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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5
Autoren: Kathryn Smith
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könnt ihr es wagen?«, ergriff sie das Wort. Ihre Stimme war wie die Nacht selbst: dunkel, tief und von einem funkelnden Glanz wie abertausend Sterne. »Ihr verwundet meine Kinder und nehmt an, Macht über mich zu besitzen?«
    Villiers blinzelte. »Mylady?« Er schluckte. »Ich biete mich euch als euer Gemahl an.«
    Die Göttin beäugte ihn angewidert. Ihr Gesicht wurde blass und noch furchteinflößender. »Als würde ich dich wollen!«
    Nun wurde Villiers kreidebleich. Sein wirrer Blick verharrte auf Vivian, die immer noch hilflos auf den Altar gebunden war. »Sie sollte in dir sein«, hauchte er, seine Miene zu einer irren Fratze verzerrt. »Du hast alles ruiniert, du Schlampe!«
    Schmerz durchschoss Vivians Brust, als der Dolch hineinstieß. Mit einem Schrei bäumte sie sich auf, bevor sie wieder auf den harten Stein sackte.
    Gleich darauf schwand alles um sie herum. Ihr Leben erlosch.

Kapitel 20
    T emple brüllte, als er sah, wie Villiers die Frau erstach, die er liebte. Er warf sich nach vorn, und endlich barsten die Ketten, die ihn hielten. Marcus eilte herbei, um die anderen befreien zu helfen, während die Wachen um ihr Leben rannten. Reign war als Nächster frei, danach die anderen, aber Temple achtete gar nicht auf sie, als sie sich ins Getümmel stürzten und die Wachen wie Papierfiguren in Stücke rissen. Temple wollte zum Altar und zu der Frau, die dort verblutete.
    »Vivian!«, schrie er und lief auf sie zu. Doch es war zu spät. Das erkannte er auf den ersten Blick. Sie war zu regungslos, zu blass. Villiers’ Dolch hatte ihr Herz durchbohrt.
    Schwach und halb von Sinnen brach Temple auf dem Altar zusammen. Blutige Tränen strömten ihm über das Gesicht, als er den Leib seiner Geliebten streichelte. Er konnte sie nicht retten. Sie war bereits tot, als er sie in seine Arme nahm.
    Ein mächtiges Brüllen erhob sich vom Fuße des Altars, dessen Ausdruck von Pein Temples in nichts nachstand. Er blickte zu der Frau, die den Schrei ausgestoßen hatte. Ihrer aller Mutter schaute von Vivians totem Körper auf und mit entsetzlichem Zorn zu Villiers.
    In diesem Moment musste Villiers aufgegangen sein, in welcher Gefahr er sich befand, denn er rannte.
    Und Temple, wahnsinnig vor Kummer und rasend durch den Blutverlust, legte die leblose Liebe seines Lebens wieder auf den Altar und stürmte hinter dem Mann her, der sie umgebracht hatte.
    »Ergreift ihn!«, schrie Villiers seinen Männern zu, als er an ihnen vorbeiraste. »Rettet mich, ihr Narren!«
    Tatsächlich gehorchten sie ihm. Zwei Wachen versuchten, sich Temple in den Weg zu stellen. Sie waren keine echte Bedrohung, aber sie verschafften Villiers ein wenig Zeit. Bastard! Was für ein Anführer stellte sein eigenes Leben über das seiner Männer? Temple verzichtete darauf, seine Reißzähne einzusetzen, packte die beiden bei den Schöpfen und knallte ihre Schädel zusammen. Sie sackten zu Boden. Ihre Stille mutete im allgemeinen Gemetzel und Lärm merkwürdig an. Temple wusste nicht, ob sie tot waren, und es war ihm auch gleich.
    Er sprang über sie hinweg und lief Villiers nach. Einer nach dem anderen, versuchten Mitglieder der Silberhand, ihm den Weg zu versperren, und er zerbrach sie wie Eierschalen. Aus dem Augenwinkel sah er Bishop und Marika, die sich knurrend und die Reißzähne fletschend auf einen der elegant gekleideten Männer stürzten. Marikas Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es ihr ein persönliches Anliegen, diesen Mann zu töten. Aber ja! Er musste eines der Ordensmitglieder sein, denen die beiden in Rumänien begegnet waren.
    Mit dem Tod dieser Männer würde der Silberhandorden untergehen. Nur leider empfand Temple keinerlei Befriedigung mehr darob, denn was zählte das schon, wenn Vivian nicht mehr lebte?
    Er lief die Treppe hinauf. Der Schnitt an seinem Hals heilte, und die Wut in ihm betäubte den Schmerz. In seinem langen Leben war er schon übler verwundet gewesen. Aber noch nie, niemals hatte es ihn so sehr nach Blut verlangt wie jetzt.
    Villiers lief nicht weit vor ihm. Der Gestank von Angst haftete an ihm wie das billige Parfüm einer Hure. Er füllte Temples Nase und trieb seine Reißzähne aus dem Kiefer. Er konnte den Mann auf der Stelle überwältigen, ließ ihn jedoch noch ein Stück weiterrennen. Sollte er ruhig glauben, dass er entkommen könnte.
    Seine Beute lief nach draußen, und Temple folgte ihr. Als er in die Nacht hinauskam, sah er Villiers hilflos in der Luft baumeln, die Füße ein Stück über dem Gras, und
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