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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN
Autoren: SARA CRAVEN
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ist?“
    „Bestimmt nicht. Er steht auf üppige Brünette, also bin ich überhaupt nicht sein Typ. Er meiner übrigens auch nicht“, fügte Laura energisch hinzu. „Obwohl er, wie ich zugeben muss, ganz gut aussieht. Egal, ich habe ja seine Mutter als Anstandsdame. Sie schätzt offene Zurschaustellung von Zuneigung ganz und gar nicht. Alles, was ich tun muss, ist ab und zu mit den Wimpern zu klimpern, wie man früher gesagthätte.“ Sie lächelte. „Nein, es geht hier ausschließlich um ein geschäftliches Arrangement, was mir ausgezeichnet passt.“
    Lauras Lächeln wurde plötzlich strahlend. „Endlich werde ich die Toskana sehen. Was könnte ich mir mehr wünschen?“
    Als sich das Flugzeug im Landeanflug auf Rom befand, war Laura nicht mehr so begeistert von ihrer Lage.
    Am Vorabend hatte sie sich noch einmal mit Paolo getroffen, um letzte Einzelheiten zu besprechen. Bisher hatte sie nur mitbekommen, dass er in der Londoner Filiale der Arleschi Bank angestellt war. Dass Paolo mit dem Direktor, einem italienischen Aristokraten, eng verwandt war, hätte Laura sich nicht träumen lassen.
    „Wir sind nur der arme Zweig der Familie“, erläuterte Paolo mürrisch. „Deshalb ist meine Mutter so sehr darauf aus, dass ich Beatrice heirate, die das einzige Kind eines reichen Vaters ist.“
    „Natürlich“, sagte Laura und fragte sich, in welcher Welt diese Leute lebten. Paolo hatte offensichtlich keine Vorstellung davon, was „arm“ wirklich bedeutete!
    Hatte er sie vielleicht deshalb für die Rolle seiner Geliebten ausgesucht – weil sie der hohen Gesellschaft eben nicht angehörte?
    „Jede andere!“, würde seine Mutter vielleicht entsetzt rufen. „Hauptsache nicht die!“
    Na gut, damit kann ich leben, dachte Laura. Paolo übte – trotz seines guten Aussehens und seiner noblen Verwandtschaft – keinerlei Anziehungskraft auf sie aus.
    Er war hochmütig und viel zu sehr von sich eingenommen. Eigentlich musste Laura die vorgesehene Verlobte leidtun, falls diese sich wirklich etwas aus ihm machte.
    Dass Paolo mit ihr zu flirten versuchte, beunruhigte Laura. Ständig neigte er sich zu ihr, wenn er mit ihr sprach, außerdem berührte er sie häufig wie zufällig.
    „Was soll das?“, fragte sie schließlich und zog rasch dieHand weg, als er jeden ihrer Finger einzeln küssen wollte.
    Er schien nicht gekränkt zu sein. „Wir müssen doch unsere Komödie proben, oder?“
    „Nein, das müssen wir ganz und gar nicht“, erwiderte sie scharf.
    Laura war enttäuscht, als sie erfuhr, dass er ihren ursprünglichen Plan hatte ändern müssen. Statt am Flughafen ein Auto zu mieten und sofort in die Toskana zu fahren, sollten sie Signora Vicente in deren Apartment in Rom aufsuchen.
    „Wie lange?“, fragte Laura argwöhnisch.
    „Ist doch egal, oder?“ Paolo blieb gleichmütig. „Du kannst meine Heimatstadt kennenlernen, bevor wir uns auf dem Land langweilen müssen. Außerdem hat meine Mutter einen Wagen mit Chauffeur. Damit reist es sich viel bequemer.“
    Laura rang sich ein zustimmendes Lächeln ab. Als bezahlte Hilfskraft durfte sie wohl kaum eigene Wünsche anmelden.
    In einem ruhigen, noblen Wohnviertel mit vielen Gärten residierte Signora Vicente. Ihre Wohnung nahm den gesamten ersten Stock einer großartigen Villa inmitten eines ausgedehnten Grundstücks ein.
    Während sie die breite Marmortreppe hinaufstieg, atmete Laura tief durch, um sich zu beruhigen. Ich habe den Pass und das Ticket in der Tasche, rief sie sich ins Gedächtnis. Wenn sie es hier nicht ertrug, konnte sie jederzeit flüchten.
    Vor der imposanten Doppeltür nahm Paolo sie bei der Hand und drückte sie aufmunternd, als er klingelte. Sogleich wurde die Tür von einem rundlichen Dienstmädchen geöffnet, das Paolo anlächelte und ihn mit einem Schwall italienischer Worte begrüßte – während es Laura, die kein Wort verstand, völlig ignorierte.
    Sie wurden in eine große düstere Diele geführt, die von nur einem Kronleuchter erhellt wurde. Der dunkle Marmorfußboden, massive alte Möbel und Ölbilder in schweren goldenen Rahmen machten den Raum nicht gerade einladender.
    Das Dienstmädchen öffnete die Tür zum Salon und ließ einen Streifen Sonnenlicht in den ungastlichen Korridor. Gleichzeitig schoss ein winziger, struppiger Hund auf Laura zu und schnupperte leise knurrend an ihren Knöcheln.
    „Kusch, Caio“, befahl Paolo, und der Hund wich zurück, wobei er allerdings protestierend kläffte.
    Laura mochte Hunde und kam
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