem letzten Leben dafür entschieden habe, einfach die ganze Welt zu erobern. Ich konnte die Länder nicht richtig auseinander halten. Und so war es einfacher.“
    „Oh, Salem“, sagte Sabrina und zuckte mit den Schultern. „Du kannst mich jetzt loslassen.“
    „Tut mir Leid“, erwiderte Salem. „Ich habe immer die Tendenz, mich festzuklammern, wenn ich in solch einen eiskalten Wirbelsturm gerate.“ Er ließ Sabrina los und sprang leichtfüßig zu Boden. „Aber du musst mir eins versprechen.“
    „Ich werde es versuchen.“
    „Du wirst nicht ohne mich verschwinden, okay?“ Salem zitterte. „Ist mir egal, was sie über Katzen sagen, aber ich bin eine Niete, wenn es darum geht, den Heimweg zu finden. Besonders dann, wenn man es nur mit magischen Kräften schaffen kann.“
    „Versprochen“, sagte Sabrina und kraulte Salem beruhigend hinter den Ohren. „Hoffentlich finde ich überhaupt einen Weg zurück.“
    Sie ging ein paar Schritte und schaute sich um, Salem dicht an ihren Fersen. „Ich habe keinen blassen Schimmer, was uns hierher gebracht hat. Und warum.“ Plötzlich wirbelte sie herum, legte die Hand über die Augen, um sich gegen die Sonne zu schützen, und sah in alle Richtungen. „Wo ist Mark
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