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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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seine Farbe und relative Breite die ethische Entwicklung der jeweiligen Person. Wer den Normen entspricht, wird auf der Erde mit seinem Körper zusammengeführt. Die, bei denen es nicht der Fall ist, werden freigegeben und können gehen, wohin sie wollen.«
    »Aufgrund des Urteils einer Maschine?« fragte Frigate.
    »Sie ist unfehlbar.«
    »Außer, jemand pfuscht an ihr herum«, sagte Burton.
    »Das ist nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Außer, Sie selbst sind derjenige«, sagte Burton.
    Loga sah ihn an. »Ich werde nicht hier sein.«
    »Wo werden Sie sein?«
    »Ich werde mit einem der Raumschiffe im Hangar zu einem unbewohnten Planeten aufbrechen.«
    »Sie hätten jederzeit verschwinden können, nachdem Sie sich die anderen E-thiker und deren Agenten vom Hals geschafft hatten«, sagte Frigate. »Warum haben Sie nicht einfach Ihre Familie mitgenommen?«
    Loga sah Frigate an, als könne er einfach nicht glauben, daß jemand so etwas sagte. »Nein, das konnte ich nicht.«
    »Warum nicht?« fragte Burton. »Es scheint doch die logische Alternative zu sein.«
    »Sie wären nicht bereit gewesen. Sie hätten den Test nicht bestanden; der Computer hätte sie abgelehnt. Sie wären verloren gewesen.«
    »Sie reden Unsinn«, sagte Frigate. »Es hätte Sie nicht zu stören brauchen. Sie wären auf irgendeinem Planeten in Sicherheit gewesen, wo man Sie in tausend Jahren nicht gefunden hätte. Vielleicht sogar niemals. Und Sie hätten Ihre Familie gehabt.«
    Loga zog die Brauen hoch; Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Sie verstehen nicht. In einem solchen Fall hätten sie nicht überleben dürfen. Sie wären nicht Vorangeschritten. Ich konnte sie nicht mitnehmen, ehe sie nicht das Stadium erreicht hätten, in dem die Unsterblichkeit für sie erträglich gewesen wäre.«
    Die anderen sahen einander an. Unausgesprochen: Er ist verrückt.
    Burton seufzte, beugte sich vor, griff unter den Tisch und tastete nach dem Strahler, der dort seit der Fertigstellung des Schlosses auf einer Ablage lag. Sein Finger schob den seitlichen Energieregler auf Betäubung. Er zog die Waffe blitzschnell hervor und drückte auf die leicht zu bewegende Zunge, die als Abzug diente. Der hellrote Strahl traf Loga an der Brust, und der Ethiker fiel nach hinten.
    »Ich mußte es tun«, sagte Burton. »Er ist hoffnungslos psychotisch und hätte uns ins Tal zurückgeschickt. Gott allein weiß, was er dann getan hätte.«
    Auf Burtons Befehl hin lief Frigate zu einen Konverter, um eine Injektionsspritze mit der benötigen Menge Somnium zu holen. Burton stand Wache, bereit, Loga erneut zu betäuben, sollte etwas darauf schließen lassen, daß er wieder zu Bewußtsein kam. Der Mann war unglaublich robust; ein Energieschlag, der die meisten Leute ohnmächtig werden ließ, machte ihn vielleicht nur benommen.
    Burton schritt ein paar Minuten auf und ab und überlegte, wie er das Problem, das Loga darstellte, lösen konnte. Er mußte am Leben erhalten werden. Wenn er starb, würde er zweifellos in einer verborgenen Kammer wiedererweckt werden. Dies wäre das Ende für die vier Turmbewohner, denn Loga hatte in jeder Hinsicht bevorzugten Zugang zum Computer. Steckte man ihn in einen
    Kryogenese-Zylinder, würde er, soweit es das Wathan betraf, tot sein und sofort wiedererweckt werden. Erwachte er und mußte feststellen, daß man ihn eingesperrt hatte, konnte er sich vielleicht töten, welche Sicherheitsvorkehrungen seine Häscher auch getroffen hatten. Selbst wenn man den winzigen schwarzen Ball, der bei einem gedachten Kodewort ein tödliches Gift freigab, chirurgisch aus seinem Hirn entfernte, konnte Loga seine Zunge verschlucken und ersticken. Man hätte ihm die Zunge abschneiden können, aber dazu war Burton nicht fähig, so verzweifelt er auch war.
    Es war möglich, Loga unter Drogen zu halten. Er bezweifelte jedoch, daß der Ethiker in einem solchen Zustand dreiunddreißig Jahre überleben konnte. Es war sinnlos, den Computer anzuweisen, Logas Erinnerungen abzuspulen, um so seine versteckten Körperaufzeichnungen ausfindig zu machen. Loga würde ihn angewiesen haben, die Verstecke nicht zu verraten.
    Burton blieb stehen und lächelte. Es gab einen Ausweg.
    Das Ausarbeiten des Plans erforderte zwei Tage, denn sie mußten sehr vorsichtig zu Werke gehen. Ein einziger Fehler, und Loga würde doch noch den Sieg davontragen.
    Er wies den Computer an, einen modifizierten Androiden herzustellen, der wie Loga aussah und auch genau dessen Stimme hatte. Auch der Körperaufbau
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