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Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen
Autoren: Elizabeth Pantley
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richtig gemacht. Sie könnten ein einzigartiger, unfehlbarer, strahlender Heiliger sein – und Ihr Kind würde sich trotzdem nicht perfekt benehmen. Tatsache ist, dass sich kein Kind perfekt benimmt. Jedes Kind macht Fehler. Jedes Kind weint und nörgelt, hat Wut- und Trotzanfälle. Denn jedes Kind ist ein menschliches Wesen – ein junges, unerfahrenes, naives menschliches Wesen. Alle Menschen sind fehlbar; jeder macht Fehler, trifft falsche Entscheidungen – und lernt hoffentlich daraus.
    Wenn sich ein Kind falsch verhält, spiegelt dies nicht elterliches Unvermögen wider. Und es bedeutet auch nicht, dass dem Kind etwas fehlt oder nicht vermittelt wurde. Es ist einfach nur eine Facette unseres Menschseins.
    Es ist unsere Pflicht ebenso wie unser Privileg, unsere Kinder zu lieben, sie zu leiten, zu führen und zu unterstützen, uns auf ihre Seite zu stellen und unser Elternsein bestmöglich zu leben. Und es ist unsere Pflicht zu begreifen, dass unsere Kinder perfekt sind – im Sinne einer realistischen, humanen Perfektion, die im Laufe des Wachstums und der Entwicklung auch Fehler und Fehlverhalten impliziert. Fehler machen Lernen und Entwicklung möglich – und das ist das Schöne am Elternsein. Unsere Kinder müssen nicht makellos sein, um unserer bedingungslosen Liebe und Unterstützung sicher sein zu können.
    Wutanfälle trotz aller Liebe
    Adam, Vater einer vierjährigen Tochter
    Wir dachten immer, wenn wir gute Eltern sind, wird unser Kind kein Theater machen und keine Wutanfälle bekommen. Aber da lagen wir völlig falsch. Noch schwieriger als der Umgang mit dem Trotzen unserer Tochter war allerdings die Erkenntnis, dass sie diese Wutausbrüche bekommt, obwohl wir hingebungsvolle Eltern sind.
    Jedes Kind hat eben auch schlechte Momente
    Janie, Mutter dreier Kleinkinder
    Als ich mit dem schlechten Benehmen meines ältesten Sohnes konfrontiert war, habe ich erst einmal den Glauben an mich selbst verloren. Ich suchte überall und bei jedem Antworten auf meine Fragen und stand schließlich total verunsichert vor einem Wirrwarr aus komplett widersprüchlichen Ratschlägen. Ich brauchte noch zwei weitere Kinder, um endlich zu begreifen, dass jedes Kind eben seine schlechten Augenblicke hat. Jetzt habe ich wieder Selbstvertrauen, lese nach, wenn ich Zweifel habe, und folge nur den Ratschlägen, die mir wirklich sinnvoll erscheinen.
Mythos
    Wenn man sein Kind liebt und nur gute Absichten hat, ist Erziehung ein Kinderspiel.
Wahrheit
    Sein Kind zu lieben ist einfach. Sein Kind zu erziehen ist schwer. Wirksame Erziehungsfähigkeiten muss man erlernen. Erziehung ist eine stetem Wandel unterworfene, komplizierte und intensive Aufgabe. Um diese Aufgabe mit ruhiger Hand und erfolgreich zu meistern, braucht man Wissen und bestimmte Fähigkeiten – und es ist sehr selten, dass ein Mensch all dies von Natur aus besitzt.
    Erziehung wird noch komplizierter, wenn man bedenkt, dass es keine Standardantworten, dafür aber viele widersprüchliche Meinungen und Ratschläge gibt. Als Eltern hört man sich erst einmal alles an, was man so erzählt bekommt, und muss sich dann durch eine Fülle unterschiedlichster Informationen und Ansichten kämpfen, um zu jenem Erziehungsansatz zu gelangen, der für einen selbst und das eigene Kind geeignet ist.
Mythos
    Gute Eltern verlieren nie die Geduld und schreien ihre Kinder nie an.
Wahrheit
    Selbst die friedlichsten, entspanntesten, geduldigsten Eltern verlieren manchmal die Geduld und schreien – wir sind schließlich alle nur Menschen. Ganz gleich, wie sehr wir unsere Kinder lieben – sie stellen unsere Geduld auf die Probe, und sie bringen uns in Rage.
    Jedes Kind hat seine »bösen« Momente. Und wissen Sie was? Wenn Kinder »böse« sind, verlieren auch Eltern mal die Nerven und – ja! – schreien!
    Ich bin eine erfahrene Mutter von vier Kindern und verdiene mein Geld mit dem Schreiben von Erziehungsratgebern und mit Elternseminaren. Ich liebe meine Kinder von ganzem Herzen und strenge mich an, eine gute Mutter zu sein. Und doch benehmen sich meine Kinder nicht immer vorbildlich.
    Mein sechsjähriger Sohn hat ab und zu seine Aussetzer, und auch meine drei Teenager fallen immer mal wieder aus dem Rahmen, und zwar öfter, als mir lieb ist … und dann verliere ich die Geduld und werde laut. Nicht anders als Sie auch. Nicht anders als jede Mutter, jeder Vater auf dieser Welt.
    Also: Schluss mit diesem Mythos! Lasst uns aufstehen und rufen: »Menschen machen Fehler! Eltern und Kinder
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