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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose
Autoren: Mary Jo Putney
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aristokratischer Arroganz reagiert hatte, anstatt auf das Urteilsvermögen seines Bruders zu vertrauen. Manchmal war er dem alten Herzog verdammt ähnlich -zum Glück nicht oft!
    Den Blick unverwandt auf Rosalind gerichtet, sagte Stephen leise: »Ich glaube, wenn wir wüßten, daß das Weitende bevorsteht, wären die Straßen voll von Menschen, die zu ihren Angehörigen und Freunden eilen würden, um ihnen ihre Liebe zu gestehen, bevor es zu spät ist. « Er schaute seinen Bruder an. »Ich liebe dich, Michael. Ich wünschte, wir wären schon viel früher gute Freunde geworden. «
    Gegen Kummer und Rührung ankämpfend, griff Michael nach Stephens Hand. »Ich liebe dich auch. Wir wären jetzt keine Freunde, wenn du mir nicht in der schlimmsten Zeit meines Lebens geholfen hättest. Diese Dankesschuld werde ich nie bezahlen können. «
    »Du bist mir nichts schuldig, denn ich habe von unserer Freundschaft genauso profitiert wie du. « Stephen holte mühsam Luft. »Claudia war heute hier, um sich für ihre Torheiten zu entschuldigen. Sollte sie auch dir den Ölzweig reichen - und ich bin fast sicher, daß sie es tun wird -, so wirf ihn bitte nicht ins erstbeste Feuer - mir zuliebe. «
    »Versprochen. « Michael spürte den langsamen Puls seines Bruders und bekam wieder Atembeschwerden. Wie lange noch? Wie lange wird Stephen noch leben? »Wenn wir nicht sofort das Thema wechseln, bekomme ich einen Asthmaanfall«, warnte er.
    »Dann reden wir lieber wieder über geschäftliche Dinge. « Stephen schloß erneut die Augen, um Kräfte zu sammeln. »Ich bin dabei, für Rosalinds Eltern das Athenaeum Theater zu kaufen. Sorg bitte dafür, daß alles schnell vonstatten geht. Rosalind weiß über die Einzelheiten Bescheid. «
    Er wollte seinen Schwiegereltern ein Theater kaufen?
    Nun ja, Stephen war noch nie knauserig gewesen! »Ich werde mich darum kümmern. «
    Ian Kinlock, der die ganze Zeit über ins Feuer gestarrt hatte, ohne sich zu rühren, rief plötzlich: »Ich möchte mit Ihnen allen sprechen! «
    Er trat ans Krankenbett, und die beiden Frauen eilten hinzu. Rosalind konnte an Stephens Gesicht sofort ablesen, daß er wieder starke Schmerzen hatte, und hielt fragend die Pillendose hoch. Er nickte schwach, und sie schenkte ein Glas Wasser ein und schüttelte zwei Tabletten auf ihre Handfläche.
    »Hast du eine Diagnose gestellt, Ian? « fragte Catherine begierig.
    »Ja, aber sie hört sich so unglaubhaft an, daß ich Zweifel hatte, sie laut zu äußern. « Der Chirurg fuhr sich mit den Fingern durch die weißen Haare. »Ich möchte keine falschen Hoffnungen wecken, doch wenn ich recht habe, Ashburton, könnten Sie wieder gesund werden. Nur... «
    »Kinlock, um Himmels willen, nun sagen Sie uns doch endlich, was Sie glauben? « rief Michael schärfer als gewollt.
    Nach längerem Zögern sagte der Arzt langsam: »Ich glaube, daß der Herzog vergiftet wird. «

36.   Kapitel
    Kinlocks Vermutung rief fassungsloses Schweigen hervor. Gift? Stephen winkte ab, als Rosalind ihm die Pillen hinhielt. Er wollte den weiteren Ausführungen des Arztes folgen können, ohne von dem schmerzstillenden Medikament halb betäubt zu sein. »Wie könnte das sein? «
    Zur selben Zeit knurrte Michael: »Das ist absurd! Wer sollte meinen Bruder vergiften wollen? «
    »Es muß nicht unbedingt eine vorsätzliche Tat sein«, erklärte Kinlock. »Die Symptome deuten auf Arsen hin, das nicht nur in der Medizin verwendet wird, sondern auch in vielen Haushaltsgegenständen enthalten ist, beispielsweise in Tapeten. Das kann zu einer allmählichen Vergiftung führen. « Er schaute Stephen an. »Wie schon erwähnt, Ashburton - sollte meine Diagnose stimmen, werden Sie mit größter Wahrscheinlichkeit genesen. «
    Michael schnappte nach Luft, und Catherine murmelte: »Mein Gott! «
    Genesung... Diese Aussicht war ein noch größerer Schock als der Gedanke, daß er vergiftet worden war. Stephen empfand seltsamerweise keine Freude. Auf der Schwelle des Todes angelangt, hielt er eine Rückkehr ins Leben für unmöglich. Doch dann griff Rosalind nach seiner Hand, und er sah, daß ihre Augen hoffnungsvoll leuchteten. Sollte Kinlock sich irren, so würde ihre Enttäuschung grenzenlos sein. Stephen holte tief Luft und betete zu Gott, daß der Arzt recht haben möge. »Wie wird eine Arsenvergiftung behandelt? «
    »Milch zu trinken war das Beste, was Sie tun konnten. Sie beruhigt den Magen nicht nur, sondern bindet das Arsen auch, wodurch die Gefahr eines Dauerschadens
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