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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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Ingenieur, der bald mein Chefingenieur sein wird, war so klug, eine zweite Instrumentenkonsole in das Schiff einzubauen, die so gut versteckt ist, daß niemand sie finden kann. Alle Kabel, die zu dir hinaufführen, mein Lieber, sind durchgeschnitten. Damit ist für dich die Sache jetzt gelaufen, Samuel. Meine Männer werden gleich die Brücke stürmen und dich festnehmen. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn dabei so wenig wie möglich zu Bruch ginge, und mache dir das großzügige Angebot, uns freiwillig zu verlassen. Wenn du das tun willst, wird dir nichts geschehen. Vorausgesetzt natürlich, du schaffst es, schwimmend das Ufer zu erreichen.«
    Sam stieß einen Fluch nach dem anderen aus, wünschte John Vampire und Nachtmahre an den Hals und drosch schließlich wie ein Irrer auf die Instrumentenkonsole ein. Aber das Schiff fuhr unerbittlich weiter und ließ das Dock, an dem es hätte anhalten sollen, hinter sich, während die dort wartenden Leute winkten und schrieen und sich fragten, warum es nicht anhielt.
    Lothar, der aus einem der Heckfenster blickte, sagte: »Sie schleichen sich an uns ran!«, und gab einen Schuß auf einen Mann ab, der eben im Begriff war, sich ihnen von hinten zu nähern.
    »Lange können wir uns hier nicht halten«, sagte Firebrass. »Wir haben so gut wie keine Munition!«
    Sam blickte durch die Frontscheiben. Mehrere Männer und Frauen kamen auf das Kesseldeck gelaufen und blieben stehen.
    Unter ihnen befand sich auch Livy.
    Wieder stürmte jemand vor. Ein Mann drang auf Cyrano ein, der gerade damit beschäftigt war, einen anderen Gegner zu erledigen. Livy versuchte dem Burschen mit einer Pistole das Schwert aus der Hand zu schlagen, aber es mißlang. Der Angreifer stach sie nieder. Sie fiel hintenüber, während die Klinge noch immer aus ihrem Leib ragte. Der Mann, der sie umgebracht hatte, starb eine Sekunde später, denn dann war Cyrano über ihm und zog ihm sein Rapier durch die Kehle.
    Sam schrie: »Livy!« Dann stürmte er von der Brücke und kletterte die Leiter hinab. Kugeln pfiffen an seinen Ohren vorbei und prallten gegen die Decksaufbauten. Er fühlte einen heißen Schmerz, dann schrie in seiner Nähe jemand auf. Trotzdem kletterte Sam weiter. Nur schemenhaft nahm er wahr, daß Joe und die anderen ihm gefolgt waren. Vielleicht hatten sie vor, ihn zu retten, aber genauso gut konnten sie erkannt haben, daß es jetzt allerhöchste Zeit war, die Brücke zu verlassen.
    Überall lagen Tote und Verwundete herum. Johns Männer waren nicht sehr zahlreich gewesen. Er hatte auf den Überraschungseffekt gebaut, und der war ihm absolut gelungen. Dutzende von Sams Leuten waren in den ersten Sekunden der Meuterei ums Leben gekommen und weitere Dutzende während der ausgebrochenen Panik. Und noch viel mehr waren ins Wasser gesprungen, als sie erkannt hatten, daß sie weder die Möglichkeit hatten, sich zu verstecken, noch die, sich zu verteidigen. Der größte Teil der Besatzung war nicht einmal bewaffnet gewesen.
    Die Nicht vermietbar hielt nun auf das Ufer zu. Die Schaufelräder drehten sich mit aller Kraft und wühlten sich durch die Fluten, und das Deck vibrierte unter Sams Füßen. John ließ das Schiff ans Ufer treiben, weil dort zahlreiche bewaffnete Männer und Frauen auf ihn warteten.
    Es stand außer Frage, daß er die Unzufriedenen um sich geschart hatte; jene Leute, die der Ansicht waren, bei der Mannschaftslotterie zu kurz gekommen zu sein. Wenn sie erst einmal an Bord waren, würden sie mit Sam und seinen Leuten kurzen Prozeß machen.
    Sam ließ die Brücke hinter sich und lief das Hurrikandeck entlang. Er hielt dabei eine Pistole in der einen und ein Messer in der anderen Hand. Er hatte keine Ahnung, wie er an die Waffen gekommen war, und konnte sich nicht einmal daran erinnern, sie aus dem Gürtel gezogen zu haben.
    Am oberen Ende der zum nächsten Deck hinabführenden Leiter tauchte ein Gesicht auf. Sam schoß, und es verschwand. Mit einem Sprung näherte er sich dem Decksrand und schaute hinunter. Im gleichen Moment feuerte er, und diesmal ging der Schuß nicht daneben. Die Brust des auf der Leiter hockenden Mannes färbte sich rot, dann fiel er hinunter und riß zwei andere mit sich. Einige weitere Männer auf dem unteren Deck zogen nun ihrerseits Pistolen und feuerten auf Sam, so daß ihm nichts anderes übrigblieb, als zurückzuspringen. Die Salve verfehlte ihn jedoch, aber einige Geschosse rissen den Decksrand zu seinen Füßen auf und jagten Splitter in seine
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