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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen
Autoren: Helen Biachin
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Zugriff bei der köstlichen Auswahl an Speisen? Eigentlich war es ja auch sinnlos, die Diätfanatikerin zu spielen, wenn dies keineswegs den Tatsachen entsprach. Sie wusste selbst nicht, welcher kleine Teufel sie ritt.
    "Ja, bitte." Sie füllte eine bescheidene Portion auf ihren Teller und begann, langsam zu essen.
    Auf der Anrichte stand eine Torte, deren Anblick einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Leider musste sie auf diese Köstlichkeit verzichten, weil sonst der Eindruck, sie würde strenge Diät halten, auf einen Schlag zunichte gemacht werden würde.
    "Ist es Leon eigentlich schon gelungen, Ihre abstrakte Skulptur zu verkaufen?" fragte sie und war sich im gleichen Augenblick bewusst, wie herablassend ihre Wortwahl klang.
    "Sie ist unverkäuflich." Dominic überging ihre Unhöflichkeit kommentarlos und lächelte über ihre fragend hochgezogenen Augenbrauen.
    "Wirklich?" Francesca ließ den Blick über sein markantes Gesicht gleiten, bevor sie Dominic in die Augen sah. "Sie sehen gar nicht aus wie ein Künstler."
    Er lächelte amüsiert. "Wie müsste denn Ihrer Meinung nach ein Künstler aussehen?"
    Obwohl die Frage durchaus harmlos klang, war Francesca plötzlich nervös und angespannt. Instinktiv wusste sie, auf welch gefährliches Spiel sie sich einließ. Dieser Mann hatte es darauf abgesehen, sie zu erobern. Wie ein Raubtier schien er darauf zu warten, dass sich seine Beute unbeschwert und unbeobachtet fühlte. Dann würde er zuschlagen.
    Was du dir wieder einbildest, dachte Francesca ärgerlich.
    Ständig spielte ihre Phantasie ihr Streiche.
    "Wollen wir den Kaffee nicht im Wohnzimmer trinken?"
    schlug Dominic gelassen vor. Francesca bezweifelte, dass er wirklich gelassen war. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass er nur auf eine Gelegenheit wartete, ihr näher zu kommen.
    Es war eine Erleichterung, in einen anderen Raum zu gehen, und Francesca atmete insgeheim auf, weil der Abend sich nun langsam dem Ende zu nähern begann.
    Noch immer ritt sie ein freches Teufelchen, als sie Kaffee ablehnte und statt dessen um Tee bat. "Am liebsten Kräutertee, falls Sie welchen haben:" Sie klimperte kaum merklich mit den Wimpern, bevor sie den Blick senkte.
    "Selbstverständlich." Ihre Bitte schien ihn nicht im geringsten aus dem Konzept zu bringen. Wenige Minuten später reichte er ihr bereits eine kostbare Tasse, die mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt war.
    Mutig trank Francesca einen Schluck. Scheußlich, dachte sie, lächelte Gabbi, Benedict und Dominic jedoch tapfer zu. Die Glücklichen tranken dunklen aromatischen Kaffee, den auch sie viel lieber gehabt hätte.
    Der Schuss ist wirklich gründlich nach hinten losgegangen, dachte Francesca. Geschieht mir recht!
    "Möchten Sie noch eine Tasse?"
    Bloß nicht! "Nein, vielen Dank. Aber der Tee war köstlich."
    Benedict stand auf und warf seiner Frau einen
    bedeutungsvollen Blick zu. "Würdest du uns jetzt bitte entschuldigen, Dominic?"
    "Es war ein wunderschöner Abend", sagte Gabbi und griff nach ihrer Handtasche.
    Für Francesca wäre das eine willkommene Gelegenheit gewesen, sich ebenfalls zu verabschieden. Dominic hätte damit gerechnet. Und genau deshalb beschloss sie, noch ein wenig zu bleiben.
    Was soll das? fragte sie sich, als sie im Wohnzimmer blieb, während Dominic die Freunde zur Tür begleitete. Nun steh schon auf, und geh hinter ihnen her!
    Zu spät, dachte sie, als er kurz darauf ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    Francesca beobachtete, wie er sich in den ihr
    gegenüberstehenden Sessel setzte.
    "Sind Sie schon lange mit Gabbi befreundet?"
    "Halten Sie es für notwendig, meine Herkunft und meinen Hintergrund zu erkunden?"
    "Nicht unbedingt."
    "Kein Bedarf an einer umfangreichen Profilanalyse?" fragte sie trocken.
    Dominic ließ sich mit der Antwort Zeit. Er wollte die Mauern niederreißen, die sie um sich her errichtet hatte, war sich jedoch bewusst, dass er dabei vorsichtig und geduldig vorgehen musste.
    "Ich weiß, was Sie beruflich machen", sagte er schließlich betont lässig. "Erzählen Sie mir von Ihrer Ehe."
    Francesca stockte der Atem. Wie konnte er es wagen ...? Am liebsten hätte sie ihm an den Kopf geworfen, dass ihre Ehe ihn nichts angehe, nur um den Schmerz herauszuschreien, den sie empfand. Statt dessen flüchtete sie sich in Spott. "Hat Gabbi Sie denn nicht aufgeklärt?"
    Er sah sie ruhig an. "Nur flüchtig."
    "Es kann in einem Satz zusammengefasst werden: Der Rennfahrer Mario Angeletti erlitt einen tödlichen Unfall beim Grand
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