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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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hier drunter und drüber geht, könnte sie sich auch zur Ruhe setzen, schließlich wollte sie nächstes Jahr ohnehin in Rente gehen. Ich habe Ms Taylor gebeten, sie zu vertreten, bis ein Nachfolger für die Abteilung gefunden wurde.«
    Der CFO räusperte sich hinter vorgehaltener Hand. »Also schön. Sobald der Posten des Abteilungsleiters wieder besetzt ist, werde ich den Etat mit ihm besprechen.«
    »Oder mit ihr«, merkte Foster an.
    Der CFO lief rot an. »Natürlich meinte ich das ganz allgemein.«
    »Nachdem wir schon alle hier sind, sollten wir den Etat für diese Abteilung jetzt gleich besprechen«, sagte Foster.
    Der CFO warf Laura noch einen verärgerten Blick zu. »Ich möchte Ms Taylor nicht zu nahe treten, aber ist sie qualifiziert, so ein Gespräch zu führen?«
    Foster blätterte in einem Aktenstapel, den er mitgebracht hatte. Er fand den gesuchten Hefter, stapelte die übrigen Akten korrekt Kante auf Kante auf, und öffnete dann den gesuchten Ordner.
    »Laura Eleanor Taylor … hm, ich springe gleich zu … Hier. Abschluss cum laude von der Stephen F. Austin State University. Zwei Jahre später der Master of Business Administration von der Southern Methodist Business School. Wieder cum laude.
    Wurde 2002 als Flugbegleiterin bei SunSouth eingestellt. Beförderung, Beförderung, noch eine Beförderung«, fasste er den Personalbogen in ihrer Akte zusammen.
    »Wurde 2005 mit der Aufsicht über das Trainingsprogramm und die Performance betreut. War dem vorigen Management ein Stachel im Fleisch und hat Ms Cooper wahrscheinlich den letzten Nerv geraubt, indem sie Memo um Memo verfasste, die ich alle hier ausgedruckt habe«, sagte er, wobei er eine Handvoll Blätter hochhielt, »und in denen sie die jetzt geltenden Standards und Praktiken geißelte, aber nicht ohne aufzuzeigen, wie die Leistungen erheblich gesteigert werden könnten.« Er zitierte aus einem Memo. »›Aber‹ – das ist unterstrichen – ›dazu wäre es nötig, dass der neue Besitzer Einsicht, Verständnis und vor allem gesunden Menschenverstand zeigt.‹ Der neue Besitzer wiederum wäre …« Er verstummte eine Ewigkeit, wie es Laura erschien. »Ich.«
    Er steckte alle Papiere in den Hefter zurück und legte ihn auf dem Stapel ab. Erst nachdem er den Stapel erneut millimetergenau ausgerichtet hatte, erhob er sich. »Würden Sie mich bitte nach draußen begleiten, Ms Taylor? Und nehmen Sie Ihre Sachen mit.«
    Sie blieb wie erstarrt und mit glühenden Wangen sitzen und spürte, dass sämtliche Blicke im Raum auf ihr lagen, ausgenommen dem von Foster Speakman. Er war schon an der Tür zum Konferenzraum und gleich darauf im Gang, als würde er fest damit rechnen, dass sie ihm folgte.
    So würdevoll wie möglich nahm sie erst ihre Handtasche, dann die Aktentasche und stand auf. »Ladys, Gentlemen«, verabschiedete sie sich. Einige wandten peinlich betreten den Blick ab. Andere nickten ihr mitfühlend zu. Der CFO, mit dem alles angefangen hatte, klappte den Mund auf, als wollte er sich entschuldigen, überlegte es sich dann aber anders und schüttelte bedauernd den Kopf.
    Sie trat durch die Tür, zog sie von außen zu, streckte die Schultern durch und drehte sich zu Foster Speakman um, der in dem menschenleeren Gang stand. »Sie sind längst nicht so furchteinflößend, wie ich nach Ihren Memos annehmen musste, Ms Taylor.«
    Ihre Wangen brannten immer noch vor Scham, aber sie wahrte die Fassung. »Ich wusste nicht, dass meine Abteilungsmemos an Sie weitergeleitet würden.«
    »Wahrscheinlich war Ms Cooper der Ansicht, dass die von Ihnen angesprochenen Probleme nicht mehr ihr Problem, sondern meines wären.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Hätten Sie die Memos nicht geschrieben, wenn Sie gewusst hätten, dass ich sie lesen würde?«
    »Doch, auf jeden Fall. Allerdings hätte ich vielleicht den Tonfall und die Wortwahl abgemildert.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und studierte sie ein paar Sekunden lang. »Etwas will mir nicht in den Kopf. Wieso haben Sie sich mit Ihrem MBA von der hoch angesehenen SMU Business School als einfache Stewardess beworben? Das ist ein ehrenwerter Beruf, aber Sie waren eindeutig überqualifiziert.«
    »Ich hatte mich viermal bei SunSouth für eine Position im unteren Management beworben, wurde aber nie genommen.«
    »Hat man Ihnen gesagt, warum?«
    »Nein, aber die Stellen wurden an Männer vergeben.«
    »Ein Fall von Diskriminierung?«
    »Ich will niemanden beschuldigen, ich schildere nur, wie es war.«
    »Also
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