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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt
Autoren: Abbi Glines
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musste Angelina heiraten.
    Fuck ! Fuck ! FUCK!
    Ich wollte Angelina nicht heiraten. Sie würde mir das Leben vermiesen. Allerdings war ich im vergangenen Monat eingeknickt und hatte wieder Sex mit ihr gehabt. Nachdem sie notdürftig bekleidet mit einem winzigen roten Nachthemd bei mir aufgetaucht, vor mir auf die Knie gefallen war und mir einen geblasen hatte. Nach dem Blowjob und dem Whisky, den ich auf ex getrunken hatte, hatte ich in dieser Nacht mehrmals mit ihr geschlafen. Das Problem dabei war, dass ich nur hatte kommen können, indem ich mir die hübschen blauen Augen von Della Sloane vorgestellt hatte, die mich ansahen. Bei Angelinas Lustschreien verging es mir nämlich. Sie hatte zu viel Übung darin, sie zu faken. Sie mochte keinen Sex. Sie setzte ihn zu ihren Zwecken ein.
    Frauen wie sie kannte ich nur zu gut. Ich war nicht interessiert.
    Ich war ja nicht mein Vater. Geld und Beziehungen konnten doch nicht der Grund sein, dass man jemanden heiratete! Mich packte immer die Wut, dass die verkorkste Ehe meiner Eltern sie gar nicht zu tangieren schien. Mich machte das ganz kirre.
    Ich wollte endlich den Posten in unserem Golfclub einnehmen, der mir längst zustand, wusste aber nicht, ob ich mich deswegen an eine Frau binden und ihr den Rest meines Lebens treu bleiben konnte. Ach, scheiß doch auf den ganzen Mist. Wieso meinte mein Vater eigentlich, alles kontrollieren zu müssen?
    Ein Klopfen an der Tür beendete mein endloses Herumgetigere und meine stummen Tiraden. Ich schnappte mir den Ring und steckte ihn schnell in meine Tasche. Davon brauchte keiner etwas zu wissen. Und Gott bewahre, dass das Angelina war.
    »Herein!«, rief ich und setzte mich an meinen Schreibtisch.
    Jace, mein bester Freund seit Internatszeiten, kam herein. »Hey, ich habe gedacht, du würdest dich auf eine Runde Golf zu uns gesellen, aber das war wohl nichts.«
    Ich hätte so gern mit jemandem über die ganze Sache geredet, wusste aber nicht genau, ob ich dafür schon bereit war. Jace würde mir garantiert raten, abzuhauen und meine Eltern ihren Scheiß allein machen zu lassen. Er selbst rebellierte inzwischen nämlich schon seit Jahren gegen die Wünsche seines Vaters. »Hatte zu tun«, lautete daher meine einzige Antwort.
    Jace nickte. »Ja, so was dachte ich mir schon.« Er setzte sich mir gegenüber hin. »Du, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    Ich wurde hellhörig. Dass Jace mich mal um etwas bat, hatte Seltenheitswert. Ich lehnte mich zurück und wartete. Hauptsache, er wollte seine Freundin Bethy, die für mich beim Getränkeservice auf dem Golfplatz arbeitete, nicht früher von der Arbeit loseisen. Abends hatten wir Hochbetrieb, und ich brauchte sie.
    »Tripp hat mich angerufen«, fing er an. Tripp war sein älterer Cousin. Er hatte schon ein paar Jahre vor uns seinen Schulabschluss gemacht, aber davor hatten wir noch ein phantastisches Jahr zusammen auf dem Internat verbracht. Seitdem er vor fünf Jahren sein Zeug gepackt und die Stadt verlassen hatte, hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    »Wirklich? Wie geht’s ihm?«, fragte ich neugierig. Ich hatte Tripp immer gemocht. Er hatte sich den Wünschen seiner Eltern auch nicht beugen wollen und sich daher aus dem Staub gemacht. Ohne je zurückzublicken.
    Jace zuckte die Achseln. »Gut, nehme ich an. Er klang glücklich. Wohnt jetzt in Dallas. Ich muss unbedingt mal hin und ihn besuchen. Dieses Jahr ist er zu Weihnachten nicht mal mit dem Rest der Familie nach Boston gekommen. Ich rechne nicht damit, dass er allzu bald mal hier vorbeischaut. Onkel Robert findet das alles natürlich gar nicht witzig.«
    Dass Robert Newark das Verhalten seines einzigen Sohns nicht amüsant fand, konnte ich mir gut vorstellen. Schließlich sollte Tripp eigentlich die renommierte Anwaltskanzlei »Newark and Newark« übernehmen, mit Sitz in Destin, einer Stadt, die nicht weit von Rosemary Beach entfernt lag. Sein Großvater hatte die Kanzlei seinerzeit gegründet und zu dem gemacht, was sie heute war. Aber Tripp hatte mit Jura nichts am Hut. Er wollte lieber etwas von der Welt sehen.
    »Na, jedenfalls hat er da eine Bekannte, die mit ihm in der Bar gearbeitet hat. Die hat was mit ihrem Boss angefangen, der aber, wie sich dann herausgestellt hat, verheiratet ist. Sie ist aus allen Wolken gefallen und will jetzt nur aus Dallas raus und darüber hinwegkommen. Der übliche Mist halt. Tripp hat gefragt, ob er sie herschicken könnte. Meinte, sie wäre eine klasse Kellnerin, die hart
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