Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
Vom Netzwerk:
flüstert mir zu: »Sei Mars nicht böse, auf ihm wohnt doch der Kriegsgott, unser Mars, der heute jetzt Lisa heißt, kann nicht anders. Ja, das stimmt. Und Profs Hand auf meiner Schulter, die versöhnt sowieso.
    »Mars hat recht!«, ruft er jetzt laut und Lisa nickt stolz.
Macht mir nichts mehr aus, der Prof bleibt ja bei mir und erzählt mir weiter: »Du bist tatsächlich der zweitgrößte Planet neben Jupiter, aber du bist viel leichter.«
    Tim dreht sich zu mir um. »Du hast eben nicht so viel Gas gefressen wie ich, das haste jetzt davon.«
    »Neee, Jupiter, stimmt nicht ganz«, lächelt der Prof. »Gas gefressen, wie du sagst, habt ihr beide schon, und übrigens dabei die ganze Gasstaubscheibe in dem ganz jungen Sonnensystem, ihr erinnert euch, weggeputzt. Fast nix mehr da. Aber du, Jupiter, hast es sozusagen besser in dich reingestopft und behalten, bist dichter und damit schwerer geworden, während mein guter Saturn Ida offenbar nicht so gierig war, in ihr ist es einfach nicht so dicht.«
    Das gefällt mir. Ich bin lieber leicht. Aber was ist denn jetzt mit meinen schönen Ringen?
    »Ja, deine schönen Ringe, Saturn«, sagt der Prof und lächelt. »Du hattest offenbar in deiner Umgebung sehr viel Felsenmaterial, also winzige Trümmerchen, und die hast du durch deine Schwerkraft einfach zerrissen und die sind praktisch in diese hauchdünnen Ringe gezogen worden. Die bestehen hauptsächlich aus Wassereis und Gesteinsbrocken. Und stell dir vor, die Ringe sind ja nur ein paar Hundert Meter dick, aber im Durchmesser 400 000 Kilometer groß. Ist das nicht unglaublich?«

    Ja, das ist es, aber vorstellen kann ich’s mir trotzdem nicht. Muss ich das? Neee, muss ich nicht. Ich weiß schon, was mein Prof jetzt sagen würde. Das ganze Weltall mit allem drin ist für uns unvorstellbar, aber einfach großartig. Ja, so würde er das sagen, denke ich. Und es stimmt!
    Dass man mich am Abendhimmel gut sehen kann, das freut mich. Und auf die schönen Ringe bin ich richtig stolz. So was hat Lisa-Mars nicht!
    »Deine Ringe, Saturn, wandern übrigens um dich herum, kannst du dir ja denken«, erzählt der Prof weiter und seine Hand ist immer noch auf meiner Schulter. »Wenn du’s genauer wissen willst, meine gute Freundin Saturn, die Umlaufzeit deiner
inneren Ringe beträgt sechs bis acht Stunden, die äußeren Ringe brauchen länger, zwölf bis vierzehn Stunden. Also, die flitzen ganz schön. Aber so genau wolltest du es bestimmt nicht wissen, oder?«
    »Ich schon!« Und wer das jetzt ruft und ins Heft kritzelt, das ist wohl klar… Aber wissen möchte ich doch noch, und das sag ich ihm auch, warum man mich so gut sehen kann.
    »Weil du Wolken um deine Oberfläche hast, mindestens zwei Wolkenschichten, und deine obere Wolkenschicht reflektiert das Licht der Sonne, leuchtet dir das ein?«
    Doch, das tut es, jedenfalls ein bisschen… Aber es ist schon komisch. Meistens kapiere ich sofort, was uns der Prof erzählt, und manchmal muss ich länger nachdenken. Aber das geht ganz bestimmt uns allen so, sogar Lisa, denke ich mal. Celia natürlich nicht… Wo ist die denn überhaupt?
    Das Tor, wo die Sonne wohnt, ist leer. Ich schau mich um, aber ich kriege trotzdem mit, wie der Prof erzählt, alle Felsenplaneten seien in der Nähe der Sonne entstanden. Und wie Lisa stolz ruft: »Das ist doch logisch, denn die Gasriesen wären da ja explodiert und die Eisriesen geschmolzen!«
    Ja, Lisa, so was interessiert dich, aber wo dein Schwesterchen ist, das interessiert dich nicht. Neee, das ist gemein! Sie hat ja immerhin den Zwerg dauernd am Hals… Und da sehe ich sie ja auch schon. Celia hockt unter der Bank am Rand des
Fußballfelds und wühlt in der Sporttasche vom Prof herum. Die hat sie doch tatsächlich zurückgeschleppt! Aber ich muss mir keine Sorgen machen. Sie ist da.
    »Und was ist jetzt bitte mit dem Sonnensystem? Das wollten Sie… das wolltest du… « Na, und wer da ins Stottern kommt, das ist ja klar.
    »Erklären!«, ergänzt der Prof. »Danke für die Erinnerung, Mars. Also los! Das Sonnensystem, in dem alle Planeten wohnen, ist eine Gasscheibe. Da haben sich viele kleine Gaswölkchen gedreht und immer schneller gedreht, weil sie sich gegenseitig angestoßen haben. Und weil es so grässlich kalt ist im Weltall, sind sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammengebrochen, das heißt…«
    »Sie sind geschrumpft, weil sie vorher so heiß waren«, brummelt Jupiter. »Könnte mir nicht passieren, ich dreh mich nicht!«
    »Als Tim
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher