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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)
Autoren: Detlef Krischak
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Gefängnis!
Verstanden?«
    Eckelhoff
hatte verstanden und wandte sich wieder an die heulende Melanie Forstkotte.
    Die
Oberschwester verließ wütend und enttäuscht mit hängenden Schultern den Raum.
    »Nochmal
zurück zum gestrigen Abend, Frau Forstkotte.« Sie blickte langsam zu ihm hoch.
»Hat Frau Becker Einzelheiten zum Tathergang erzählt?«
    Erik
stellte das Diktaphon an und Melanie Forstkotte berichtete ausführlich über
das, was sie von Corinna erfahren hatte. Sie redete zehn Minuten, erzählte
alles, was Corinna ihr gebeichtet hatte.
    »Danke
für Ihre Mithilfe, und auch dafür, dass Sie uns informiert haben. Können Sie
heute Nachmittag gegen drei Uhr ins Polizeikommissariat kommen? Sie müssen das
Protokoll unterschreiben.«
    Sie
nickte, als er ihr zur Verabschiedung die Hand reichte und seine andere Hand
auf ihre Schulter legte.
    »Falls
sich Corinna Becker bei Ihnen meldet, man weiß ja nie, rufen Sie mich bitte
sofort an.« Noch im Flur rief de Boer Petra Vogt an und teilte ihr die
Neuigkeiten mit.
    Als
sie das Krankenhaus gegen halb neun verlassen hatten und sich auf dem Weg zur
Dienststelle befanden, legte Corinna Becker auf dem Grab Gerd Schusters eine
rote Rose ab. Sie blieb noch einige Minuten stehen und blickte auf die schönen
Blumengestecke und Kränze hinab. Dann verließ sie den Friedhof und stieg in das
wartende Taxi, ihre letzte Fahrt.

Kapitel 51
    Über die B 402 erreichten sie Haselünne nach zehn Minuten
riskanter Fahrt. Von der Meppener Straße bogen sie rechts in den Lahrer Weg ein
und stoppten vor einem rot verklinkerten Einfamilienhaus aus den achtziger Jahren.
    Frau
Becker ging in der Küche auf und ab. In ihren gefalteten Händen hielt sie einen
Rosenkranz. Sie betete. Vor einer halben Stunde hatte sie der Anruf aus dem
Krankenhaus erreicht, seitdem betete sie. Durch das Küchenfenster blickte sie
auf die Straße, und als sie die aussteigenden Polizisten sah, blickte sie zum
Kruzifix an der Wand und bekreuzigte sich. Dann öffnete sie die Haustür.
    »Guten
Morgen. Sind Sie die Mutter von Corinna Becker?« Petra Vogt zeigte ihr den
Dienstausweis. »Das ist mein Kollege Dennis Winkler, dürfen wir reinkommen?«
    Frau
Becker nickte kurz, trat zur Seite und ließ die Kommissare eintreten. »Haben
Sie Corinna gefunden?«
    »Nein,
wir hatten gehofft, dass wir sie hier bei Ihnen antreffen, Frau Becker.«
    Die
Frau schüttelte den Kopf. »Ich wurde vorhin angerufen. Sie hat das Krankenhaus
verlassen? Ist die denn total verrückt?«
    Frau
Becker setzte sich in einen Sessel und wies den Polizisten Plätze auf einem
Sofa zu.
    Winkler
musterte die Frau. Er schätzte sie auf Mitte fünfzig, sie hatte die grauen
Haare zu einem Dutt zusammengesteckt, das ihr ein strenges Aussehen verlieh.
Ihre dunklen Augen mit den buschigen Augenbrauen und die schmalen Lippen ließen
sie noch strenger aussehen. Der dunkle Hosenanzug passte zu ihrem Aussehen. In
den auf ihrem Schoß ruhenden Händen mit dünnen Fingern hielt sie den
Rosenkranz. Die Perlen glitten durch ihre Finger.
    »Frau
Becker, wann haben Sie Ihre Tochter das letzte Mal gesehen oder gesprochen?«,
fragte Petra und bekam nach genauer Betrachtung der Frau das gleiche Bild von
ihr wie ihr Kollege.
    Sie
schaute durch das Wohnzimmer und kam sich vor wie in einer Kapelle. An der
einen Wand hingen zwei Bilder der Heiligen Mutter Gottes, die Jesus auf dem
Schoß trug. Gleich drei Kruzifixe verschiedener Größe und das Bild von Papst
Benedikt XVI zierten die Wand ihr gegenüber. Rechts von ihr stand ein Tisch,
der zum Altar umfunktioniert worden war, auf dem eine Kerze brannte.
    Die
fromme Frau folgte Petras Blicken und ließ weitere Perlen durch ihre Finger
gleiten. Als sich ihre Blicke trafen, antwortete sie: »Vorgestern. Ich war bei
ihr im Krankenhaus.«
    »Ihre
Tochter ist schwanger. Wissen Sie, von wem?« Petra Vogt hielt ihrem eisigen
Blick stand.
    »Das
Kind wurde in Sünde gezeugt. Ja, ich weiß natürlich, dass sie ein Kind bekommt.
Eine Mutter merkt das sehr schnell. Ich weiß aber nicht, wer der Vater ist.
Corinna hat es mir nicht erzählt, obwohl ich sie mehrfach darum gebeten hatte.«
Sie bekreuzigte sich.
    Winkler
zuckte erstaunt mit den Augenbrauen und Petra dachte, der hätte ich es als
Tochter auch nicht erzählt.
    »Wir
wissen recht wenig über Ihre Tochter. Was macht sie beruflich?«, fragte er. Wer
der vermutliche Kindsvater war, wollte er noch für sich behalten. Zuerst musste
er mehr aus ihr herausbekommen.
    »Sie
arbeitet
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