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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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die Krankenversicherung.«
    Irgendwie ging das alles zu einfach. Griff fragte sich, was er wohl übersah. Wo lag der Haken dabei? »Und wenn sie nicht schwanger wird? Muss ich dann die ersten hunderttausend zurückgeben?«
    Speakman zögerte. Griff neigte den Kopf, als wollte er klarstellen, dass der Deal daran scheitern könnte. Speakman sagte: »Nein. Die könnten Sie auf jeden Fall behalten.«
    »Weil es eventuell nicht meine Schuld ist, wenn sie nicht schwanger wird. Vielleicht ist Ihre Frau unfruchtbar.«
    »Wer hat damals Ihren Vertrag mit den Cowboys ausgehandelt?«
    »Was? Mein damaliger Agent. Wieso?«
    »Ein guter Rat, Griff. Bei einer geschäftlichen Verhandlung sollten Sie einen Punkt, den Sie für sich entscheiden konnten, abhaken. Erwähnen Sie ihn nicht mehr. Ich habe Ihnen bereits zugestanden, dass Sie die ersten Hunderttausend behalten können.«
    »Okay.« Das hatten sie in dem Kurs zur Entlassungsvorbereitung nicht durchgenommen.
    Griff erwog seine Optionen und kam letztendlich zu folgendem Schluss: Die einzige andere Option bestand darin, abzulehnen und auf einen Haufen Geld zu verzichten. Er müsste verrückt sein, wenn er dieses Angebot ausschlug. Genauso verrückt wie Speakman und seine Alte.
    Er zog eine Schulter zu einem lässigen Achselzucken hoch. »Wenn Sie nicht mehr von mir brauchen, dann sind wir uns einig. Da wäre nur noch eines. Ich will das in Ruhe und in meinem eigenen Bad erledigen. Der Arzt wird vorbeikommen und das Zeug abholen müssen. Ich glaube, man kann das auch einfrieren, ich könnte also gleich mehrere Ladungen auf einen Streich produzieren.« Er lachte über die doppeldeutige Bemerkung. »Sozusagen.«
    Speakman lachte ebenfalls, aber dann wurde er wieder todernst. »Es wird keinen Arzt geben, Griff.«
    Immer wenn er glaubte, dass er endlich durchblickte, haute ihn Speakman um wie ein Linebacker, der aus dem Nichts auftauchte und ihm die Füße wegschlug. »Was soll das heißen, es gibt keinen Arzt? Wer soll denn …« Er machte eine behutsam schiebende Handbewegung. »Es dort hintun, wo es hinsoll?«
    »Sie«, antwortete Speakman leise. »Entschuldigen Sie, dass ich das nicht von Anfang an klargestellt habe. Ich bestehe darauf, dass mein Kind auf natürliche Weise empfangen wird. So wie Gott es vorgesehen hat.«
    Griff starrte ihn sekundenlang an, dann begann er zu lachen. Entweder hatte ihm jemand einen genialen Streich gespielt, oder Speakman hatte komplett den Verstand verloren.
    Niemand in Griffs Umgebung interessierte sich so für ihn, dass er ihm einen so ausgefeilten Streich gespielt hätte. Niemand aus seinem jetzigen Bekanntenkreis würde sich die Mühe machen. Niemand aus seinem früheren Freundeskreis würde ihm auch nur die Uhrzeit nennen, und erst recht würde niemand die Zeit investieren, die nötig war, um dieses bizarre Szenario aufzubauen und Speakman zum Mitmachen zu überreden.
    Nein, er wettete, dass Speakman nicht bloß ein exzentrischer Millionär und Ordnungsfanatiker war, sondern dass er schlicht und ergreifend geisteskrank war.
    Jedenfalls war das hier reine Zeitverschwendung, er hatte die Nase endgültig voll. Also meinte er flapsig: »Mein Job wäre es also, Ihre Frau zu vögeln?«
    Speakman verzog das Gesicht. »Ich halte nicht viel von dieser Wortwahl, schon gar nicht in …«
    »Sparen Sie sich das Gequatsche, okay? Ich soll für Ihre Frau den Hengst spielen. Darauf läuft es doch letztendlich hinaus, oder?«
    Speakman schluckte und sagte dann: »Letztendlich. Ja.«
    »Und für eine halbe Million wollen Sie bestimmt zuschauen, stimmt’s?«
    »Das ist eine Beleidigung, Griff. Mir gegenüber. Vor allem Laura gegenüber.«
    »Na schön …« Entschuldigen wollte er sich nicht. Bizarre Sexpraktiken waren noch das am wenigsten Anstößige an diesem Gespräch. »Und was ist mit ihr, weiß sie von Ihrem Plan?«
    »Natürlich.«
    »O Mann. Und was hält sie davon?«
    Speakman rollte an einen Couchtisch, auf dem ein schnurloses Telefon in der Ladestation stand. »Das können Sie Laura selbst fragen.«

3
    O
    ben in ihrem Privatbüro sah Laura Speakman auf die Schreibtischuhr. Erst eine halbe Stunde war seit Griff Burketts Ankunft vergangen. Seit seiner pünktlichen Ankunft. Mit seiner Pünktlichkeit hatte er bestimmt bei Foster gepunktet. Aber ob er ansonsten einen guten oder schlechten Eindruck hinterlassen hatte?
    Seit einer halben Stunde studierte sie jetzt schon einen neuen, von der Gewerkschaft vorgeschlagenen Vertrag für das Flugpersonal,
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