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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle
Autoren: Kathy Reichs
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beschloss das Bureau, dass es an der Zeit sei, einige Personen, die wir unter Beobachtung hatten, in Gewahrsam zu nehmen.«
    »Sie zusammenzutreiben.« Slidell machte mit dem Zeigefinger Kreisbewegungen in die Luft.
    »Sein Anwalt gestattete Danner zu kooperieren – als Gegenleistung für strafrechtliche Immunität. Der Bezirksstaatsanwalt ließ sich auf einen Deal ein, der alle Straftaten vor zweitausendzwei umfasste.«
    »Das Jahr, in dem die Patriot Posse sich auflöste.«
    »Ja. Wie Sie wissen, ist Grady Winge nicht das schärfste Messer in der Schublade. Und damals achtundneunzig trank er noch. Winge ließ vor anderen in der Posse durchblicken, dass Bogan Cale und Cindi umgebracht hatte. Laut Danner benutzten gewisse Mitglieder dieses Wissen, um Bogan zu erpressen.«
    »Haben ihn zu ihrer Hure gemacht«, sagte Slidell.
    »Als Eli Hand starb, setzten Höhergestellte in der Posse Bogan unter Druck, damit er seine Leiche beseitigte«, sagte Williams. »Und wie bei Cindi und Cale zwang Bogan die Schmutzarbeit Winge auf.«
    »Und praktischerweise wurden damals auf der Rennstrecke Schlaglöcher aufgefüllt«, sagte Slidell.
    Es schien unglaublich, dass ein Mensch, auch einer mit Winges beschränkter Intelligenz, dazu gezwungen werden konnte, so etwas zu tun.
    »Wie bringt man jemanden dazu, eine Leiche in ein Fass zu stopfen, es mit Asphalt aufzufüllen und auf eine Mülldeponie zu schaffen?«, fragte ich.
    »Bogan sagte Winge, wenn er sich weigerte, Hand zu beseitigen, würde er dafür sorgen, dass man ihm Cindi und Cale anhängen würde. Und er drohte, Mama Winges Haus abzufackeln.«
    »Es war Bogan, der Eugene Fries’ Hund tötete und sein Haus anzündete«, vermutete ich.
    Williams nickte. »Und es war auch Bogan, der Wayne Gamble verfolgte.«
    Ich dachte darüber nach. »Als Gamble das erste Mal zu mir ins MCME kam, bot er an, Cale Lovettes Vater zu finden und ihn anzurufen. Das hatte er offensichtlich getan.«
    »Und Bogan damit einen ziemlichen Schrecken eingejagt.« Slidell spielte mit der Schneekugel auf meinem Schreibtisch, ein Geschenk meines Neffen Kit.
    »Bogan benutzte seine übliche Vorgehensweise, um Gamble von seinen Bemühungen zur Wiederaufnahme des Falls seiner Schwester abzubringen«, sagte Williams. »Aber diesmal funktionierten seine Einschüchterungen nicht.«
    Ich dachte an Gambles Anrufe bei mir, die Wut und die Angst in seiner Stimme, als er von seinem Verfolger erzählte. Wieder spürte ich das schwere Gewicht der Schuld.
    »Es war auch Bogan, der Galimore bedrohte«, fügte Williams hinzu. »Und Sie.«
    Ich erinnerte mich an den Tag bei CB Botanicals. Das Gewächshaus. Daytona.
    »Seine Katze erschreckte mich, und ich ließ mein iPhone fallen. Bogan hat sich wahrscheinlich meine Nummer verschafft, als er so tat, als würde er es putzen. Aber er war bei mir, als der Anruf kam.«
    »Als Bogan in die Küche ging, um Getränke zu holen, rief er einen Angestellten an, bot ihm fünfzig Dollar und nannte ihm Ihre Nummer und die Nachricht, die durchgegeben oder auf die Voicemail gesprochen werden sollte.«
    Der Junge auf der Leiter, der die Regenrinne ausputzte. Offensichtlich hatte ihn der Anruf erreicht, während er mit seinem Handy Musik hörte. Fünfzig Mäuse? Sicher doch. Der Junge drückte ein paar Tasten. Erledigt.
    »Ist das ein Vogel?« Slidell hielt die Kugel gegens Licht und spähte das Objekt im Inneren mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Eine Ente. Bitte stellen Sie die Kugel wieder hin. Wie starb Eli Hand?«
    »Danner behauptet, es wäre eine unabsichtliche Selbstvergiftung gewesen.«
    »Der Stecher hat sich selbst gestochen.«
    Ich ignorierte Slidells geniales Wortspiel.
    »Aber Hand hatte einen Schädelbruch.«
    »Danner vermutet, dass er vielleicht gestürzt ist.« Williams zuckte die Achseln. »Keine Zeugen. Die Wahrheit darüber werden wir vielleicht nie erfahren.«
    Er räusperte sich und schaute mich direkt an. »Das FBI hat Hands Leiche aus berechtigter Sorge wegen einer möglichen Rizin-Kontamination konfisziert.«
    »Und vernichtet aus welchem Grund?« Ich wich seinem Blick nicht aus.
    »Die Verbrennung war ein Missverständnis.«
    »Und der Diebstahl unserer gottverdammten Akten? Auch ein Missverständnis?« Der Sockel der Kugel knallte auf die Tischplatte.
    »Ich habe den Auftrag, mich offiziell bei Dr. Brennan und Dr. Larabee wegen der Vernichtung von Eli Hands Überresten zu entschuldigen. Die Anforderung von Akten von den Leitern der örtlichen
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