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Ewiger Schwur

Ewiger Schwur

Titel: Ewiger Schwur
Autoren: Anne Marsh
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Alter?« Zer hatte sich diese Frage anscheinend selbst schon gestellt. Mehr als einmal.
    »Ziemlich verschieden – so etwa zehn bis zwölf Jahre Unterschied. Auch keine Ähnlichkeit hinsichtlich des Aussehens. Blondinen, Brünette. Teufel, der Bastard hatte sogar ein paar Rothaarige dabei.«
    Die einzige offensichtliche Gemeinsamkeit war dem Bericht des Leichenbeschauers zu entnehmen: Die Frauen waren alle mit derselben Klinge ausgeweidet worden. Die Schneide war unverwechselbar gewesen.
    »Was ist mit der Waffe? Können wir die identifizieren?«
    Sie konnten es versuchen, aber M City war randvoll mit illegaler Schmugglerware. Ein bestimmtes Messer zu finden war nichts anderes als die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wichtiger war, welche Kraft notwendig gewesen sein musste, um eine Schneide wie diese – verdammt, irgendeine Schneide – durch einen menschlichen Körper zu ziehen. Der Mörder hatte die Frauen aufgeschlitzt wie ein Jäger seine Beute, wenn er sie ausweiden will. Er hatte Knochen durchtrennt. Dann hatte er wiederholt in die Brusthöhle gestochen.
    »Kranker Bastard.«
    »Ja.« Brends goss bernsteinfarbene Flüssigkeit in ein Glas. »Also ist er wahrscheinlich einer von uns. Er hat die Klinge. Er hat die Kraft. Ich kümmere mich darum.«

2
    Der hämmernde Beat der Clubmusik ging Mischka Baran durch Mark und Bein. Das G2 war nicht gerade für Subtilität bekannt. Eine beinahe sichtbare Welle von Lärm drang aus dem trügerisch schicken Eingang des Clubs, ein akustischer Angriff, der es unmittelbar auf ihr Gehirn abgesehen hatte.
    Was spielte es für eine Rolle, wenn sie die Musik nicht mochte? Sie war nicht hier, um Spaß zu haben. Und wenn beim bloßen Gedanken, durch diese Tür zu treten, ihre Hände schwitzten und ihr Herz raste – nun ja, das war ihr Geheimnis, nicht wahr?
    In der schieren Menge umherwirbelnder menschlicher Leiber, die sich im Club drängten, verschwand sie binnen Sekunden – trotz der Panik, die dazu führte, dass sie beinahe hyperventilierte. Nein, die eigentliche Überraschung war, dass das G2 genau die Art von Club war, die sie erwartet hatte. Die Gerüchte hatten nicht im Geringsten übertrieben. Die Unzahl von Tänzern drehte und wand sich, gespiegelt in den psychedelischen Paneelen an der Decke, zum Rhythmus der hämmernden Musik. Einer Art computersynthetisierter Tanzmusik. Ein DJ wirbelte ein gutes Stück über der Menge herum. Mischka stolzierte zu einer der Theken aus Glas und Chrom und beäugte den Barkeeper, der sich auf den Weg zu ihr machte.
    Wahrscheinlich menschlich, befand sie. Gewiss kein Dämon, basierend auf dem, was sie bei ihren Recherchen gelernt hatte. Weder war er groß, noch wirkte er brutal genug. Stattdessen waren seine Züge fein gemeißelt, ein glatter, gerader Kiefer, der beinahe zu hübsch war, um maskulin zu sein. Ein Hingucker, sicher, aber fast sicher menschlich. Paranormale hatten eine gewisse Prägung, die zu lesen sie gelernt hatte. Ihre Gesichter ließen sie sofort an die Grausamkeit denken, die regelmäßig unter ihrer Oberfläche lag. Bei den wenigen, die sie persönlich kennengelernt hatte, war es um Mord und schwere Körperverletzung gegangen.
    Richtig. Je eher sie Antworten bekam, desto eher konnte sie die Flucht ergreifen und sich davonmachen. Sie zog ihren Videoplayer und einen altmodischen, gelben Block hervor und ging die Liste durch, die sie angefertigt hatte, damit sie nicht kneifen konnte. Irgendjemand in diesem Club hatte Pelinor Arden, ihre Cousine, gesehen oder von ihr gehört, und sie brauchte diesen Jemand nur zu finden. Die Logik legte nahe, dass sie mit dem Barkeeper begann.
    »Orangensaft«, bestellte sie, während der Barkeeper sie mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete. Ihr Budget reichte in einem Club wie diesem gerade für einen Saft aus, und ohne ein Getränk in der Hand konnte sie jede Hoffnung, mit der Menge zu verschmelzen, gleich fahren lassen. Teufel, sie kam sich bereits overdressed vor. Ihr elegantes kleines Schwarzes endete fünf Zentimeter oberhalb ihrer Knie, aber ein diskreter Blick auf die Tänzer belehrte sie, dass es hier ungefähr fünfzehn Zentimeter zu weit über ihren Hintern reichte. Wo immer sie sich hindrehte, zeigte sich nackte Haut. Andere Frauen musterten sie, taten sie ab. Sie war keine Rivalin für das, was
sie
wollten.
    Sie würde keinem gefallenen Engel einen zweiten Blick wert sein.
    Ihr sollte es recht sein.
    Mischka verließ sich auf die Tatsache, dass ihre Cousine
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