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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lara Adrian
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siebenstündigen Verhör hatte er sich kooperativ gezeigt, den Bostoner Cops und den FBI -Leuten aber nur so viel an Informationen gegeben, dass sie vorerst zufrieden waren und sich auf ihn als den einzigen Verantwortlichen für die Gewaltwelle der letzten Zeit in der Stadt konzentrierten, die vor ein paar Nächten mit einer Schießerei auf der Weihnachtsfeier eines aufstrebenden jungen Politikers im Nobelviertel North Shore begonnen hatte.
    Der misslungene Mordanschlag ging auf Chases Konto, aber seine Zielperson war nicht der junge, aufstrebende Senator oder sein Ehrengast, der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, gewesen, wie die Cops und Bundesagenten annahmen. Chase hatte in jener Nacht auf einen Vampir namens Dragos geschossen. Der Orden hatte Dragos seit über einem Jahr gejagt, und plötzlich hatte Chase den Bastard gefunden, wie er sich auf einer gesellschaftlichen Veranstaltung mit einflussreichen Menschen als einer von ihnen ausgab. Chase konnte nur raten, was er im Schilde führte, aber es konnte nichts Gutes sein. Darum hatte er, als er die Gelegenheit zum Handeln sah, nicht gezögert, auf den Mistkerl zu schießen.
    Aber er hatte versagt.
    Nicht nur, dass es Dragos gelungen war, dem Anschlag zu entkommen, sondern Chase war auch in den folgenden Stunden in den Fokus jedes Medienkanals des Landes geraten. Er war auf der Feier des Senators gesehen worden, und die Augenzeugin hatte der Polizei eine fast schon fotografische Beschreibung von ihm geliefert.
    Das plus der Bombenanschlag auf das UN -Gebäude in Boston am nächsten Tag, und die Verfolgungsjagd mit dem Tatverdächtigen – schwer bewaffnete Extremisten aus dem Hinterland, die die Cops direkt zum Anwesen des Ordens geführt hatten – , und die Bostoner Polizei war sicher, dass sie eine bedeutende heimische Terrorzelle ausgehoben hatte.
    Eine Fehlannahme, aber vorerst ließ Chase sie gerne in diesem Glauben.
    Er hatte die Tagesstunden im Revier verbracht, sich kooperativ gezeigt und den Cops das Gefühl gegeben, dass sie ihn ganz unter Kontrolle hatten. Je länger er dort saß und die volle Verantwortung für die Geschehnisse der letzten Zeit auf sich nahm, ihnen alles erzählte, was sie hören wollten, desto weniger dringend schien es der Polizei, das Anwesen zu durchsuchen. Er hatte getan, was er konnte, um die Aufmerksamkeit von seinen Freunden im Hauptquartier abzulenken. Wenn sie die Zeit nicht klug genutzt und das Hauptquartier geräumt hatten, konnte er nichts mehr für sie tun.
    Und was ihn anging, musste er sich auch allmählich auf den Weg machen.
    Er hatte Dragos einen Vergeltungsschlag zu liefern – dem Bastard würde noch Hören und Sehen vergehen.
    In den letzten Wochen hatte er seine Aktivitäten verstärkt, und nachdem er mit seinem letzten Schlag den Orden fast vor den Menschen enttarnt hätte, graute Chase beim Gedanken, was Dragos als Nächstes tun würde. Nicht zum ersten Mal dachte Chase über den Senator nach, den Dragos in letzter Zeit so umgarnt hatte. Der Mann war in Gefahr, allein schon weil er mit Dragos in Verbindung stand – wenn Dragos ihn nicht schon in seine Dienste genommen hatte, seit Chase ihn zum letzten Mal gesehen hatte.
    Und wenn Dragos einen Senator der Vereinigten Staaten zu einem seiner Lakaien gemacht hatte – besonders einen wie Robert Clarence, der durch seine Freundschaft mit seinem alten Mentor von der Universität, dem Vizepräsidenten, persönlichen Zugang zum Weißen Haus hatte? Nicht auszudenken. Die Folgen eines solchen Schachzugs wären irreparabel.
    Umso mehr Grund, so bald wie möglich hier herauszukommen. Er musste sich vergewissern, dass Senator Robert Clarence nicht schon von Dragos kontrolliert wurde. Oder noch besser, Dragos finden. Ihn ein für alle Mal ausschalten, wenn nötig im Alleingang. Die Metallhandschellen an seinem Rücken konnten ihn nicht länger festhalten, als er es zuließ. Genauso wenig die verschlossene Zelle und die Cops, die auf dem Korridor vorbeischlenderten und gelegentlich stehen blieben, um ihm durch das kleine Sichtfenster in der Zellentür wütende Blicke zuzuwerfen.
    Es war Nacht geworden. Das wusste Chase auch ohne eine Uhr an den nackten Zellenwänden oder ein Fenster mit Blick auf die Straße draußen vor dem Gebäude. Er konnte es in seinen Knochen spüren, bis ganz hinein in sein schwaches und hungerndes Mark. Und mit der Nacht kam sein Hunger wieder, der wilde Durst, der ihn jetzt beherrschte.
    Er kämpfte ihn nieder und konzentrierte seine Gedanken
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