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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)
Autoren: Detlef Krischak
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stellte sie
etwas unsicher ab und nahm wieder ihre Gedanken auf. Die Erinnerung an das
erste Mal wurde durch die einsetzende Wirkung des Schlafmittels vernebelt.
    Es
schneite heftig und wir fuhren sehr langsam. Gerd musste oft ins Lenkrad
greifen, dabei streifte er mehrmals meine Brüste. Ständig machte er mir
Komplimente, er wusste genau, was er sagen musste. Als er mich im Dunkeln
abgesetzt hatte, gab er mir einen Kuss.
    Zwei
Tage später zeigte er mir die Jagdhütte. Wir machten hier eine Pause und
küssten uns. Er hat mich langsam ausgezogen und zum Bett getragen. Als er mich
dann abends wieder nach Hause brachte, war ich keine Jungfrau mehr. Scheiße,
was war ich doof!
    Sie
drehte sich um und starrte auf das Bett. Langsam verstärkte sich die Wirkung
der Tabletten, sie wurde schläfrig und es fiel ihr schwer, die Augen
aufzuhalten.Sie erhob sich und taumelte mit dem Glas zur Toilette,
füllte es mit Wasser. Dann setzte sie sich wieder an den Tisch. Auf dem Blatt
vor ihr verschwammen die Buchstaben. Sie schrieb weiter.
    Noch
zweimal waren wir in der Hütte, es war wunderschön. Er wollte sich von seiner
Frau trennen. Lügner! Ich wartete auf meine Regel, war schon drüber, habe es
ihm gesagt. Ich soll das Kind wegmachen, hat er gesagt. Da begann Gerd wieder,
anderen Frauen nachzustellen und ließ mich unbeachtet. Ich habe in seinem Handy

    Corinna
kämpfte gegen die Müdigkeit, konnte die Augen kaum noch offen halten. Sie griff
sich eine Tablette und schluckte sie mühsam herunter. Unter größter Anstrengung
schrieb sie weiter.
    … eine SMS
gefunden … er wollte … sich treffen  … mit der Lorenz. Ich … zur Hütte gefahren … und habe  … er wollte … Kind nicht …
    Kraftlos
sackte sie zusammen und fiel vom Stuhl.

Kapitel 53
    Um die Mittagszeit herum lenkte Winkler seinen Dienstwagen auf
die B 402 in Richtung Meppen, Petra Vogt saß neben ihm auf dem
Beifahrersitz und blickte versonnen über die vorbeiziehenden Felder und Wiesen.
    Sie
dachte über die Frau nach, die sie gerade verlassen hatten. Wie konnte sie ihre
Tochter nur so einengen? Die Frau war total verblendet, ihr ganzes Gerede über
die Kirche und die christliche Erziehung der Kinder schwirrten in ihrem Kopf
herum.
    Sie
erinnerte sich an ihre eigene Jugend, an ihre vor drei Jahren verstorbene
Mutter. Sie hatten ein Verhältnis miteinander, wie man es sich besser gar nicht
vorstellen konnte. Sie war immer für sie da, Tag und Nacht. Über alles konnte
sie mit ihr reden, über die ersten Kontakte mit Jungen, die erste Liebelei, das
erste Mal; sehr behutsam begleitete sie sie durch die Pubertät. Meine Mama.
    Bei
der Erinnerung an sie wurde ihr plötzlich warm ums Herz. Eine dicke Träne lief
ihr durchs Gesicht, als sie an den plötzlichen Tod ihrer Mutter dachte. Eine Streife
hatte sie morgens in Meppen angerufen. Die Nachbarn hatten die Polizei
informiert, als sie ihre Mutter tot im Treppenhaus gefunden hatten. Sie war
dort einfach umgefallen, beim Treppensteigen. Plötzlicher Herztod
diagnostizierte der Notarzt.
    »Schaust
du dir gleich das Tagebuch an? Ich denke, es ist einfacher, wenn es eine Frau
liest«, riss Dennis sie aus ihren tiefsten Gedanken.
    Mit
dem Handrücken entfernte sie die Träne aus ihrem Gesicht und blickte wieder auf
die Straße. »Mach ich«, antwortete sie knapp.
    Winkler
lag mit seinen Vermutungen richtig, dass Petra in Gedanken ganz woanders
gewesen war. Er ließ sie in Ruhe und schweigend fuhren sie bis zum
Polizeigebäude in Meppen.
    Um
kurz nach eins, Winkler saß im Büro von Oberrat Lutz Merger gemütlich bei einer
Tasse Kaffee und erzählte ihm vom Besuch in Haselünne, platzte Petra Vogt in
das Zimmer.
    »Dennis,
wir müssen sofort los, Corinna Becker ist bewusstlos in der Hütte von Werner
Holtmann gefunden worden. Er ist noch in der Leitung.«
    Winkler
sprang auf und verließ fluchtartig mit ihr den Raum.
    »Wir
sind unterwegs, den Rettungswagen rufen wir von unterwegs an«, hechelte sie
während des Spurtes zum Wagen in ihr Handy, »versuchen Sie es solange mit
künstlicher Beatmung.«
    Werner
Holtmann hatte sich vorgenommen, an der Jagdhütte das Schloss auszutauschen,
weil er wusste, dass mehrere Personen einen Schlüssel besaßen. Dass seine
Hüttentür mit einem Polizeisiegel versehen war, interessierte ihn nicht im
Geringsten. Schon als er den Weg zur Hütte zu Fuß eingeschlagen hatte, sah er
von Weitem, dass hier etwas nicht stimmte. Das Siegel war durchtrennt und die
Eingangstür stand offen,
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