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Falkengrund Nr. 31

Falkengrund Nr. 31

Titel: Falkengrund Nr. 31
Autoren: Martin Clauß
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hatte er die Welt so gehasst. Zum ersten Mal, seit er Rektor dieser Schule geworden war, hatte er einen Schüler an den Tod verloren.
    Sanjay Munda war vierundzwanzig Jahre alt geworden. Nächsten Monat hätte sie Geburtstag gehabt, doch das Vierteljahrhundert hatte sie nicht mehr geschafft.
    Was blieb von ihr zurück?
    Ein paar Fotos, viele Erinnerungen … und eine riesige Anklage.
    Warum, Falkengrund, hast du das getan?
    Warum haben wir diese Schule gegründet, die Neugierige anzieht und in tödliche Gefahren bringt? Warum kann man die Studenten nicht besser schützen?
    Schon einmal war Sanjay in großer Gefahr gewesen – damals, als ein einem Poltergeist ähnliches Wesen auf dem Schloss sein Unwesen trieb und sie sich in der Dusche Verbrühungen zugezogen hatte (siehe Falkengrund Nr. 5) . Was heute geschehen war, hatte er nicht ganz begriffen, doch das war einerlei. Sie würden noch lange Gelegenheit haben, darüber zu diskutieren. Und es würde Sanjay nicht wieder lebendig machen.
    Wir sollten die Schule endgültig schließen , dachte Werner bitter. Wir haben kein Geld mehr, keine Dozenten, und unsere Studenten sterben. Es wird höchste Zeit, dass wir das Gemäuer verlassen und verriegeln. Die Welt braucht diese Schule nicht. Sie hat sie nie gebraucht.
    Werner schmetterte die Faust auf den Tisch. War es Selbstmitleid, das aus ihm hervorbrach? Oder war es der einzige vernünftige Gedanke, diese Schule aufzulösen? Wie würde Falkengrunds Zukunft aussehen, falls sie irgendwie weitermachten? Würden sich nicht noch viel mehr schreckliche Vorfälle ereignen?
    In jedem Fall würde es eine Zukunft ohne Sanjay Munda sein.
    Werner seufzte und griff nach dem Telefonhörer. Durch die Tränenschleier versuchte er die Nummer von Sanjays Eltern zu entziffern. Er hatte sie vor etwa zwei Jahren notiert, als die Welt noch in Ordnung gewesen war.
    Er sehnte sich danach, mit Sir Darren zu sprechen. Gemeinsam hatten sie die Schule aufgebaut. Er war sicher, ein Gespräch mit dem Briten würde Klärung bringen, in die eine oder andere Richtung. Er wollte die Entscheidung nicht alleine fällen.
    Doch Sir Darren war nicht zu erreichen. Er wusste nicht einmal, ob er noch lebte.
    Er wählte die Nummer aus dem Adressbuch.
    „Herr Munda? Ja? Guten Tag. Mein Name ist Hotten. Ich muss Ihnen leider eine …“ Seine Stimme versagte, und er weinte hemmungslos, noch ehe er seine Botschaft übermittelt hatte.

    ENDE DER EPISODE
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Der nächste Falkengrund-Band enthält die Episoden
Nr. 60: „Rot“
Nr. 61: „Fabelwesen“
Nr. 62: „Im Griff des Sandmanns“
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