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Fame Junkies

Fame Junkies

Titel: Fame Junkies
Autoren: Morton Rhue
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fragen würde, warum es mir bloß so wichtig gewesen war, was irgendjemand dort über mich dachte. Aber ganz egal, wie sehr ich versuchte mich dagegen zu wehren – es gab neben Nasim und Avy an der Schule noch einen weiteren Menschen, dessen Meinung mir nicht gleichgültig war.
    Und dieser Mensch war Shelby Winston.
    Ganz schön traurig, oder? Ich wusste, dass Shelby die ultimative Verkörperung eines Klischees war. Ich wusste, dass die scheinbare Macht, die sie besaß, eine Illusion war. Und mir war auch klar, dass das, was Shelby Winston über mich dachte – vor allem in Anbetracht der wirklich wichtigen Dinge des Lebens, wie zum Beispiel: der Weltfrieden, die Forschung nach einem Heilmittel gegen Krebs oder der fortschreitende Klimawandel – keinerlei Bedeutung hatte. Blöderweise hielt mich das nicht davon ab, dass mir eben doch etwas an ihrem Urteil lag.

AVY
April, 10. Klasse – im Tijuana Trolley
    Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich mich wahnsinnig darauf freue, in ein paar Wochen – sobald das mit den Wadenimplantaten geregelt ist – wieder nach New York zurückzufliegen. Hier an der Westküste gehen die Leute viel entspannter mit dem Thema um. In L.A. hat jeder schon mal irgendwas an sich machen lassen. Jeder! Das ist hier ungefähr so normal wie eine Zahnspange bekommen. Fett absaugen? Neue Nase? Kinn? Botox? Na und? Das ist denen noch nicht einmal ein Wimpernzucken wert. Dabei gehen in New York natürlich auch alle zum Chirurgen, bloß dass dort – pscht! – niemand darüber redet! Das ist wie bei einem dunklen Familiengeheimnis, keiner darf was erfahren. Die Leute verschwinden eine Zeit lang, tauchen dann einen Monat später mit einer neuen Nase wieder auf und bilden sich tatsächlich ein, niemand würde etwas merken. Für wie bescheuert halten die uns eigentlich?
    Es kann gut sein, dass mich ein paar Leute an der Herrin School im ersten Moment gar nicht wiedererkennen werden. Ich hab mich im letzten Jahr schon ganz schön verändert. Natürlich muss ich auch damit rechnen, dass irgendwer einen dummen Spruch ablässt. Aber das geht mir sonst wo vorbei. Die Hauptsache ist doch wohl, dass ich mir selbst gefalle, oder? Und mir gefällt der neue Avy verdammt gut. Außerdem sind die Leute an der Schule doch alle noch Kinder, die bei ihren Eltern wohnen und keine Ahnung vom wahren Leben haben. Zwischen denen und mir liegen Welten. Welten!
    Wadenimplantate sind nicht billig. Noch nicht einmal in Mexiko. Aber es gibt Mittel und Wege, sich so eine OP zu finanzieren.
    Und das Gute ist, dass sich auch das in Mexiko erledigen lässt. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Praktisch, was?

JAMIE
März, 10. Klasse – 1. Tag in L.A.
    Von: [email protected]
An: [email protected]
Re: Hollywood!!!!!

Lieber Nasim,

ich schreib dir einfach mal tagebuchartig auf, was ich bis jetzt so erlebt hab. Zum Beispiel mein erstes Mal Business Class! Die Maschine stand noch am Gate, als sie mir schon die erste Cola serviert haben – im Glas, versteht sich. Und um mich herum lauter Leute aus dem Filmbusiness! Der Typ neben mir kam mir total bekannt vor. Ich hab ihn die ganze Zeit aus dem Augenwinkel beobachtet, weil ich mir sicher war, dass ich ihn aus irgendeiner Fernsehserie kenne, aber ich bin einfach nicht draufgekommen, aus welcher. Hinter uns saß eine eindeutig ziemlich gebotoxte Frau in Stilettos von Christian Louboutin (hab ich sofort an den roten Sohlen erkannt), die ein superteures Beautycase von Louis Vuitton neben sich stehen hatte und auch verdächtig nach Schauspielerin aussah. Dann waren da noch eine ältere Frau mit einem MacBookAir auf dem Schoß, die die ganze Zeit wichtig in ihren Blackberry redete – ja, in der Business Class darf man telefonieren! – und zwei Typen in Jeans und Chucks, die Ledertaschen dabeihatten, aus denen dicke Manuskriptbündel quollen. Ich hab mir die ganze Zeit vorgestellt, dass das Drehbuchautoren sind, die das Skript für den nächsten Mega-Blockbuster dabeihaben, um es irgendwelchen Produzenten anzubieten.
Kurz bevor wir abhoben, wurden die Stewardessen plötzlich ganz aufgeregt, dann ging die Tür noch mal auf und RACHEL MCEWEN kam rein! Ich weiß, dass du dich nicht für Promis interessierst, aber die kennst sogar du, oder?! Sie ist eigentlich fast jedes Jahr für den Oscar nominiert und hat ihn auch schon mindestens einmal gewonnen. Man hat gemerkt, dass die anderen total beeindruckt waren, weil alle sich plötzlich nur noch im Flüsterton unterhalten haben. Sie hat so getan,
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