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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle
Autoren: Kathy Reichs
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Gift war alt und degradiert.«
    »Oder das. Zweitens, Bogan wurde allmählich nervös, weil Gamble Fortschritte zu machen schien. Dass Sie und Galimore in seinem Gewächshaus aufgetaucht sind, hat ihm einen scheiß Schrecken eingejagt.«
    »Das hat er sich aber nicht anmerken lassen.«
    »Nein. Aber er erkannte Galimore wieder, von der Sondereinheit achtundneunzig und weil er ihn auf dem Speedway gesehen hatte. Er wusste, wer Galimore war, spürte, dass es langsam eng für ihn wurde.«
    »Warum erkannte Galimore Bogan nicht?«
    »Bogan bekam den Landschaftsgestaltungsvertrag, bevor Galimore auf dem Speedway anfing. Da er bereits seine Befugnis und den Angestelltenausweis hatte, kreuzten sich ihre Wege nicht. Bogan behielt Galimore zwar im Auge, hatte aber keinen Kontakt mit ihm. Bogans Mann vor Ort war Winge.«
    »Galimore hatte also wenig Gelegenheit und keinen Grund, Bogan wirklich zu bemerken.«
    »Genau. Drittens, Gamble hatte Bogan früher an diesem Tag zur Rede gestellt und ihm gedroht, ihn fertigzumachen, wenn er nicht mit der Bluthundnummer aufhöre. Und als Bogan dann in der Werkstatt eine Chance sah, griff er zu. Dachte sich, Gambles Tod würde als Unfall durchgehen.«
    Das schlechte Gewissen wetteiferte mit der Wut, die sich in meinem Bauch zusammenbraute.
    Ich schob beides beiseite und stellte die nächste Frage.
    »Laut Tonya Hawke hatte Cale vor, die Patriot Posse zu verlassen. Stimmt das?«
    »Ja. Und Cale kannte viele ihrer schmutzigen, kleinen Geheimnisse. Er und Cindi hatten die Hosen gestrichen voll, sie wollten unbedingt weg. Sie hatten Angst, dass Hardliner der Posse ihnen jemanden auf den Hals hetzen würden, um sie am Weggehen zu hindern. Oder Schlimmeres.«
    »Deshalb ließ Cindi die Schlösser auswechseln. Sie hatte Angst vor der Posse, nicht vor Cale.«
    »Bogan redete auch über Poteat. Wir hatten recht. Bogan gab Poteat Geld, damit er die Lüge verbreitete, er hätte Cindi und Cale am Charlotter Flughafen gesehen.«
    »Wie kam Bogan auf Poteat?«
    »Bevor Poteat entlassen wurde, verkaufte er Bogan ein Bewässerungssystem für sein Gewächshaus. Eines Tages kümmerte er sich um ein Problem, und sie kamen ins Reden. Poteat brauchte Geld. Bogan hatte ein Interesse daran, dass die Polizei dachte, sein Sohn wäre gesund und munter und würde irgendwo mit seiner Freundin zusammenleben. Mit Sicherheit nannte Bogan ihm irgendeinen harmlosen Grund, warum er ihr Auftauchen am Flughafen aktenkundig machen wollte. Poteat biss auf jeden Fall an.«
    Reflexionen der Magnolien tanzten über die dunklen Gläser vor Slidells Augen. Ich vermutete, dass er ähnlich empfand wie ich.
    »Man kann kaum glauben, dass ein Mann zwei junge Menschen umbringen kann, einer davon sein eigen Fleisch und Blut, nur wegen einer altmodischen Definition dessen, wie ein Sport zu sein hat. Aber ich schätze, bei ihm war es kein Sport. Es war eine Religion, die er bis zum Fanatismus trieb.«
    »Früher haben wir Spinner wie ihn lobotomiert.«
    »Das waren noch Zeiten.«
    Slidell kapierte meinen Sarkasmus nicht. »Na ja, Schnee von gestern. Aber jetzt kommt’s. Bogan ist fast sechzig, und er hat die Carolinas nie verlassen.«
    »Schätze, Stockcars waren Anfang und Ende seiner Welt. Die und seine Pflanzen.«
    Slidell schüttelte den Kopf.
    »Ich sehe immer noch Bogans Bude vor mir«, sagte ich. »Das Zimmer war der reinste NASCAR-Schrein. Modellautos, Autoteile, Klamotten, Poster mit Autogrammen, unzählige gerahmte Fotos. Aber kein einziger Schnappschuss von Cale.«
    »Spinner«, wiederholte Slidell.
    »Aber jetzt kommt das Verrückteste. Der blöde Sack behauptet, die NASCAR-Geschichte zu lieben, aber er weiß kaum was darüber. Da traten Frauen schon aufs Gas, bevor Bogan geboren wurde.«
    »Echt?«
    »Sara Christian fuhr beim Eröffnungsrennen der Strictly-Stock-Serie auf dem Charlotte Motor Speedway mit. Wissen Sie, in welchem Jahr das war?«
    Slidell schüttelte den Kopf.
    »1949. Qualifizierte sich als Vierzehnte, wurde Dreizehnte in einem Feld von dreiunddreißig Fahrern.«
    »Irre.«
    »Janet Guthrie fuhr sowohl die Indianapolis 500 wie NASCAR. Ende der Siebziger nahm sie an dreiunddreißig Rennen auf Cup-Ebene teil. Beim 1977er Talladega 500 startete sie vor Größen wie Richard Petty, Johnny Rutherford, David Pearson, Bill Elliot, Neil Bonnet, Buddy Baker und Ricky Rudd. Und keiner von denen sagte was Abfälliges, zumindest nicht öffentlich.«
    »Hat sie gewonnen?«
    »In Kurve eins der ersten Runde krachte die
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