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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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kommt, werden wir jedoch, ob es uns paßt oder nicht, zur wiederhergestellten Erde zurückkehren oder dem Vergessen anheimfallen. Ich hoffe und ich glaube, daß wir hier uns qualifiziert haben, zur Erde zu gehen, wo wir das Leben genießen können, bis der Erdkern abkühlt und wir zu einem jüngeren Planeten aufbrechen müssen. Dieser Zeitpunkt sollte jedoch noch ein paar Millionen Jahre in der Zukunft liegen, und wer weiß schon, was in einer solch unvorstellbar langen Zeit passieren kann?«
    Er hielt inne, nippte an seinem Wein, setzte den Kelch ab und sah sich um.
    »Wie ich es verstanden habe, wird man den Erdkern anzapfen, um die E-M-Konverter mit Energie zu versorgen. Aber diese Energie wird nur benutzt, um diejenigen wiederzubeleben, die dort gestorben sind, und bei den Menschen, die dann auf der Erde leben werden, wird kein großer Energiebedarf für die Wiederbelebung bestehen. Es wird keine Gräle oder Konverter geben, die uns mit Nahrung versorgen. Die Nahrung wird aus dem Boden wachsen. Wenn alles nach dem Plan der Ethiker verläuft, wird die Erde ein hübscher, ruhiger Ort sein. Es werden Frieden und Harmonie herrschen, obwohl ich gewisse Zweifel habe, daß sich der Löwe neben dem Lamm niederlegen wird. Nicht, wenn er hungrig ist. Löwen finden Gras nun mal nicht nahrhaft. Sie werden es wohl niemals nahrhaft finden.
    Und natürlich werden selbst die, die Vorangeschritten sind, nicht perfekt sein. Kein Mensch, abgesehen vielleicht von ein paar Ausnahmen, die unerreichbare Vorbilder für uns alle sein werden, ist perfekt oder wird jemals perfekt sein.«
    Viele seiner Zuhörer musterten ihn und schienen sich zu fragen, ob er sie auf etwas vorbereiten wolle, ob er ihnen gleich ins Gesicht schlagen würde.
    »Ich bin mir sicher, einige von euch werden dem Leben auf der Erde mit großem Vergnügen entgegensehen. Ihr wißt, ihr werdet immer intellektuelle Abenteuer zu bestehen haben, da die Gelegenheit für Studien und künstlerische Schöpfungen nur durch den Turm selbst begrenzt sein werden. Und ihr seid glücklich mit der Vorstellung, daß das Leben friedlich, wohlgeordnet und sicher verlaufen wird. Ihr schwelgt in dieser Aussicht.«
    Er hielt inne und runzelte die Stirn.
    »Es gibt jedoch eine Alternative zu der Erde, die ich gerade beschrieben habe. Ich habe die Raumschiffe im Hangar untersucht und festgestellt, daß man keinesfalls eine gut ausgebildete Besatzung braucht, um sie zu steuern und zu fliegen. Sie sind in sich selbst äußerst komplex, aber ein intelligentes Kind von zwölf Jahren könnte nach einigem Lernen ein Schiff betreten und sich an jedes gewünschte Ziel bringen lassen. Vorausgesetzt natürlich, daß es genug Treibstoff mit sich führt.«
    Frigate lächelte zu ihm hoch und bildete mit einem Daumen und einem Finger ein O.
    »Was ist, wenn wir die Rückkehr zur fast utopischen Erde ablehnen?« sagte Burton. »Was ist, wenn wir eine andere Art des Daseins bevorzugen oder nicht ganz sicher sind, daß wir zu den Bewohnern jener Erde zählen werden, die ich gerade beschrieben habe?
    Nichts kann uns daran hindern, eines - oder alle - der Schiffe im Hangar zu besteigen, wenn wir es wollen, und uns einen der jungfräulichen Planeten auszusuchen, die im Navigationskatalog verzeichnet sind.
    Was würden wir dort tun, unsere kunterbunt durcheinandergewürfelte Gruppe Beinahe-Unsterblicher vieler Rassen, Nationen, Sprachen und Zeiten? Wir würden nicht das üppige, leichte Leben haben, das wir hier haben, oder das eher eingeschränkte, aber immer noch einfache Leben auf der zukünftigen Erde. Obwohl wir die Wissenschaft und Technik der Ethiker als Aufzeichnungen mit uns nehmen könnten, würden wir sie jahrhundertelang kaum nutzen können. Es würde lange dauern, bevor unser Volk zahlenmäßig weit genug gediehen ist, um genug Hände zu haben, um all die schmutzige und harte Arbeit zu bewältigen, die nötig ist, um die für derlei komplizierte Prozesse notwendigen Rohmaterialien zu gewinnen.
    Diese Planeten sind, wie es früher auf der Erde geschehen ist, mit Wathan-Generatoren und -fängern ausgestattet worden. Wir können Kinder haben, weil sie mit Wathans geboren und ein Eigenbewußtsein und einen freien Willen haben werden. Aber« - er blickte sich wieder um - »wenn einer von uns oder eins unserer Kinder stirbt, werden wir für lange Zeit tot sein. Vielleicht für immer. Sollten die Ethiker imstande sein, uns aufzuspüren, werden sie da und dort sofort über uns richten. Vielleicht haben wir
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