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Fan Man

Fan Man

Titel: Fan Man
Autoren: William Kotzwinkle
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gesunden nahrhaften klumpigen klebrigen ekelhaften Bohnenquark, Mann, der jeden andern außer einem Chinesen aus den Schuhen haut, wenn er ihn ißt.
    Moment mal, Mann, hier isn phantastischer Karton grauer hundert Jahre alter Eier, Mann. Iß eins und stirb auf der Stelle. »Geben Sie mir bitte ein halbes Dutzend, nein, lieber ein Dutzend von diesen Eiern, danke.« Kein Platz mehr in meinem Beutel, Mann, werd sie im Mantel mitnehmen müssen.
    Was sonst, Mann, soll ich zum Essen kaufen? Einen chinesischen Salzkeks und etwas schwarze Bohnensuppe, so salzig, Mann, daß du hinterher noch ne Woche lang durstig bist.
    Ich fahr lieber zur Zweiundvierzigsten rauf und eß fünfzehn gedämpfte Gummihamburger.

5
Der Mantel, der in die Bronx ging
    Hier ist das ideale Restaurant, genannt das Grand, Mann, ein kaputtes kleines billiges chinesisches Lokal, Mann, wo nur chinesische Typen essen. Was für ein wundervolles Restaurant. Komm, wir gehn woanders hin, sie haben kein Telefon.
    »Wünschen Sie etwas zu essen?«
    »Gib mirn bißchen gebratenen Reis, Mann.« Nurn kleines Loch-in-der-Wand-Restaurant, Mahn, ich kann hinten in die Küche sehn, wo der alte chinesische Koch den Reis umrührt. Es is heiß dahinten, Mann, am Herd.
    »He, Mann, du brauchst nen Fan. Fühl mal den Luftzug, Mann. Direkt vom Gelben Fluß. Kauf nen Fan, Mann, nur einen Dollar und fünfundneunzig Cent, vereint dich mit deinen Vorfahren.«
    Vellückte amellikanische Junge.
    »Is das mein Reis hier, Mann. Ich nehm ihn selbst raus, spar der Serviererin das Trinkgeld.«
    So ein wundervoller Teller mit leichtem flockigem Reis, mit winzigen Pilzstückchen drin und Sojasoße, Mann. Dies ist die einzige Art zu essen, Mann, die himmlische Art. Reis, Mann, ein Mädel hat nur von Reis gelebt, drüben in New Jersey, und sie starb, Mann, dahingewelkt. Ich weiß nich, Mann, scheiß auf den Reis, ich geh lieber die Straße runter zum Bäckerladen und kauf mir statt dessen nen riesiges saftiges vollgestopftes Bulettenbrötchen, Mann.
    »Du nicht mögen Reis?«
    »Mir fällt grade ne wichtige Nachricht ein, die draußen in der Telefonzelle auf mich wartet. Würden Sie mir diesen Reis bitte einpacken? Vielen herzlichen Dank, ich muß hier raus, und vergessen Sie nicht, einen Fan zu kaufen, wenn Ihr Chop Suey zu heiß ist, können Sies damit kühlen. Bis dann, Mann!«
    Steck das Paket mit dem Reis in den Beutel, Mann, und geh die Straße runter, Mann, zum kleinen Bäckerladen, und da im Fenster, Mann, liegen die heißen frischgefüllten Brötchen, frisch gefüllt mit durchgedrehter aufgekochter schmackhafter toter Kuh, die in meinem Magen verfaulend mein Bewußtsein mit Todesangst Fäulnis vergiften wird. Ich kann nich, Mann. Ich geh an den gefüllten Brötchen vorbei, DAS ERINNERT MICH, Mann! Es is Zeit für die Liebeschor-Probe und Mädels werden da sein, Mann, und vielleicht, Mann, werd ich mein Fleisch in ihre Brötchen stopfen. AUF GEHTS!
    Zurück zur U-Bahn, Mann, und die Treppe runter, hier kommt der Zug, Mann, ich muß mich beeilen, Mann, rasch durchs Drehkreuz. Klack-ein-Knirsch.
    Ich glaub, Mann, ich hab grade ein hundert Jahre altes Ei in der Manteltasche zerbrochen.
    Los, Mann, los, die Türen von dem Zug sind immer noch offen. »HALT DIE TÜR AUF, MANN!«
    Der Schaffner sieht mich rennen, Mann, mit Beutel und Schirm, er hält die Tür offen, Mann, er hält sie offen als ich durchgeh, ich geh durch, Mann, er schließt die Tür direkt mit mir dazwischen, Mann. Flopp-ein-Knack.
    Er hat mich getroffen, Mann, genau in die Tasche voll hundert Jahre alter Eier, Mann. Der Geruch, den diese Eier ausströmen, Mann, die ein ganzes Jahr gelegen haben. Eine Tasche voll zerbrochener Eier, Mann, ist zu entsetzlich. Es gibt meines Wissens nur eins, das noch schlimmer ist, Mann, und das ist als ich mal ein Mädel gesehen hab, Mann, mir gegenüber in der U-Bahn sitzend, ausgeflippt, Mann, wand sich und krümmte sich in einer Art, sonderlich, Mann, als wolle sie ein hundert Jahre altes Ei legen. Und als die Tür bei der nächsten Station aufging, Mann, stand sie eilig auf und hinterließ auf ihrem Sitz nen HAUFEN, Mann. Und direkt im nächsten Moment steigt dieser Schönling rein inn Wagen, in nem nagelneuen weißen Regenmantel, Mann, sieht aus wie aus Esquire, Mann, und da der Schönling es eilig hatte, setzte er sich ohne sich umzublicken hin, direkt in den Haufen, Mann. Und plötzlich begannen die Leute von ihm abzurücken, genauso wie sie jetzt von mir abrücken, Mann, wegen dem
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