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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
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sichtbare Gestalt kam näher.
    »Der Bergstrom-Sender aktiviert sich von selbst!«, rief Jacques überrascht aus. »Wir erzeugen jetzt ein ähnliches Störsignal, wie es die Kridan die ganze Zeit über getan haben – nur mit geringerer Leistung.«
    Dann hörte das Signal plötzlich auf.
    Die Gestalt blieb stehen.
    Sie schien abzuwarten.
    Für einen kurzen Moment waren Arme und Beine deutlich zu erkennen.
    »Was, wenn der Bursche jetzt eine Antwort von uns erwartet?«, fragte Triffler ratlos.

 
9. Kapitel – In der Tiefe
     
    Saul Darren und sein Trupp ließen sich immer tiefer in den Ozean hinein sinken, der sich unter der Eisdecke von Theramenes C erstreckte. Die Helmkameras konnten im Infrarot-Modus die Umgebung problemlos erkennen.
    Eine eigenartige, lichtlose Welt eröffnete sich ihnen hier. Große, schwammartige Organismen ließen sich durch das Wasser treiben und Milliarden von Kleinstlebewesen bevölkerten das eisige Meer unter dem weißen Panzer.
    »Wollen wir hoffen, dass nicht irgendeines dieser Viecher sich darauf spezialisiert hat, unsere Anzüge aufzulösen«, meinte Deng Sinclair.
    »Werden wir sehen, wenn es soweit ist«, meinte Kwamo Houseman.
    Und Macco Lastor meldete sich mit den Worten: »Da hier nicht allzu häufig Raumsoldaten in schweren Panzeranzügen vorbei schwimmen dürften, glaube ich nicht, dass das hiesige Ökosystem bereits Zeit genug hatte, uns die Rolle von Beutetieren zuzuweisen!«
    »Wieso, die Kridan sind doch schon länger hier!«, nahm Kwamo Houseman den Faden auf.
    »Vorsicht!«, rief Macco Lastor dann, riss sein Gauss-Gewehr empor und feuerte mehrfach.
    Die Gauss-Projektile zogen aufgrund der enormen Reibung mit dem Wasser eine glühende Spur hinter sich her. In dieser Brühe gab es wirklich genug brennbare Partikel, um eine derartige Leuchtspur zu bilden. In der Darstellung des Infrarot-Modus bildete sich diese als schneeweißer Strich ab.
    Macco Lastors Geschosse trafen einen Gegenstand, der etwa die Größe eines menschlichen Kopfes hatte und von dem mehrere antennenartige Fortsätze ausgingen, die wie Teleskope ein- und ausgefahren werden konnten.
    »Eine Sonde!«, erkannte Saul Darren.
    Sie zerplatzte und versprühte einen ungefährlichen Graser-Leuchtblitz, der verriet, dass die Konstrukteure dieses autonom agierenden Geräts es auch mit Waffen ausgestattet hatten.
    »Die Ortung hat das Biest nicht angezeigt«, stellte Deng Sinclair fest.
    »Das bedeutet, sie war extrem abgeschirmt«, vermutete Macco Lastor.
    »Ortungsfilter empfindlicher einstellen!«, befahl Darren.
    »Die Signatur des Biests ist abgespeichert – so schwach sie auch sein mag!«, meinte Deng Sinclair. »Noch einmal überrascht uns so ein Ding nicht!«
    »Ja, aber wir können jetzt davon ausgehen, dass man uns entdeckt hat«, sagte Saul Darren. Die Wächter-Sonde selbst war vielleicht einfach nur auf Verdacht in dieser Gegend unterwegs gewesen – aber ihre Explosion war zweifellos auf der Station wahrgenommen worden.
     
     
    Die Gruppe der Marines hielt sich am Meeresboden. Die Antigrav-Aggregate verhinderten, dass sie Auftrieb bekamen und empor getragen wurden.
    Zwei weitere Wächtersonden tauchten auf und wurden von Gauss-Projektilen zerfetzt. Aber eine dritte Sonde kam näher heran und feuerte ihren Graser ab. Der Strahl erfasste Macco Lastor voll, ehe Deng Sinclair mit dem Gauss-Gewehr traf und das Gerät explodierte.
    Ein Panzeranzug konnte Graserfeuer eine Weile abhalten. Aber das Material litt natürlich darunter. Winzige, mikroskopisch kleine Risse und Fissuren entstanden. Unter Oberflächenbedingungen war das nicht weiter schlimm, aber in dieser Meerestiefe herrschte ein ungeheurer Druck, der auch die Anzüge der Marines einem Belastungstest besonderer Art unterzog. Kleinste Verletzungen an der Panzerung oder den viel dünneren Zwischenstücken an Hals und Schulter bedeuteten unter Umständen schon den Tod.
    Macco Lastor ließ sein Gewehr los. Es trieb durch den Ozean davon. Er taumelte, stieß sich vom Boden ab, schnellte aufgrund der geringeren Schwerkraft auf Theramenes A geradezu torpedomäßig empor und drehte sich dabei um die eigene Achse wie ein Kreisel.
    Darren aktivierte seinen Antigrav und eilte hinter ihm her. Das Wasser drang indessen mit ungeheurem Druck durch die winzigen Öffnungen in Lastors Anzug, riss sie auf und erweiterte sie. Manche diese Öffnungen wären mit bloßem Auge nicht zu sehen gewesen und unter normalen Umständen sogar völlig wasser- und luftdicht. Aber
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