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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5
Autoren: Kathryn Smith
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gingen sie weiter und stiegen mehrere Treppen hinunter. Temple erkannte Marcus’ Duft. Der junge Mann war hier entlanggegangen, und er war allein gewesen. Das war günstig.
    Zum Keller führte nur ein Treppenabgang, und dort wurden die Stimmen lauter. Als Temple Vivian hörte, vollführte sein Herz einen heftigen Schlag. Sie lebte!
    Der Türriegel unten war durchgebrochen und teils ausgerissen. Jemand musste die Tür von innen aufgestoßen haben. Temple lächelte, denn er hätte wetten können, dass Vivian versucht hatte, zu fliehen – und es beinahe geschafft hätte.
    Er ließ sich weder Zeit, um nachzudenken, noch zögerte er. Zaudern kostete bisweilen das Leben, brachte Leute um Chancen. Also packte er den Türgriff und riss die Tür kurzerhand aus der Wand. Dann schleuderte er sie in den Raum, den er mitsamt seiner kleinen Armee betrat.
    »Hallo, Rupert.«
    Temple nahm alles auf einmal wahr: die Wachen, die näher kamen, die Fesseln an der Wand und Vivian. Sie lag angekettet auf einem Altar in der Mitte. Neben ihr stand Villiers, der sehr selbstzufrieden aussah.
    »Gute Güte, Mr. Temple! Wie schön, Sie wiederzusehen!« Dann schaute er an ihnen vorbei. »Meine Herren, unsere Gäste sind eingetroffen.«
    Temple wandte sich um. Noch mehr Wachen kamen hinter ihnen in den Raum, zusammen mit mehreren vornehm gekleideten Herren, bei denen es sich um die ranghöchsten Mitglieder des Silberhandordens handeln dürfte.
    Es dauerte lediglich Sekunden, bis die Gewalt losbrach, und dennoch kam es Temple viel länger vor. Seine Sinne waren besonders geschärft, nahmen jede Einzelheit auf.
    Eine der Wachen hob er am Hals hoch und warf sie zur Seite. Den Schnitt der Silberklinge an seinem Arm beachtete er gar nicht, denn gleich katapultierte er den nächsten Mann mit einem Hieb quer duch den Keller. Marika trat einem anderen gegen die Brust, dass man die Rippen brechen hörte.
    »Genug!«, schrie Villiers.
    Als er den Geruch vertrauten Blutes bemerkte, drehte Temple sich mit einem animalischen Knurren um.
    Vivian.
    Villiers hatte sie verletzt, ihre makellose fragile Haut mit einer dünnen Klinge versehrt. Als sie zu Temple sah und den Kopf schüttelte, fiel ihm auf, dass ihre Nase geschwollen und blutig war. Gebrochen. Temple starrte seinen Feind an, bereit, sich auf ihn zu stürzen. Er würde den Bastard töten.
    Villiers lächelte. »Wie berechenbar, Mr. Temple! Ich wusste, dass Sie hereilen würden, um Vivian zu retten.«
    »Zu Kimberlys Rettung käme ich ja auch zu spät, nicht wahr?«, entgegnete Temple ruhig. »Oder haben Sie sie heute Morgen nicht getötet?«
    Der andere Mann neigte nachdenklich seinen Kopf zur Seite. »Haben Sie mir nachspionieren lassen, Temple? Wie gewitzt von Ihnen! Sind Sie gar von selbst auf die Idee gekommen?«
    Hinter Temple gab Reign ob der verächtlichen Worte ein leises Knurren von sich. Temple indessen zeigte keinerlei Reaktion. Villiers wollte sie provozieren. Er genoss das Gefühl, Macht über sie zu besitzen.
    Was fraglos der Fall war. Die anderen mochten imstande sein, Vivians Leben zu riskieren. Temple nicht. Und das wusste Villiers.
    »Das überleben Sie nicht, Villiers«, versprach Temple.
    Rupert ignorierte die Warnung. »Alles ginge ungleich schneller, wenn Sie neun sich einfach zu den Fesseln an der Wand dort begäben.« Villiers’ Hand zitterte, als er hinzeigte. »Andernfalls könnte ich genötigt sein, meine teure Vivian nochmals zu schneiden.«
    Die Wachen rückten mit Bajonetten näher, deren Spitzen versilbert waren. Unterdessen stellten Villiers’ Ordensbrüder sich zu ihm an den Altar. Sie alle lächelten siegesgewiss.
    Temple machte einen Schritt auf die Fesseln zu, wurde aber gleich von Chapel zurückgehalten. »Tu das nicht!«
    Er sah zu seinem Freund. »Ich muss. Du hast mich gefragt, ob ich sie liebe, und ich glaube, jetzt kann ich dir eine Antwort geben.« Mit diesem Geständnis wandte er sich um und schritt auf die vorderen Wandringe zu.
    Es machte ihm nichts, sein Leben für Vivians zu geben. Was ihn quälte, war, dass sie niemals erfahren würde, wie sehr er sie liebte. Das wog schwer auf seinem Herzen.
    Villiers zog die Klinge über Vivians Hals. Er übte gerade genug Druck aus, um ein Mal zu hinterlassen, nicht jedoch die Haut zu durchschneiden. »Nun die Übrigen, oder ich bringe sie um.«
    Er bluffte nicht, und das war den anderen bewusst. Wozu auch immer er Vivian brauchte, es war offensichtlich, dass er sie nicht lebend benötigte – zumindest nicht
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