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Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine

Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine

Titel: Erst ich ein Stueck, dann du - Delfine
Autoren: Bettina Obrecht
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folgen, dann aber schwimmt er an Land zurück und schüttelt sich direkt neben Marvin. Der bekommt eine kalte Dusche. Marvin macht das gar nichts aus. Er wird seinem Bruder einen Brief schreiben. Und was er in diesem Brief berichten wird, ist so großartig, dass Till es ewig bereuen wird, nicht mit in den Urlaub gefahren zu sein.

    Weil das Wetter am nächsten Tag so schlecht ist, als wären sie zu Hause in Deutschland, schreibt Marvin den Brief tatsächlich:

    Â 
    â€žLieber Till,
hier ist es super.
Wir haben einen zahmen Delfin
und der Delfin hat einen zahmen Hund.“
    Â 
    Â 
    Der Brief ist nicht ganz ehrlich, aber er ist auch nicht ganz gelogen. Von Paulina schreibt Marvin nichts. Till soll denken, dass Marvin ohne ihn sehr einsam und traurig ist.
    Als der Regen nachlässt, klopft Paulina an die Tür des Ferienhauses.
    â€žKommst du mit mir ein Eis essen?“, fragt sie.
    Auf so eine Frage hat Marvin noch nie Nein gesagt. Er zieht seine Windjacke an und rennt hinter ihr her ins
Dorf. Paulina kennt sich aus und weiß, wo man das beste Eis bekommt.
    Kurze Zeit später schlendern beide am Hafen entlang. Plötzlich stößt Paulina Marvin in die Seite.
    â€žSiehst du den Hund da vorne? Das ist doch der Delfin-Hund! “
    Und wirklich: Der gelbe Hund sitzt neben einer alten Taurolle und sieht auf das Meer hinaus, als würde er auf seinen Freund warten.
    Â 
    â€žIch habe einen Namen
für ihn“, sagt Marvin plötzlich.
„Er heißt Apoll wie der griechische Gott,
der auf einem Delfin geritten ist.“

    Paulina ist einverstanden. Marvin ruft den Hund. Und obwohl der seinen Namen eigentlich noch gar nicht kennen kann, steht er auf, wedelt mit dem Schwanz und trabt auf Marvin und Paulina zu.
    â€žHast du etwas zu essen dabei?“, fragt Paulina.
    Marvin gräbt in seinen Taschen. Er findet einen Zuckerwürfel, den Papa in der Bar zu seinem Kaffee bekommen hat. Eigentlich ist Zucker nicht gut für Hunde. Sicher können auch sie schlechte Zähne bekommen. Und das ist für Hunde ein großes Problem. Aber dieser Hund hier hat bestimmt gerade furchtbar Lust auf etwas Süßes. Und Ausnahmen darf jeder mal machen.
    Wirklich zerbeißt der Hund glücklich die Zuckerwürfel. Marvin möchte ihn gerne streicheln, aber das tut er dann lieber doch nicht. Es kann gut sein, dass so ein Straßenhund schmutzig ist, auch wenn er freiwillig baden geht.
    â€žIst das euer Hund?“, fragt jemand auf Deutsch. Eine hagere grauhaarige Frau mit Stoffhut und einem Fotoapparat in der Hand ist aufgetaucht. Sie lächelt freundlich. Hoffentlich hat sie nicht gesehen, dass Marvin den Hund mit Zucker gefüttert hat.
    â€žNein“, sagt Marvin. „Er gehört niemandem.“
    â€žEr gehört einem Delfin“, verbessert Paulina schnell. Die Frau hält dem Hund ihre Hand hin. Er schnuppert
freundlich daran. Die Frau lächelt und streichelt ihn, ohne sich um sein schmutziges Fell zu kümmern.
    Â 
    â€žEr ist sehr dünn“, sagt die Frau
und klopft dem Hund die Seiten.
„Er braucht jemanden,
der sich um ihn kümmert.“
„Ich könnte meine Oma fragen“,
sagt Paulina. „Aber ich glaube,
sie mag lieber Katzen.“
    Â 
    Die Frau geht in die Hocke und sieht den Hund nachdenklich an.
    â€žIch hatte schon einmal so einen ähnlichen Hund. Den habe ich aus Griechenland geholt. Vielleicht könnte ich diesen hier auch nach Deutschland mitnehmen.“
    â€žAber das geht nicht!“, protestiert Marvin. „Er ist mit einem Delfin befreundet!“
    â€žNun, euer Delfin scheint ihn nicht ausreichend zu füttern“, stellt die Frau fest. „Ich glaube, es ginge ihm besser, wenn er ein Frauchen hätte, das Hundefutterdosen öffnen kann.“

    Marvin mustert die Frau feindselig.
    â€žNa ja“, sagt die Frau schnell. „Für den Augenblick lasse ich ihn noch hier. Ich wohne ja im Hotel. Und dahin darf man keine Hunde mitbringen. Aber wenn ich nach Hause fahre, nehme ich ihn wohl mit.“
    Sie hebt die Kamera hoch und macht ein Foto von dem gelben Hund. Dann winkt sie den beiden Kindern freundlich zu, obwohl diese sie böse ansehen, und schlendert zum Dorf zurück.

Die Baustelle
    Am nächsten Tag fahren Marvin und Paulina mit dem Fahrrad zur Bucht hinaus. Mama und Papa erlauben das, weil auf der Insel nur wenige Autos unterwegs sind. Als die beiden sich der Küste
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