Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05
Autoren: Die Götter der Flußwelt
Vom Netzwerk:
Was wirklich passiert ist…«
    »Sie ließen den Computer ein Duplikat von sich anfertigen, oder dieses Duplikat existierte schon«, sagte Burton. »Das Duplikat ist im Besitz der Aufzeichnungen. Oder es gibt nur einen Computer, aber er gab uns falsche Informationen.«
    Loga blieb stehen, sah Burton erstaunt an und platzte dann vor Lachen heraus.
    »Wann sind Sie darauf gekommen?«
    »Vor einer Minute.«
    »Ich habe tatsächlich vor meinem Verschwinden einen Ersatzcomputer geschaffen.«
    »Dann war es ein Test für uns, als wir den Turm zum ersten Mal betraten und den Computer am Eingehen hinderten? Görings Opfer war vergeblich?«
    »Nein, es war Ernst. Dieser Vorgang hat mich so tief bestürzt, daß ich augenblicklich den Ersatzcomputer schuf.
    Tatsächlich ist der Ersatzcomputer für mich an die erste Stelle gerückt, seit ich Ihnen den ersten als Spielzeug überließ.«
    »Warum«, fragte Frigate, »haben Sie einen solchen Ersatzcomputer nicht schon zu Beginn des Programms installiert? Es wäre doch eine übliche Vorgehensweise gewesen.«
    »Wir waren der Meinung, es könne zu keiner Computer-Fehlfunktion kommen, jedenfalls zu keiner gefährlichen. Wir hielten ihn für unverwundbar.«
    »Ja, und die Titanic war unsinkbar.«
    »Was ist mit der Mongolin, die Nur getötet hat?« fragte Alice.
    »Ach, sie! Sie war Teil des Plans, Sie zu verwirren und Ihnen Rätsel aufzugeben. Jemand mußte für meinen Tod verantwortlich gemacht werden, und ich brachte sie ins Spiel, damit Sie denken sollten, sie hätte mich getötet. Sie hätten dann herausfinden müssen, wer und was sie war, aber sie hatten keine Möglichkeit dazu.«
    »Sie war ein Android?« sagte Frigate.
    »Natürlich.«
    »Einige von uns waren der Meinung, es wäre Nur zu leicht gefallen, sie zu töten«, meinte Frigate.
    Burton paffte Rauch aus und hoffte, daß er ruhiger wirkte, als er sich fühlte. »Ich danke Ihnen für die Erklärung«, sagte er. »Ich werde Ihnen jedoch nicht für die Anspannung, die Angst und das Blutvergießen danken. Aber wie Sie sagten, wir mußten es auf die harte Tour lernen, und Ihre Absicht war zweifellos gut. Nach Ihren Worten kommt es nicht darauf an, was man denkt, welche Absichten man hat, sondern es sind die Handlungen, die den Charakter enthüllen. Wie dem auch sei, ich habe eine Frage, vielleicht die wichtigste überhaupt!«
    Er hielt inne. »Bleiben wir im Turm?« fuhr er dann fort. »Oder müssen wir ins Tal zurück?«
    Loga grinste. »Was wäre Ihnen lieber?« sagte er.
    »Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber ich würde lieber hier bleiben.«
    Die anderen äußerten sich ähnlich.
    »Warum?« fragte Loga.
    »Aus zwei Gründen«, sagte Burton. »Erstens, das Leben ist hier erfreulicher für mich - trotz der von Ihnen ausgelösten Ereignisse. Es bietet mir die Gelegenheit zu lernen und Wissen zu sammeln, eine Gelegenheit, die ich meiner Seele auf der Erde ebenfalls geboten hätte, wäre ich der Meinung gewesen, eine zu haben, und hätte mir jemand das Angebot gemacht. Das Leben hier bietet mir auch mehr Luxus, kommt dem im Himmel ziemlich nahe, einem körperlichen Himmel, wie Sie sich vorstellen können. Zweitens bin ich der Meinung, mich des Lebens hier würdig erwiesen zu haben. Ich bin dem Voranschreiten so nahe gekommen, wie ich ihm je nahe kommen werde. Eine Rückkehr würde mich nur ärmer machen und frustrieren. Es würde mein ethisches Niveau kein bißchen anheben, sondern nur senken.«
    Loga fragte die anderen, ob sie ähnliche oder andere Gründe hatten. Ihre Antworten entsprachen im großen und ganzen der Burtons.
    »Bevor ich Ihnen verrate, was Sie offenbar so verzweifelt wissen wollen, werde ich Ihnen etwas anderes sagen. Burton, als Sie behaupteten, Sie wären dem Voranschreiten so nahe gekommen, wie Sie ihm je nahe kommen würden, haben Sie unterbewußt die Wahrheit gesprochen. Daß Sie es sagten, macht mich neugierig. Steckt mehr hinter dieser Bemerkung, als man oberflächlich annehmen könnte? Haben Sie irgendwelche dunklen Ahnungen, irgendwelche Hinweise, daß…?«
    Er lächelte und trank noch einen Schluck Cognac. Burton spürte, daß Loga von ihm erwartete, seine Aussage zu vertiefen. Wenn er es jedoch tat, würde der Ethiker enttäuscht sein. Burton hatte nicht die geringste Ahnung, auf was Loga anspielte.
    »Fahren Sie fort«, meinte Burton. »Sie wollten sagen…?«
    »Nun gut. Von mir und der Kirche der Zweiten Chance haben Sie gehört, Sie wären reif zum Voranschreiten, sobald Sie ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher