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Faenger des Gluecks

Faenger des Gluecks

Titel: Faenger des Gluecks
Autoren: Nora Roberts
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Stadion zusammengepferchten Menschen, die umfassende Farbpalette, all das gefiel ihr ungemein. Marineblau-weiße Fähnchen wurden von den Fans der »Kings« geschwenkt.
    Plötzlich blieb Brooke stehen und legte eine Hand auf Claires Schulter. »Ist das nicht Brighton Boyd?«
    Claire sah nach links, wo der Schauspieler und Oscar-Preisträger saß und sich Erdnüsse aus einer weißen Papiertüte in den Mund stopfte. »Ja. Und hier ist unser Platz.« Sie winkte dem Schauspieler freundlich zu, bevor sie sich setzte. »Hier müssten wir eigentlich einen guten Überblick haben«, stellte Claire zufrieden fest.
    Sich immer noch fasziniert umblickend, ließ sich Brooke auf ihren Platz fallen. Im Kolosseum in Rom, dachte sie, muss dieselbe Atmosphäre geherrscht haben, ehe die Gladiatoren einmarschierten. Müsste sie einen Werbefilm über Baseball drehen, würde sie nicht das Spiel, sondern die Zuschauermenge zeigen. Ein Kameraschwenk aus der Totalen mit leiser Hintergrundmusik – die sich allmählich steigerte, während die Kamera näher kam. Und dann wumm! Volle Lautstärke, volle Wirkung. Klischee oder nicht, das war Amerika pur.
    »Hier, Liebes.« Claire unterbrach Brookes Gedankengang und reichte ihr einen Hot Dog. »Spendiere ich dir.«
    »Danke.« Brooke biss hungrig hinein und sprach dann mit vollem Mund. »Wer macht die Werbung für das Team, Claire?«
    »Konzentrier’ dich einfach nur aufs Spiel und unseren Mann«, riet Claire und trank einen Schluck von ihrem Bier.
    »Ja, aber …« Die Menge brüllte, als die Mannschaft aufs Spielfeld kam. Die Spieler, in strahlendem Weiß mit marineblauen Kappen und Baseballsocken, nahmen ihre Positionen ein. So lächerlich sehen sie eigentlich gar nicht aus, dachte Brooke, während die Fans um sie herum weiter ihre Jubelrufe ausstießen. Die Spieler sahen sogar ziemlich heroisch aus. Brooke konzentrierte sich auf Parks Jones.
    Der stand mit dem Rücken zu ihr, so dass Brooke sein Gesicht nicht sehen konnte. Im Augenblick brauchte sie es auch nicht, sein Körper war genug. Über einsachtzig, schätzte sie, nicht mehr als zweiundsiebzig Kilo, aber nicht dünn. Sie stützte ihre Ellbogen auf die Absperrung und ließ das Kinn auf die Hände sinken.
    Fast schlaksig, dachte sie. Er müsste Kleidung gut präsentieren können. Parks warf einem Mannschaftskameraden einen Ball zu. Für einen Moment verirrten sich Brookes Gedanken. Etwas schlich sich in ihre professionelle Begutachtung, was sie aber schnell verdrängte. Die Art, wie er sich bewegt, dachte sie. Katzengleich? Nein. Sie schüttelte den Kopf. Nein, er war ganz Mann.
    Sie wartete, hielt unwillkürlich den Atem an, während er wieder einen Ball fing. Er bewegte sich gelöst, offensichtlich mühelos, doch sie spürte eine Körperbeherrschung, als er sich beugte, drehte. Ein fließender Bewegungsablauf – Füße, Beine, Hüften, Arme. Ein Tänzer hatte vielleicht nach jahrelangem Training diese Art von lässiger Perfektion. Wenn ich ihn sich bewegen lasse, überlegte Brooke, wird es nichts ausmachen, wenn der Mann nicht einmal seinen Namen vor der Kamera sprechen kann.
    In jeder seiner Bewegung steckte sexuelle Ausstrahlung. Sie war sogar zu spüren, wenn er stand, lässig auf einen weiteren Ball wartete. Vielleicht könnte es doch klappen, überlegte Brooke, während ihr Blick über seinen Körper und die blonden Locken streifte, die seitwärts und hinten unter seiner Kappe hervorsprangen.
    Parks Jones drehte sich um, und Brooke starrte ihm voll ins Gesicht. Ein längliches, schmales Gesicht, wie sein Körper, und es erinnerte sie ebenso an die Gladiatoren, die sie im Geiste vorher schon heraufbeschworen hatte. Weil er sich konzentrierte, lag kein Lächeln um seinen sinnlichen Mund. Die Augen waren fast von demselben Blau wie die Kappe, die sie umschattete. Es ging etwas Wildes von ihm aus, wie von einem Krieger, etwas eindeutig Gefährliches. Was auch immer Brooke erwartet hatte, es war weder dieses kompromisslos entschlossene, sexy Gesicht noch ihre Reaktion darauf.
    Jemand rief Parks etwas von den offenen Tribünen aus zu. Er lächelte und verwandelte sich sofort in einen freundlichen, umgänglichen Mann mit der Aura von lockerem Charme. Brookes Muskeln entspannten sich.
    »Was hältst du von ihm?«
    Ein wenig benommen lehnte Brooke sich zurück und kaute abwesend auf ihrem Hot Dog. »Es könnte klappen. Er bewegt sich gut.«
    »Nach dem zu urteilen, was man mir gesagt hat, hast du bis jetzt noch nichts gesehen.«
    Wie
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