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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)
Autoren: Detlef Krischak
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wir während der
Nachtfahrt eine kurze Pause zum Tanken eingelegt hatten und Gerd gerade
bezahlte, habe ich mir sein Handy genommen und seine letzten SMS gelesen. Er
hatte mit einer Gisela Lorenz gesimst. Mit der musste er etwas gehabt haben,
hatte ich mir gedacht. Ich musste das Handy schnell wieder weglegen, als Gerd
zurückkam, konnte die letzte SMS nicht ganz lesen. Ich dachte, er hätte sich
mit ihr verabredet, denn den Kürzel JH konnte ich noch erkennen. Das bedeutete
Jagdhütte.«
    »Und
weiter?«, forderte Melanie sie auf.
    Corinna
schnäuzte sich laut die triefende Nase, dann trank sie einen Schluck Wasser.
»Er hat mich am Ende der Nachtfahrt in Haselünne abgesetzt. Während der Fahrt
hat er dann noch eine SMS geschrieben und dabei gelächelt. Ich habe innerlich
gekocht, ihn aber nicht zur Rede gestellt. Bis Dienstag hat er gesagt und ist
weggefahren. Ich habe ihm hinterher geschaut und Rotz und Wasser geheult«, sie
putzte sich wieder die Nase und blickte ihre Freundin traurig an.
    »Corinna,
du musst zur Polizei, du musst dich stellen«, riet Melanie. Sie wusste nicht,
wie sie sich verhalten sollte, was sollte sie ihr sonst raten?
    »Ich
bin dann in den Flur gegangen und habe den Autoschlüssel des Wagens meiner
Mutter auf der Ablage gesehen. Der hat mich förmlich angestarrt. Dann habe ich
mich spontan entschlossen, ihm nachzufahren. Mama war bei Nachbarn, also bin
ich ins Auto und Richtung Meppen aufgebrochen. Ich wollte Gerd zur Rede stellen
und ihn mit der Lorenz in flagranti erwischen. Es hat etwas gedauert, bis ich
mit dem Auto klarkam. Aber ich schaffte es.«
    Melanie
Forstkotte schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht glauben, was Corinna Becker
ihr erzählte. Sie weihte sie ein, machte sie damit zur Mitwisserin. »Corinna,
wenn du dich nicht stellst, gehe ich zur Polizei. Ich muss das melden,
verstehst du das?«
    Sie
nickte, erzählte sofort weiter. Sie war noch nicht fertig, es musste alles
raus. »Als ich die Jagdhütte erreichte, fand ich Gerd auf dem Boden liegend
vor. Er hatte eine Platzwunde am Kopf und war bewusstlos. Ich wusste, dass er
einen Schlüssel für die Hütte im Wagen hatte. Ich schloss auf, holte das
Jagdmesser und bin zu ihm zurückgekehrt. Er war wieder bei Bewusstsein und
stöhnte, als ich ihn wegen der Lorenz zur Rede stellte. Da hat er gelacht und
mir gesagt, ich solle das Kind wegmachen. Ich höre sein Lachen immer noch, jede
Nacht werde ich davon geweckt, wenn ich träume. Ich habe ihn angefleht, ihm
meine Liebe gestanden, er hat nur gelacht. Da habe ich zweimal zugestoßen.« Sie
trank wieder einen Schluck und legte sich ins Bett. Die Wirkung der
Schlaftablette setzte langsam ein.
    »Corinna,
du musst morgen die Polizei anrufen, versprichst du mir das?« Melanie blickte
auf die Armbanduhr. Es war halb zwölf. Wenn sie gewusst hätte, was am nächsten
Tag noch alles passieren sollte, hätte sie die Polizei sofort selbst
benachrichtigt.

Kapitel 50
    Dennis Winkler traute seinen Ohren nicht und biss sich auf die
Zunge, als Marianne ihn beim Frühstück unvermittelt fragte: »Wann kann ich hier
einziehen?«
    Soweit
er sich erinnern konnte, hatten sie sich gestern Abend klar dagegen
ausgesprochen und wollten die Sache in Ruhe angehen, beide Wohnungen erst mal
behalten. Er schluckte den Bissen herunter, trank einen Schluck Kaffee und
begann zu grinsen. »Wohin mit den vielen Möbeln?« Er beugte sich zu ihr rüber
und küsste sie auf den Mund.
    »Finanziell
wäre es auch von Vorteil, dass wir jetzt schnell wieder heiraten und ich bei
dir einziehe. Meine Möbel stellen wir unter oder verkaufen sie«, gab sie
augenzwinkernd zurück und erwiderte seinen Kuss.
    Winkler
wollte gerade einen weiteren Kommentar abgeben, da rief ihn sein klingelndes
Handy in den Polizeialltag zurück.
    »Hallo
Dennis, Petra hier. Uns hat soeben ein Anruf aus dem Ludmillenstift erreicht.
Melanie Forstkotte hat uns berichtet, dass Corinna Becker aus dem Krankenhaus
verschwunden ist. Sie war dort wegen einer Schwangerschaftsuntersuchung und
hatte ihr heute Nacht gestanden – jetzt hör
zu, das ist echt ein Ding –, dass sie Schuster
erstochen hat.«
    Sie
machte eine Pause und ließ das Gesagte wirken. Winkler zog die Augenbrauen
hoch. Solche Neuigkeiten am frühen Morgen mussten verarbeitet werden. Sie
erzählte weiter.
    »Er
sei der Vater ihres ungeborenen Kindes. Frau Forstkotte macht sich große Sorgen
um Corinna Becker. Sie befürchtet, dass sie sich etwas antun könnte«,
berichtete sie
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