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Ersehnt

Ersehnt

Titel: Ersehnt
Autoren: Abbi Glines
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Finger von ihm gelassen. Das schwöre ich!« Dann stürmte ich zur Tür hinaus und knallte sie hinter mir zu.
    Draußen in der Bar entdeckte ich Tripp. Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Ich hatte schon befürchtet, du hättest was mit ihm angefangen, war mir aber nicht sicher. Deshalb habe ich auch lieber die Klappe gehalten. Wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, falls ich falschliegen sollte. Ich geh mal davon aus, du wusstest nicht, dass er verheiratet ist?«
    Ich fühlte mich so schmutzig und mies. Ich setzte mich auf den Barhocker ihm gegenüber. »Ich hatte keine Ahnung. Und nun fühle ich mich schrecklich. Eigentlich wollte ich diesen Road Trip ja wirklich, aber im Moment würde ich am liebsten heimfahren.«
    Tripp arbeitete von Donnerstag bis Sonntag als Barkeeper hier. Er war groß, schlaksig und hatte braunes Haar. Irgendwie strahlte er so was Privilegiertes aus. Es war schwer zu erklären, woran genau es lag, aber etwas an Tripp passte nicht zu der Umgebung hier. Er kam mir in der Bar so fehl am Platz vor, wie ich mich fühlte. Spätabends, wenn wir die Bar dichtmachten, hatten wir uns zwar oft unterhalten. Doch obwohl er mir zu einem Freund geworden war, wusste ich im Grunde nicht viel über ihn.
    »Aber du hast doch gesagt, du würdest die Welt kennenlernen wollen!«, erinnerte er mich.
    Ich zuckte die Achseln. »Das ist mir ziemlich vergangen.«
    Tripp warf einen Blick auf die Tür und fischte dann sein Handy aus der Tasche. »Ich sag dir was. Fahr noch nicht nach Hause. Gib dir etwas Zeit, um dich von der Sache zu erholen. Leg in einer kleinen, geruhsamen Stadt eine Pause ein und schalte mal ’nen Gang runter. Danach kannst du weiterziehen.«
    Der Vorschlag klang eigentlich ganz gut, die Frage war nur, ob ich darauf wirklich Lust hatte.
    »Weißt du was, ich ruf mal meinen Cousin an. In der Küstenstadt, in der ich aufgewachsen bin, kennt der Hinz und Kunz. Die Stadt ist klein und wirklich hübsch. Ganz anders als Dallas. Mein Cousin kann da bestimmt irgendwo einen Job für dich organisieren, und dann kannst du später entscheiden, ob du wieder weiterziehen willst. Er besitzt einflussreiche Freunde.« Tripp zwinkerte.
    Noch bevor ich protestieren konnte, wählte Tripp schon die Nummer seines Cousins.
    »Hey, Jace … Japp, ich weiß, ist schon eine Weile her. Tja, manchmal spielt das Leben eben verrückt! Wie? Nö, wenn, dann musst du schon nach Dallas kommen. Reiß dich also einfach mal von dem Mädchen los, dem du deiner Mama zufolge völlig verfallen bist, und mach dich auf den Weg!«
    Tripp lachte, und ich konnte das Glück in seinen Augen sehen. Er liebte den Cousin, mit dem er da sprach, und es sah so aus, als würde er ihn auch vermissen.
    »Hör mal, ich muss dich um einen Gefallen bitten. Ich habe hier eine Freundin. Der wurde übel mitgespielt, sodass sie einfach nur noch wegwill … Nein, du Idiot, ich weiß schon, dass du in festen Händen bist. Ich will doch auch gar nicht, dass du sie bei dir aufnimmst. Sie kann erst mal in meiner Wohnung unterkommen. Dann steht die wenigstens nicht die ganze Zeit über leer. Das Problem ist, dass sie einen Job braucht. Red einfach mal mit Kerrington, ob er nicht was für sie hat. Sie braucht einfach nur eine kleine Auszeit … Äh, wie? Allerdings, das ist sie. Bin sicher, sie wird ihm gefallen … Phantastisch. Mensch, danke! Ich melde mich demnächst wieder. Ich gebe ihr die notwendigen Infos und schick sie zu dir.«
    Tripp steckte das Handy zurück in seine Hosentasche und grinste. »Alles in Butter. Ein gut bezahlter Job ist dir sicher, und du kannst dich mietfrei in meiner Wohnung einquartieren. Habe eh jemanden gebraucht, der da mal nach dem Rechten schaut. Das kannst genauso gut du übernehmen. Das hilft mir sehr. Und das Beste vom Ganzen ist, dass du da in der Nähe der schönsten Strände im Süden wohnst. Wo kannst du besser zu dir selbst finden als im Sonnenschein, Della?«

I ch ging vor meinem Schreibtisch auf und ab, wobei ich hin und wieder einen Blick auf den Diamantring warf, der mitten auf der Tischplatte lag. Ich wusste, was er zu bedeuten hatte. Ich wusste auch, dass ich ihn am liebsten so weit wie möglich ins Meer geworfen hätte, verdammt noch mal. Das Ganze war ein nicht allzu dezenter Fingerzeig meines Vaters.
    Gestern war ich zu ihm gegangen und hatte ihn gefragt, wann ich den Verwaltungskram hinter mir lassen und meinen Platz als Vizepräsident des Kerrington Country Clubs einnehmen könnte. Das war seine Antwort. Ich
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