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Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine

Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine
Autoren: Bettina Obrecht
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„Schulen?“ Paulina schüttelt sich. „Warum das denn?“ Aber dann vergisst sie ihre Frage, denn es wird aufregend. Paulina und Marvin kriegen heftig Herzklopfen, als die beiden Delfine auf sie zu sausen. Marvin war
nicht klar, dass diese Tiere so schnell und vor allem so groß sind! Und als die Delfine sich jetzt hoch aus dem Wasser recken und dabei fast auf ihrer Fluke stehen, sieht er auch, wie viele spitze Zähne sie haben. Nur gut, dass sie Menschen gut leiden können, sonst wäre es im Meer bestimmt ganz schön gefährlich. Die Zähne brauchen sie nur, um Fische und Kalmare zu fangen.
    Â 
    â€žDas sind Manolo und Clara“,
stellt Frau Wagner vor.
„Hallo“, sagt Marvin schüchtern.
    Â 
    Die Delfine keckern laut. Vielleicht heißt das ja „Hallo“ in der Delfinsprache. Manolo streckt sich weit aus dem Wasser. Man kann das Blasloch auf der Oberseite seines Kopfes gut erkennen.
    â€žDamit atmet er“, sagt Frau Wagner und zeigt auf die Öffnung. „Delfine sind ja Säugetiere und müssen regelmäßig Luft holen.“
    Manolo schüttelt den Kopf. Es sieht aus, als würde er lächeln. Bestimmt fühlt er sich hier wohl.
    â€žSie sehen anders aus als unser Delfin“, sagt Marvin. Frau Wagner nickt.

    â€žJa, du hast recht. Es sind Große Tümmler. Und der Delfin auf der Insel ist ein Gemeiner Delfin.“
    Viele Besucher stehen um das Becken herum, fotografieren die Delfine oder sehen ihnen einfach nur lächelnd zu. Es muss sehr viele Leute geben, die Delfine gerne mögen.
    Dann dürfen Paulina und Marvin eine Weile mit den Delfinen spielen, während die Besucher des Delfinariums zusehen. Die Kinder finden das traumhaft. Sie werfen Bälle und Ringe ins Becken, und die Delfine bringen sie zurück, als wären sie brave Hunde.
    â€žHunde und Delfine haben wohl dieselben Hobbys“, flüstert Paulina in einer Pause, in der die Delfine nebeneinander durchs Becken kreisen. „Vielleicht mögen sie sich deswegen.“

    â€žUnserem Delfin in der Bucht
geht es viel besser als diesen hier“,
flüstert Marvin zurück. „Er darf
100 Kilometer am Tag schwimmen,
wenn er will.“
    Â 
    Und plötzlich findet er gar nicht mehr, dass die Delfine fröhlich lächeln. Ihr Lächeln ist eher traurig, so traurig, dass ihm Tränen kommen.
    â€žKönnen Sie sie nicht heimlich freilassen?“, fragt er Frau Wagner leise.
    Sie schüttelt den Kopf.

    â€žNein, das darf ich natürlich nicht. Sie gehören mir ja nicht. Aber ich hoffe, mit meiner Arbeit kann ich den Delfinen wenigstens in Zukunft helfen. Wenn die Menschen sie erst einmal besser verstehen, haben sie vielleicht mehr Respekt vor diesen Lebewesen.“
    â€žAber unseren Delfin kriegen sie nicht“, sagt Paulina entschlossen. „Unser Delfin soll frei bleiben.“
    Sie sehen zu, wie Frau Wagner ihr Unterwasser-Mikrofon anschließt. Dann dürfen sie sich die Kopfhörer aufsetzen und den Delfinen zuhören. Natürlich verstehen sie kein Wort. Marvin beschließt jedenfalls, eines Tages Delfinforscher zu werden wie Frau Wagner. Vielleicht kann er dann übersetzen, was die Delfine über die Menschen sagen.
    Auf der Rückfahrt sind Paulina und Marvin sehr nachdenklich.
    Â 
    Es war ein wunderbares Erlebnis,
so nah bei den Delfinen zu sein.
Aber die Kinder
haben auch verstanden,
dass es nicht richtig ist,
so kluge, schnelle und nette Tiere
gefangen zu halten.

    Â 
    â€žDie Menschen können nichts in Ruhe lassen“, murmelt Marvin. „Die Delfine nicht, Apoll, den streunenden Hund nicht … und nicht einmal die schöne Bucht.“
    â€žIch habe eine Idee“, sagt Frau Wagner. „Es ist noch nicht alles verloren.“
    Aber sie verrät nicht, woran sie denkt.

Ein Rettungsplan
    Frau Wagner bespricht ihre Idee mit Marvins Eltern. Die finden sie gut und wollen mitmachen.
    â€žMuss ich über den Bauzaun klettern?“, fragt Marvins Papa misstrauisch. „Im Klettern bin ich nicht so gut.“ „Nein. Wir fahren mit dem Boot in die Bucht“, sagt Frau Wagner. „Und zwar am Sonntag, wenn auf der Baustelle nicht gearbeitet wird.“
    â€žHoffentlich ist das Meer dann ruhig“, murmelt Papa. „Wer weiß, ob wir Glück haben“, seufzt Mama. „Der Hund muss ja auch da sein.“
    â€žKönnen wir Apoll nicht gleich im Boot
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