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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls
Autoren: Murray Leinster
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McCauley.
    »Ich – ich hatte Sie nicht richtig eingeschätzt«, sagte Fallon unsicher. »Ich dachte, Sie wären ... genau wie die anderen. Jetzt weiß ich es besser. Ich ... ich möchte ... also ... Sie werden sicher jemanden brauchen, der Ihnen hilft. Vielleicht haben Sie noch nicht darüber nachgedacht, aber wenn Sie wissen, daß Sie auf mich zählen können ...«
    Seine Stimme versagte, und McCauley wurde es klar, daß eine überwältigende Furcht Fallon gepackt hielt. Der Mann hatte Angst davor, etwas zu sagen; aber er hatte noch mehr Angst davor, es nicht zu sagen.
    »Wozu könnte ich Sie gebrauchen, außer für die Aufgaben, die Ihnen zugeteilt sind?«
    Fallon zögerte, leckte sich über die Lippen und stieß verzweifelt hervor:
    »Soames und Hathaway – die hat es beinahe erwischt. Ich habe nachgedacht. Wenn uns ... allen etwas ... zustößt ... uns allen, außer Ihnen ...«
    »Sprechen Sie weiter«, sagte McCauley.
    »Wir ... wir schicken fast alles auf den Mars«, stammelte Fallon. »Aber ... der Atomtreibstoff bleibt auf dem Schiff. Der ist doch viel wert. Wenn den meisten von uns etwas zustieße ... zwei Männer könnten das Schiff zur Erde zurückbringen und praktisch überall landen. Und wenn ... und wenn man die richtigen Verbindungen hat, dann könnte der Atomtreibstoff viel einbringen. Millionen.«
    McCauley war erschüttert.
    »Wie wäre es«, sagte er grimmig, »wenn Sie mir auch den Rest Ihres Vorschlags unterbreiteten?«
    »Nun ...« Fallon versuchte, möglichst liebenswürdig und vertrauensvoll zu erscheinen, was ihm gründlich mißlang. So sagte er rauh: »Ich will Ihnen etwas verraten. Ich heiße zwar Fallon, aber ich bin nicht der Fallon, für den Sie mich halten. Es ist mein Bruder, der die Expedition mitmachen sollte. Ich war im Kittchen. Bin ausgebrochen. Sie waren mir dicht auf den Fersen. Ich ging zu meinem Bruder, bat ihn um Hilfe und Geld. Er hat schon früher versucht, mir zu helfen, damit ich nicht in Schwierigkeiten gerate. Diesmal war meine Lage verzweifelt, aber er wollte nicht. Das sei ihm zu riskant. So habe ich ihn niedergeschlagen, nahm seine Papiere an mich und meldete mich an seiner Stelle zum Dienst. Ich ... ich denke, er konnte es nicht über sich bringen, mich anzuzeigen. Außerdem nahm er wohl an, daß man mich noch vor dem Start erwischen würde. Aber ich hielt meine Rolle durch.« Bei diesen Worten schwang Stolz in seiner Stimme mit. »Ich schaffte es und machte den Flug mit, weil man mich nicht im Weltraum suchen würde.«
    In McCauleys Gesicht zuckte kein Muskel. Daß Fallon auf der Erde Verbrechen begangen hatte, zählte hier nicht, solange er seine Arbeit tat. Aber ...
    »Ja und?« fragte McCauley.
    »Ich meine ja nur«, sagte Fallon beschwörend. »Sie haben den anderen nicht erzählt, daß ich die Sachen geklaut hatte. Dafür mußten Sie doch einen Grund haben. Dann hat es Hathaway fast erwischt, als die Rakete explodierte. Und Soames wurde fast vom Rückstoß gebraten. Das sind doch eine ganze Menge merkwürdiger Zufälle! Erst erzählen Sie den anderen nichts über mich und dann ...«
    McCauley betrachtete Fallon, ohne sich zu rühren.
    »Es paßt alles zusammen«, sagte Fallon. »Sie haben Atomtreibstoff im Wert von Millionen hier. Wenn den anderen etwas zustößt, kehren Sie einfach zurück, landen irgendwo, und wenn Sie die richtigen Leute kennen, können Sie das Zeug verkaufen ...«
    McCauley wartete schweigend. Fallon wollte noch etwas sagen, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht mehr. Doch es war klar, was er meinte. Sein krankes Gehirn hatte nach einer logischen Erklärung für McCauleys Verhalten ihm gegenüber gesucht. So war er zu der Schlußfolgerung gekommen, daß McCauley die Mars-Expedition nur als Mittel zum Zweck betrachtete, als feine Gelegenheit für den ersten Raub im Weltraum und den vielleicht größten Coup in der Geschichte der Menschheit. Es stimmte, daß der Treibstoff für den Marsreaktor viele Millionen wert war. McCauley fühlte sich somit verpflichtet, ihn besonders gewissenhaft zu verwalten. Für Fallon hingegen war es nur eine Beute, die man stehlen konnte. Und er glaubte, das sei auch McCauleys Einstellung.
    »Ich vermute«, sagte McCauley mit unbewegter Miene, »daß Sie der Ansicht sind, ich wolle die anderen alle umbringen und allein zur Erde zurückkehren. Habe ich recht?«
    Fallon fuhr nervös zusammen.
    »Eine andere Erklärung gibt es doch nicht«, sagte er verzweifelt. »Aber Sie brauchen jemanden, der Ihnen dabei
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