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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies
Autoren: Morton Rhue
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Krisen, die lautstarken Auseinandersetzungen und öffentlich zelebrierten Versöhnungen von »Rexlow« – Hollywoods heißestem Liebespaar. Kaum eine Woche verging ohne einen Bericht über heftige Streite und Wortgefechte, denen tränenreiche Versöhnungen und kostspielige Wiedergutmachungsgeschenke folgten. Rex schenkte Willow Brillanten. Er bekam von ihr schnelle Autos, Motorräder oder Jet Skis. Niemand zweifelte daran, dass die beiden wahnsinnig verliebt ineinander waren.
    Mit der Betonung auf wahnsinnig .
    »Irgendwie ist das mit dem Berühmtsein schon komisch, oder?«, sagte ich zu Nasim, während ich krampfhaft versuchte die neugierigen Blicke meiner Mitschüler zu ignorieren. »Ich meine, warum wird jemand berühmt? Was passiert da eigentlich genau? Klar hat es meistens schon auch etwas mit Talent und Selbstdisziplin zu tun, aber trotzdem hat ein Zahnarzt kaum eine Chance jemals berühmt zu werden, egal wie gut er ist oder wie hart er arbeitet. Aber irgendwelche absolut talentfreien Nobodys mutieren plötzlich zu Stars. Wer oder was entscheidet, wer berühmt wird und wer nicht? Der Zufall, dass jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist? Die Medien, die jemanden hypen, um eine Story zu haben? Oder die Masse der Normalos, die einen aus ihren eigenen Reihen quasi stellvertretend für sich selbst auf den Sockel heben? Andy Warhol hat mal gesagt: ›In der Zukunft wird jeder seine fünfzehn Minuten Ruhm bekommen.‹ Und manchmal hab ich das Gefühl, dass diese Zukunft längs t …«
    »Oh mein Gott, Wondergirl! Darf ich vor dir auf die Knie fallen und deine Füße küssen?«
    Meine philosophischen Betrachtungen über die Flüchtigkeit von Ruhm in unserer promibesessenen Gesellschaft wurden rüde unterbrochen, als Avril Tennent, mein ältester und allerliebster Freund, auf mich zustürzte und sich praktisch vor mir auf den Boden warf. Avy war der Star unserer Theater-AG. Er war ein kleines bisschen pummelig, hatte dafür aber hinreißende braune Locken und ein total süßes Lächeln und war fest entschlossen, eines Tages ein ganz großer Schauspieler zu werden.
    Nachdem Avy sich wieder halbwegs eingekriegt hatte, klopfte er sich den Staub von den Knien, begrüßte Nasim mit einem knappen Kopfnicken und fragte mich mit dramatisch hochgezogenen Brauen: »Du weißt, was dieser Artikel bedeutet, oder? Du – Jamie Gordon – bist in diesem Moment die berühmteste Schülerin in ganz New York!«
    Prompt wurde ich wieder rot. Natürlich freute ich mich, aber ehrlich gesagt hatte ich mir bisher noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, dass mir der Artikel so eine Art Sonderstellung unter all den übrigen hunderttausend Schülern sämtlicher New Yorker Highschools verlieh.
    »Meine beste Freundin ist berühmt!«, rief Avy. »Ich meine, hey, du bist in der New York Weekly ! Das ist der absolute Oberhammer! Ich kann’s noch immer nicht fassen! Du hast mich überholt – eigentlich wollte ich doch vor dir berühmt werden. Los, sag schon, was ist das für ein Gefühl?«
    »Ein ziemlich cooles«, gab ich zu, obwohl ich selbst erst einmal analysieren musste, was für ein Gefühl es tatsächlich in mir auslöste.
    »Ja, okay, abe r …« Avy sah mich eindringlich an. »Beschreib es mir genauer, Wondergirl. Wie fühlt es sich an?«
    »Es fühlt sich an wi e …«, ich suchte nach den richtigen Worten, »wie eine Auszeichnung. Es macht mich irgendwie stolz, dass jetzt jeder weiß, wer ich bin. So als … so als wäre ich, Jamie Gordon, nicht mehr unsichtbar.«
    »Weil du jetzt nämlich was Besonderes bist, stimmt’s?« Ich war mir ziemlich sicher, dass Avy mich extrem beneidete, aber ich spürte auch, dass er sich ehrlich für mich freute und dass seine Begeisterung echt war. »Und soll ich dir mal was sagen? Du, Jamie Gordon, hast es verdient, diese Woche in der New York Weekly zu sein.«
    »Kann sein«, sagte ich, obwohl ich in Wirklichkeit nicht das Gefühl hatte, etwas Besonderes geleistet zu haben. Es machte mir einfach Spaß, berühmte Leute zu fotografieren. Und ich hatte das Glück gehabt, ein paar gute Fotos zu schießen.
    Trotzdem hatte Avy ein Leuchten in den Augen, als würde er mich ernsthaft bewundern. Ich hörte den Widerhall seiner Worte im Kopf. Du weißt, was dieser Artikel bedeutet, oder? Du – Jamie Gordon – bist in diesem Moment die berühmteste Schülerin in ganz New York!
    Ich gebe zu, dass mir der Klang dieser Worte gefiel. Warum soll ich es leugnen? Ganz ehrlich: Es war ein fantastisches
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