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Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an

Titel: Fang schon mal ohne mich an - Phillips, C: Fang schon mal ohne mich an
Autoren: Carly Phillips
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Verteidigung ihres Vaters zu gewinnen.
    Es fiel ihr schwer, ihm gegenüberzustehen. Deshalb blickte sie schließlich zu Boden und stellte fest, dass er barfuß hinter ihr hergerannt war. Es hatte doch etwas zu bedeuten, wenn er es so eilig gehabt hatte, sie noch zu erwischen, bevor sie wegfahren konnte. Oder nicht? Sie nahm all ihren Mut zusammen und sagte: „Was auch immer du von mir hältst, lass es bitte nicht an meinem Vater aus. Er braucht dich.“
    Hunters Blick sprach Bände. „Ich glaube nicht …“
    „ Bitte“, bettelte sie. „Tu doch mal so, als ob es sich nicht um meinen Vater handelte, sondern um einen ganz normalen Fall. Der General braucht dich, Hunter. Das ist ein Fall für dich. Bitte hilf ihm. Hilf mir.“
    Er schwieg eine Weile, die Molly wie eine Ewigkeit vorkam, und er fixierte sie mit seinem eisigen Blick. Molly suchte in seinen Augen vergeblich nach dem warmherzigen, liebevollen Mann, den sie gekannt hatte. Sie dachte noch einmal an die Unordnung in seiner Wohnung und war entsetzt über seine nachlässige äußere Erscheinung. Er hatte sich verändert, und zwar ganz offensichtlich nicht zu seinem Besten. Molly fürchtete sich davor, darüber nachzudenken, welche Rolle sie bei dieser Veränderung gespielt hatte.
    Doch dann dachte sie, dass sie sich vielleicht ein wenig zu wichtig nahm. Sie wollte wissen, was mit ihm los war, und nicht nur, ob er ihrem Vater helfen würde.
    „Hunter?“ Sie streckte ihre Hand aus und berührte seinen nackten Arm mit ihren Fingerspitzen. Seine Haut fühlte sich an der Stelle, die sie berührte, extrem heiß an.
    Er zog seinen Arm zurück, als ob sie ihn verbrannt hätte. „Ich werde darüber nachdenken“, sagte er in einem rauen Tonfall, der bedeutete, dass ihre Unterhaltung hiermit beendet war.
    Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht, aber es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren. „Das ist alles, worum ich dich bitten kann“, sagte sie sanft und stieg in ihren Wagen, bevor er es sich anders überlegen konnte.
    Ihre Blicke trafen sich, und sie sahen sich an, bis er schließlich die Wagentür ins Schloss warf. Sie hatten nicht darüber gesprochen, wie er sie erreichen würde. Mollys Magen verkrampfte sich erneut, und ihre Hoffnung, ihren Vater mit Hunters Hilfe zu retten, schwand.
    Es gelang ihr, die Tränen noch so lange zurückzuhalten, bis sie den Gang eingelegt und Gas gegeben hatte. Sie verzichtete darauf, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen, weil sie lieber nicht wissen wollte, ob er ihr beim Wegfahren hinterherschaute oder nicht.
    Ihre Kehle brannte wie Feuer. Was war mit dem gutherzigen Kerl, den sie gekannt hatte, passiert? Mit ihrem wunderbaren Seelenverwandten, den sie während des Jurastudiums an der Albany Law School kennengelernt hatte? Damals lud er sie oft zum Ausgehen ein. Doch sie hatte immer abgelehnt. Nicht, weil sie nicht an ihm interessiert war, denn nur eine Blinde hätte sich nicht von seinem attraktiven Äußeren beeindrucken lassen, sondern weil sie ein Ziel vor Augen gehabt hatte und sich nicht ablenken lassen wollte. Egal, wie sexy Hunter auch war.
    Aber hinter seiner ausgesprochen attraktiven Erscheinung und dem, was er andere sehen ließ, verbarg sich noch viel mehr. Molly war den Dingen schon immer gerne auf den Grund gegangen. Von Anfang an hatte sie sich mehr von Hunters verborgenen Seiten angezogen gefühlt, als von seiner äußeren Erscheinung. Sie bewunderte seinen Intellekt und die Art, wie er den Unterricht immer wieder mit seinen einzigartigen, manchmal kontroversen, aber dennoch sinnvollen Antworten bereicherte. Wie sie, hatte auch er nur wenige Freunde und bevorzugte es, alleine in der Bibliothek herumzustöbern. Vielleicht durchschaute sie ihn deshalb, weil sie spürte, dass er, genau wie sie, eine Mauer um sich herum errichtet hatte. Mauern, die sie möglicherweise durchbrochen hätte, wenn sie sich nicht so sehr auf ihren Abschluss konzentriert hätte.
    Sie war sehr entschlossen gewesen. Nichts und niemand hätte sie auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit aufhalten können, denn sie wollte niemals mehr von jemandem abhängig sein. Die Tochter ist nicht wie die Mutter, lautete ihr Motto, das sie unbedingt verwirklichen wollte, und sei es auf Kosten ihres gesellschaftlichen Lebens.
    Als sie Hunter im letzten Jahr wiederbegegnet war, empfand sie seine sexuelle Anziehungskraft so stark wie nie zuvor. Allerdings stand ihnen diesmal etwas noch Größeres im Weg. Molly war auf
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