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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Autoren: Brenda Joyce
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vor Überraschung.
    „Lust auf ein Picknick? Ein Picknick zu Hause? Oder wir nehmen die Kinder mit in den Central Park – ich habe Kutsche und Fahrer unten“, fragte er und wünschte sich verzweifelt ihre Zustimmung.
    „Ich wollte gerade zum Lebensmittelhändler – das Salz ist ausgegangen und auch sonst alles!“ Sie errötete.
    Er griff nach ihrer Hand und fühlte sofort die Spannung, die sie ergriff. Plötzlich hatte er Angst.
    „Was ist los?“ Statt sich ihm zu entziehen, drückte sie aufmunternd seine Hand. „Warum bist du gekommen? Es ist nicht sicher! Wenn die Countess nun erfährt, dass du hier warst?“
    „Das wird sie nicht.“ Er musste ihr alles sagen, dachte er. Sie hatte ein Recht darauf, es zu wissen. „Der Abend ist so schön. Können wir uns draußen hinsetzen? Ich würde wirklich gern mir dir sprechen.“
    „Auf der Treppe?“, fragte sie überrascht.
    „Maggie … ich werde die Countess nicht heiraten.“ Abrupt ließ sie seine Hand los und starrte ihn bestürzt an. Dann atmete sie tief ein, schloss die Wohnungstür, ließ den Korb stehen und ging die schmale Treppe hinunter. Evan folgte ihr.
    Trotz der Hochbahn, die zwei Straßen entfernt röhrte, trotz des Geschreis der Männer, die sich mit ihren Rollwagen auf dem Kopfsteinpflaster der Straße drängten, und trotz des wilden Lärms aus der Schänke an der Ecke war es ein schöner Juniabend. Aus der Wohnung über ihnen hörten sie das Streiten eines Paares. Nicht weit von der Treppe spielten zwei Jungs Karten und lachten bei jedem Aufdecken. Sie hatten eine niedliche Promenadenmischung bei sich, und über ihren Köpfen saßen zwei gurrende Tauben auf dem Dach. Schnell zog Evan seine Jacke aus und breitete sie auf der obersten Stufe aus, damit Maggie einen sauberen Sitzplatz hatte. Sie lächelte ihn dankbar an und setzte sich. Als er sich neben ihr niederließ, hätte er ihr am liebsten den Arm um die Schultern gelegt und sie an sich gedrückt. Er tat es nicht.
    Nicht zum ersten Mal fand er ihr Profil anbetungswürdig. Sie hatte ein so kleines Gesicht mit einer winzigen, nach oben gebogenen Nase, auf der die Sommersprossen nur angedeutetwaren. Sie war so schrecklich hübsch.
    „Evan? Was ist geschehen? Du wirkst ganz aufgeregt.“
    „Tue ich das?“ Er starrte auf seine Knie. Dann schaute er in ihre himmelblauen Augen. „Ich kann sie nicht heiraten. Ich kann es einfach nicht. Maggie, ich mag sie nicht einmal.“
    „Doch sie trägt dein Kind!“, erwiderte Maggie bekümmert.
    Er verzog das Gesicht. „Ich habe so einige Zweifel, ob es mein Kind ist oder das eines anderen.“
    Auf Maggies Wangen legte sich eine feine Röte.
    „Sie mag eine Countess sein, doch sie ist keine Lady – und sicherlich nicht halb so viel Lady wie du.“
    Bei diesen Worten wich sie plötzlich zurück. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    Das war nicht die Antwort, auf die er gehofft hatte. „Ich werde für sie und das Kind sorgen, egal wessen Kind es ist. Das habe ich geschworen, und aus diesem Grund habe ich mich mit meinem Vater versöhnt.“
    „Oh, Evan, ich bin so glücklich, dass du dich wieder mit deiner Familie vertragen hast“, rief Maggie und griff spontan nach seiner Hand. Als sie sich dessen bewusst wurde, wollte sie sie zurückziehen.
    Doch er hielt sie fest. „Es war eher wie zu Kreuze zu kriechen“, murmelte er.
    „Nein, Evan, nein. Familie ist alles.“ Ihre Blicke versanken ineinander.
    „Da ist noch mehr“, flüsterte er nach einer Pause. „Ich schäme mich.“
    „Evan, vor mir musst du dich niemals schämen. Ich wäre niemals so dreist, dich zu verurteilen, nicht nach allem, was du für mich und die Kinder getan hast.“
    Er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn gleich verurteilen und verdammen würde. Deshalb zögerte er. „Maggie, ich binschwach, zügellos. Letzte Nacht habe ich mich dem Teufel ergeben. Ich bin in einen Club gegangen.“
    Er registrierte ihre Bestürzung.
    „Ich wollte nicht spielen – es sollte nur eine Wette sein“, erklärte er verzweifelt. „Ich habe mich so in der Falle gefühlt! Und als ich die Wette platzierte, löste sich dieses schreckliche Gefühl, gefangen zu sein und im Treibsand zu versinken, plötzlich auf! Ich habe Bartolla, das Kind und das Durchbrennen vergessen. Statt verzweifelt zu sein, war ich aufgeregt. Ich bin fast die ganze Nacht geblieben. Maggie, und aus einer Wette wurden hundert.“
    Tränen schimmerten in ihren Augen. „Es spielt keine Rolle“, sagte sie
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