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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition)
Autoren: Jeff Strand
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Bemerkung, obwohl das klarerweise nicht der Fall war.
    Nathan wusste nicht genau, was er tun sollte. Da die Frau bereits vor eine Weile geschrien hatte und es keine erkennbaren Anzeichen gab, dass sie bereits mit dem Baseballschläger geschlagen worden war, vermutete er, dass der Mann es nicht eilig hatte, die Aufgabe zu vollenden. Aber würde er seine Zeit noch länger verschwenden?
    Nathan zögerte nicht. Er war so viele Male in seinem Leben verprügelt worden – abgesehen davon, dass er angeschossen wurde und jemand seinen Arm in kochendes Öl getaucht hatte – dass ihn die Vorstellung, wie ein Baseballschläger seine Stirn zerschmetterte, nicht einschüchterte. Er war so an Verletzungen gewöhnt, dass er sogar die Kugel vergessen hatte, die sein Ohr gestreift hatte, was ein Erlebnis gewesen war, das die meisten kleinen Jungen für wichtig gehalten hätten.
    Als es jedoch passierte, tat der Schlag mit dem Baseballschläger auf seine Stirn tatsächlich weh. Nathan fiel zu Boden.
    »Du Bastard!«, schrie Jamison. »Sein Verstand ist nur sieben Jahre alt!«
    Jamison stürmte vorwärts, bekam selbst die Aufmerksamkeit des Schlägers ab und fiel bewusstlos neben Nathan zu Boden.
    Nathan krabbelte zu dem Mann hinüber und packte dessen Bein. Niemand würde etwas auszusetzen haben, wenn er seine Zähne benutzte, um eine unschuldige Frau zu retten, oder? Was spielte es in diesem Moment für eine Rolle, wenn Officer Danbury ihn erneut ins Gefängnis schicken wollte? Er sperrte seinen Mund weit auf und biss in das Bein des Mannes.
    Schmerzen schossen ihm durch den Mund, und zwei seiner lockeren Zähne fielen aus. Und deshalb schrien in dem Raum alle drei Leute, die bei Bewusstsein waren.
    Der Mann hob seinen Baseballschläger, machte sich bereit, Nathan einen Schlag zu verpassen. Nathan vermutete, der Mann könnte ihm seinen Kopf soweit in die Mitte seines Körpers schlagen, bis er durch seinen eigenen Nabel hinausschauen konnte. Er biss erneut zu. Dieses Mal fiel nur ein Zahn heraus, obwohl die Schmerzen immer noch beachtlich waren. Der Mann schrie auf, ließ seinen Baseballschläger fallen und rannte in den Raum mit den dreckigen verkümmerten Leuten zurück.
    »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«, fragte Nathan die Frau und zog vorsichtig die Hände von ihrem Gesicht weg. Sie war eigentlich keine Frau, sondern eher ein Mädchen, ungefähr in Jamisons Alter.
    Sie kam Nathan bekannt vor.
    »Beverly?«, fragte er.
    »Nathan? Bist du es wirklich?« Ihre Augen funkelten. »Ich habe dich nicht mehr gesehen, seit ich dich in der Schule viermal verprügelt habe! Ich habe gehört, du bist fortgegangen, weil du reich werden wolltest!«
    »Das bin ich, irgendwie, aber nicht so freiwillig, wie ich es gern getan hätte.« Er tippte Jamison auf die Schulter. Jamison wehrte ihn ab, drehte sich auf die Seite und schnarchte leise. Nathan sammelte schnell seine Zähne ein und stopfte sie in seine Tasche. »Wie bist du im Armenhaus gelandet? Ich habe gedacht, du könntest dir problemlos deinen Weg zu einem guten Arbeitsplatz prügeln.«
    »An den Wochenenden arbeite ich hier ehrenamtlich. Sie sind zu arm, um sich Wasser zu leisten, also habe ich ihnen ein Fass künstliches Wasser gebracht, als mich dieser Mann verfolgt und direkt in die Grube gejagt hat. Ich bin nicht so brutal, wie ich einmal war, Nathan. Ich fürchte, über die Jahre bin ich weich und weiblich geworden. Allein im letzten Jahr habe ich zwei Jungen geküsst.«
    Nathan ertappte sich dabei, wie er leicht eifersüchtig wurde, obwohl er Beverly oder Mädchen allgemein nicht mochte.
    »Nicht, dass ich hilflos und empfindlich bin«, versicherte ihm Beverly. »Ich bin nur nicht mehr so gut gegen Wahnsinnige mit Baseballschlägern gerüstet, wie ich es früher einmal war.« Sie neigte ihren Kopf zur Seite, während sie ihn anstarrte. »Bis auf deine fehlenden Zähne siehst du noch genauso aus. Wie ist das möglich?«
    Er erzählte ihr die Geschichte und ließ die Teile weg, die ihn in ein schlechtes Licht rücken könnten. Er wusste nicht genau, warum es ihn kümmerte, was sie von ihm dachte, sie war schließlich gemein. Aber obwohl er keine Lügen erzählte, fühlte er sich gezwungen, sich heldenhafter darzustellen.
    »Was für eine Geschichte!«, staunte Beverly. »Ich habe gedacht, dass es der schlimmste Moment meines Lebens wäre, beinahe mit einem Baseballschläger verprügelt zu werden, aber du hast mich weit in den Schatten gestellt. Du wurdest gezwungen, Spinnen zu essen?
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