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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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mich.«
    »Onkel Sean, beruhige dich.«
    »Du musst kommen. Du musst mir helfen, Fin.«
    Fin stand auf und ging zum Lichtschalter neben der Tür. Panik wallte in ihm auf. War Regan getötet worden? Aber das war ja unmöglich. Oder fast. Man musste schon sehr genau wissen, was zu tun war, wenn man einen Vampir ins Jenseits befördern wollte.
    Aber zwei Sommer zuvor hatten diese Enthauptungen stattgefunden, es
war
also möglich. Und Regan hatte die Rousseau-Brüder in New Orleans aufs Kreuz gelegt.
Sie
wussten natürlich, wie man einen Vampir umbrachte. »Ich helfe dir ja, Onkel Sean, aber du musst mir schon erzählen, was passiert ist.«
    Fin betätigte den Schalter, und die Glühbirne über seinem Kopf warf ihr trübes Licht auf das Doppelbett, das von Kartons umgeben war. Er griff nach der Uniformhose, die er am Abend zuvor getragen hatte, und stieg hinein. »Wer ist tot, Onkel Sean?«
    »Du musst gleich kommen, bevor die Leute zur Arbeit gehen. Wir können uns das nicht leisten, Fin. Nicht an unserem Strand. Das geht nicht.«
    Er wurde noch immer nicht schlau aus seinem Onkel, aber Fin war sich sicher, dass sich das in naher Zukunft ändern würde. »Wer ist tot?«, wiederholte er. »Nicht … nicht Regan?«
    »Regan? Warum sollte Regan tot sein, Fin?« Sean ließ sich leicht ablenken; das war typisch für ihn. »Gibt es etwas, das ihr uns nicht gesagt habt? Mary Kay sagte erst neulich …«
    »Ich weiß nicht, warum Regan tot sein sollte.« Fin schloss die Augen und öffnete sie wieder, um den Kopf klar zu bekommen. »Natürlich ist er es nicht«, sagte er ins Handy und nahm ein sauberes T-Shirt aus dem Wäschekorb, den seine Mutter ihnen am Tag zuvor gebracht hatte. Er nahm das Handy einen Moment vom Ohr, so dass er das T-Shirt über den Kopf ziehen konnte. »Wer ist denn nun tot, verdammt noch mal?«
    »Du brauchst gar nicht laut zu werden, Bursche. Wir haben das Opfer noch nicht identifiziert. Ein junger Mann. Sieht gut aus. Sah gut aus.« Wieder drohten die aufwallenden Emotionen Seans Worte zu ersticken.
    »Ein Mensch?« Wieder geriet Fin in Panik, diesmal aus ganz anderen Gründen. »Wir haben einen toten Touristen?«
    »Ich fürchte ja, Fin.« Sean klang fix und fertig.
    Fin wühlte noch einmal in dem Wäschekorb; diesmal suchte er nach sauberen Socken. »Wo?«
    »Du kannst es gar nicht verfehlen. Ich habe mein Auto direkt an der Promenade geparkt.«
     
    Tatsächlich hatte Fin keine Schwierigkeiten, Seans Streifenwagen zu finden, der mit blinkendem Blau- und Rotlicht vor Sals Pizzeria den Blick auf die Gasse versperrte. Einem Dutzend anderer Leute ging es ähnlich. Als Fin zu Fuß die Promenade entlanghastete, war die Sonne bereits aufgegangen, und eine Menschenmenge aus Einheimischen und Touristen hatte sich am Streifenwagen eingefunden und reckte die Hälse, um einen Blick auf das zu erhaschen, was in der Gasse vor sich gehen mochte. Jon Kahill, einer der jüngsten Angehörigen der Polizei von Clare Point, versuchte, die Menge in Schach zu halten; doch das war gar nicht so einfach.
    Fin schob sich durch das Gedränge; dabei erkannte er etwa die Hälfte der Gesichter. »Zurück«, schnauzte er. »Ein bisschen mehr Respekt, bitte!« Er entdeckte Jim, einen Nachbarn seiner Mutter, der offenbar gerade seinen Irischen Wolfshund Gassi geführt hatte. »Jim, kannst du Jon hier mal helfen?« Fin nahm Jim die Hundeleine weg und drückte sie einer Menschenfrau in Jogginghosen in die Hand. »Würden Sie bitte ein paar Minuten auf Sugar aufpassen, Ma’am?« Dann sagte er zu Jim: »Ich will, dass alle fünf, sechs Meter zurückgehen.«
    Jim sah erst zu Fin, dann zu Jon, zögerte und wandte sich schließlich mit ausgebreiteten Armen an die Menge. Als er sprach, klang seine Stimme plötzlich autoritär: »Wenn ihr zurücktretet, Herrschaften, kann die Polizei ihre Arbeit machen.«
    Gott sei Dank bist du da, Fin
, teilte Jon ihm telepathisch mit.
Der Chief ist schlecht drauf.
    Halt sie uns einfach vom Hals
, erwiderte Fin auf dem gleichen Wege. Er ging um den Streifenwagen herum und erblickte drei Personen, die rasch aus der entgegengesetzten Richtung auf ihn zukamen.
Schick auch jemanden auf die Südseite,
befahl er Jon.
    Wen denn? Wir haben nur
sechzehn
Leute, dich eingerechnet
.
    Das ist mir egal. Irgendjemanden, solange es nur einer von uns ist.
    Fin trat in die Gasse. Hier war es dunkler. Kühler. Wie alle Kahills hatte auch er einen ausgeprägten Geruchssinn. In dem Augenblick, als er um die Ecke bog, roch er
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