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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne
Autoren: Patricia Mennen
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damit begann, auf dem Tisch vor ihr ein Stück rohes Fleisch mit einem langen Tranchiermesser zu bearbeiten. Sie schnitt es so, dass sie daraus einen Rollbraten machen konnte. Sie nahm das flach geschnittene Fleisch und legte es auf die Anrichte am Fenster. Das Messer ließ sie auf dem Tisch zurück.
    Ich möchte Elisabeth vor meiner Abreise noch etwas schenken.
    Mathilde hielt sich die Ohren zu, um es nicht mehr hören zu müssen. Die lange Klinge glänzte im Licht der hereinstrahlenden Sonne, als das Zimmermädchen seinen Kopf durch die Tür steckte und ihr mitteilte, dass der Baas jetzt Elisabeth zu sehen wünsche.
    Ich möchte Elisabeth vor meiner Abreise noch etwas schenken.
    Baltkorn fühlte sich nach dem Frühstück um einiges besser und machte sich nun daran, die letzten Dinge vor seiner Abreise zu erledigen. Seinem Chauffeur hatte er bereits den Auftrag gegeben, einen unauffälligeren Bakkie zu besorgen. Bevor er Hendrik mit dem Mord an Raffael beauftragen würde, wollte er sich jedoch noch von Elisabeth verabschieden. Ein Jammer, dass er die Kleine nicht mitnehmen konnte. Sie war wirklich etwas Besonderes. Aber wenn er es geschickt anstellte, hatte er vielleicht noch Zeit, um es ihr noch einmal …
    Es klopfte.
    Er stand mit dem Rücken zur Tür und sortierte gerade einige Unterlagen, die er auf einer Kommode neben dem Kamin ausgelegt hatte. Einige Aktienpapiere hatte er aussortiert. Verräterische Korrespondenzen gedachte er zu vernichten. Es klopfte nochmals. Rasch nahm er den Stapel mit den Korrespondenzen und warf sie in den glimmenden Kamin, wo sie rasch in Flammen aufgingen. Die Wertpapiere legte er in eine Mappe.
    » Herein«, rief er endlich aufgeräumt. Nun war er bereit für seine kleine Elisabeth.
    » Wo ist die Kleine?«, reagierte er verstimmt, als er nur ihre Mutter entdeckte. Mathilde Weiß antwortete nicht. Sie schloss die Tür hinter sich und trat, die Hände auf dem Rücken verschränkt, auf ihn zu. Ihr Gesicht wirkte wie erstarrt, so, als befände sie sich in Hypnose.
    » Sie wird nicht kommen«, sagte sie mechanisch. » Nie mehr.«
    Baltkorn stutzte.
    » Was soll das?«, fragte er verärgert. » Werden so meine Anordnungen befolgt? Ich muss doch sehr bitten. Holen Sie gefälligst Ihre Tochter, und dann verschwinden Sie. Ich hoffe, wir haben uns verstanden!«
    Er rechnete damit, dass Frau Weiß umgehend seinen Anordnungen Folge leistete und Elisabeth endlich holte. Doch sie blieb ruhig stehen und musterte ihn mit einem undefinierbaren Blick, der ihm plötzlich unheimlich vorkam. Es lag etwas Flackerndes in ihren Augen, was so gar nicht zu ihrer ansonsten unscheinbaren Erscheinung passte. Ihr Gesicht war blass und unbewegt, und doch lag eine Entschlossenheit darin, die ihm ein deutliches Unbehagen bescherte. Plötzlich ahnte er, dass sie etwas von seiner Beziehung zu Elisabeth mitbekommen haben musste. Das war ärgerlich, aber nicht weiter tragisch. Er würde dieses Weib schon in seine Schranken weisen.
    » Was wollen Sie?«, fragte er scharf.
    Mathilde Weiß verzichtete auf eine Antwort. Sie trat rasch einen Schritt vor, zog blitzschnell, bevor er sich dagegen wappnen konnte, hinter ihrem Rücken das Tranchiermesser der Köchin hervor und stieß es ihm mit einer Heftigkeit, die aus purer Verzweiflung rührte, unterhalb des letzten Rippenbogens schräg nach oben direkt ins Herz.
    » Du wirst Elisabeth nie wieder berühren«, zischte sie und blickte ihm dabei unerschrocken in die Augen.
    Baltkorn war so überrascht, dass er erst auf das Messer in seiner Brust und dann zu seiner Haushälterin blickte. Er versuchte etwas zu sagen, doch das Messer hatte sein Ziel erreicht, und er sank mit einem letzten röchelnden Gurgeln zu Boden.

Epilog
    Fünf Monate später.
    » Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir Großeltern sind!« Jella fuhr sich mit der einen Hand durch ihre rotgrauen Locken und stützte sich mit dem anderen Ellenbogen auf ihrem Kopfkissen ab. Nachdenklich musterte sie Fritz, der sich wohlig neben ihr ausstreckte. Es war noch früh am Morgen, und sie waren gerade aufgewacht. » Ob es wohl völlig unmoralisch ist, wenn wir in unserem Alter und vor der Taufe …« Sie ließ den Satz unvollendet und blinzelte ihm verführerisch zu. Fritz verstand sofort. Mit einer schnellen Bewegung tauchte sein Arm aus der Bettdecke auf, griff nach seiner Frau und zog sie mit Schwung zu sich heran. » Im Gegenteil«, hauchte er ihr ins Ohr und begann sie mit seiner Zungenspitze zu kitzeln, bis
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