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Erotischer Roman

Erotischer Roman

Titel: Erotischer Roman
Autoren: Isadorra Ewans , Ana Riba
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trat, schloss sie gerade mit einem „Grazie, arrivederci“ die Tür.
    Der dicke Umschlag in ihrer Hand ließ das unangenehme Gefühl in seinem Magen zu einem dicken, festen Klumpen werden. Großformatige Briefe hatten in letzter Zeit immer Katastrophen verkündet.
    „Was ist das?“, brachte er leicht krächzend heraus.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte sie nachdenklich und bemühte sich, den Poststempel zu entziffern. „Er ist an mich adressiert, scheint aus Varese zu kommen.“
    Augenblicklich entspannte er sich ein wenig. Der Klumpen löste sich auf. Ein Brief aus Varese konnte ihre momentane Situation nicht wesentlich verschlechtern.
    „Mach ihn einfach auf“, schlug er vor. „Es wird schon keine Bombe drin sein.“
    Er angelte in der hinteren Hosentasche nach seinem Taschenmesser, klappte es auf und reichte es ihr. „Na los.“
    Der dünne Packen Papier in ihren Händen schien etwas Offizielles zu sein. Lauter Stempel, Siegel und Ähnliches.
    Mit einem leisen Aufschrei ließ sie plötzlich die Hand sinken, und erschreckt sah er Tränen in ihren Augen schwimmen. Instinktiv trat er neben sie, schlang beschützend den Arm um ihre schmalen Schultern. Sie wirkte geradezu ätherisch. In ihrem leichenblassen Gesicht schienen die Augen übergroß.
    „Was ist los?“
    „Onkel Ugo. Er ist tot. Hier ...“
    Der Brief war tatsächlich höchst offiziell. Ein Dottore Verrano teilte der Signora Angelina Ceretti mit, dass ein gewisser Signor Ugo Scagliolo sie zu seiner Alleinerbin eingesetzt hätte.
    Unter gewissen Vorbedingungen.
    Fabrizio ließ sie los und blätterte in dem Schriftstück, während er versuchte, die juristischen Formulierungen zu verstehen.
    Seine Stirn runzelte sich ungläubig, und endlich sah er auf.
    „Bist du sicher, dass dein Onkel dich mochte?“, fragte er skeptisch.
    Angelinas zierliche Nase krauste sich überrascht. Achtlos wischte sie mit dem Ärmel des Kimonos über ihr nasses Gesicht und sagte unsicher: „Ja, natürlich. Ich mochte ihn doch auch sehr gerne. Wieso?“
    „Er hat dir seine Locanda in Pogliano vererbt. Unter der Bedingung, dass du dich bereit erklärst, sie zwei Jahre lang weiterzuführen. Danach darfst du frei darüber verfügen.“
    Sie lächelte, während sie nach dem Taschentuch in ihrer Seitentasche angelte. „Der gute Onkel Ugo! Ich hätte nicht gedacht, dass er das tatsächlich ernst meinte.“
    „Was?“
    „Ach, ich habe einmal so halb im Spaß gesagt, ich würde eigentlich lieber sein Gasthaus bewirtschaften, als mich mit den blöden Kunden hier herumzuärgern. Da hat er verschmitzt gegrinst und gemeint, er würde dafür sorgen, dass ich mich daran erinnere.“
    „Wo ist dieses Pogliano?“
    „Es ist lange her, dass ich da war, aber damals schien es mir am Ende der Welt zu liegen. Lass uns im Autoatlas nachsehen.“
    Pogliano lag nicht allzu weit entfernt von Varese – zumindest nicht auf dem Papier. Die Farbe der dünnen Linien, die hinführten, sprach eine besondere Sprache.
    „Hoffentlich kommt man ohne Maultiere aus“, fasste Fabrizio seine Befürchtungen in Worte.
    „Er holte mich immer in einem uralten Lieferwagen vom Bahnhof ab“, murmelte Angelina geistesabwesend und versuchte, sich das Gesicht von Onkel Ugo zu vergegenwärtigen. Er war ihr immer uralt erschienen. Ein freundlicher alter Mann mit wirrem grauem Bart und Schlapphut, der ihr geduldig dabei geholfen hatte, alle möglichen Gewächse einzupflanzen, die sie sich für ihren „Garten“ in der Umgebung zusammengesucht hatte.
    „Na gut, dann sollten wir uns vielleicht auch so ein Ding anschaffen, was meinst du?“
    „Es ist dir ernst? Du willst wirklich dorthin ziehen? In eine Locanda mitten im Wald?!“ Angelina klang so verwirrt, wie sie sich fühlte.
    Fabrizio fasste ihre Hände. Erstaunt stellte sie fest, dass sie zitterten.
    „Engelchen, das ist ein Wink des Himmels! Schau: Diese Wohnung frisst unser Geld schneller, als wir das Mobiliar verkaufen können. Wenn wir Glück haben, läuft die Locanda gut genug, dass wir einigermaßen davon leben können. Zumindest verschafft sie uns eine Atempause. Du wolltest doch immer schon gerne kochen.“
    „Und du?“
    Fabrizio hatte zwar hier und da von einem Sommersitz geschwärmt, aber sie war sich ziemlich sicher, dass er dabei an eine Villa mit Pool und ähnlichen Annehmlichkeiten gedacht hatte. Sie konnte sich ihren eleganten Fabrizio einfach nicht in Onkel Ugos grober Schürze vorstellen.
    Er lachte übermütig auf: „Ich habe mich zwar
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