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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks
Autoren: Margaret Way
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glücklich zu sein.“
    Francesca war zwar derselben Ansicht, trotzdem gefiel ihr Carinas Äußerung nicht. Sie konnte sich noch zu gut an die gehässigen Bemerkungen erinnern, mit denen ihre Cousine Annettes Zurückgezogenheit kommentiert hatte.
    „So weit ist es noch nicht, Carrie“, antwortete sie, ohne Gordon weiter zu erwähnen. „Aber du bist erstaunlich gut informiert.“
    „Du liebe Güte, Francey!“ Carina lachte. Es klang, als zersplitterte Glas. „Jeder weiß, dass Mum und Annette jetzt für dich arbeiten. Was Gordon betrifft – übrigens ein toller Mann für sein Alter –, so stammt mein Wissen von Freunden, die euch drei neulich im Restaurant beobachtet haben.“
    „In welchem denn?“
    „Keine Ahnung … sicher in einem der besten. Solche Dinge sprechen sich herum, Darling. Jetzt jedoch zu dem Grund für meinen Anruf. Würdet ihr mich mitnehmen, wenn ihr Ende des Monats nach ‚Daramba‘ fliegt? Ich möchte Gordon gern kennenlernen, denn wir brauchen einen erstklassigen Architekten für unseren Garten. Dad ist nicht an Veränderungen interessiert und lässt mir freie Hand. Du weißt doch, dass er sich mit Mum versöhnen möchte?“
    Francesca erschrak. Carina auf der Ranch? Sie versuchte, Zeit zu gewinnen. „Tut es dir jetzt leid, dass du deine Mutter so lange vernachlässigt hast?“, fragte sie.
    „Ich will mich ja bei ihr melden, aber es ist nicht leicht für mich. Das musst du verstehen. Wenn Mum und Dad sich wieder vertragen würden, wäre ich überglücklich.“
    „Dann solltest du sie anrufen und ihr das sagen. Im Übrigen kommt es dabei ausschließlich auf deine Mutter an.“
    „Natürlich“, bestätigte Carina eilfertig. „Wie ist es mit ‚Daramba‘?“
    Francesca lehnte sich zurück. Carinas Bitte brachte sie in eine unangenehme Lage. „Carrie, ich glaube nicht …“
    „Bitte!“, drängte ihre Cousine. „Ist das wirklich zu viel verlangt? Wir könnten uns wunderbar amüsieren.“ „Ich melde mich wieder“, versprach Francesca. „Für jetzt muss ich Schluss machen.“
    „Dann sage ich bye-bye“, flötete Carina. „Du erstickst bestimmt in der muffigen Büroluft. Wie heißt es doch? Wer immer nur arbeitet … Na ja. Gibt es heute ein trauliches Essen mit Bryn?“
    Es fiel Francesca ungeheuer schwer, den richtigen Ton zu treffen. Woher nahm sie ihre intimen Kenntnisse, oder äußerte sie nur Vermutungen? Dem Anschein nach hatte sie sich wirklich verändert.
    „Ich habe noch nichts geplant, Carrie.“
    „Grüß ihn von mir, Darling. Und wünsch ihm eine gute Reise. Er ist der beste Botschafter für unser Land.“
    „Da bin ich!“, rief Francesca, aber Bryn hatte sie kommen hören und stand schon im Flur.
    „Schön, dich zu sehen.“
    Seine unerschöpfliche Energie war ansteckend. „Wann haben wir uns denn zum letzten Mal gesehen?“, fragte sie lachend.
    „Vor achtundfünfzig Stunden“, erwiderte er und zog sie in die Arme. „Das ist viel zu lange. Du ahnst nicht, wie ich dich vermisst habe … am Tag und noch mehr in der Nacht.“ Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie zur Begrüßung. Auf den ersten Kuss folgte der zweite, dann der dritte, dann …
    Sie schmusten miteinander und seufzten sehnsüchtig und stöhnten laut. Die Spannung steigerte sich ins Unerträgliche, bis ihnen das Küssen nicht mehr reichte. Sie wollten zusammen schlafen. Jeder sehnte sich nach dem intimen körperlichen Kontakt mit dem anderen.
    Bryn zog Francesca die taillierte Kostümjacke aus und warf sie über eine Stuhllehne. Dann begann er, ihre Seidenbluse aufzuknöpfen. Sie war blau und vorn mit Rüschen besetzt. Francesca kannte keine Hemmungen mehr. Bryn hatte ihr ihre eigene Schönheit bewusst gemacht, ihre Zartheit und Sinnlichkeit, die Lust, die sie ihm bereitete. Wenn sie sich liebten, gaben sie sich ganz hin, als wollte jeder den anderen bis aufs Letzte ergründen. Einer verlor sich im anderen und versuchte, eins mit ihm zu werden.
    Bryn hob den Kopf. „Das Essen kann warten, oder?“
    „Ja.“ Hatte sie das gesagt, oder war es nur ihre Absicht gewesen? Sie war zu erregt, um klar denken zu können.
    Endlich stand sie nackt vor ihm, schlank und biegsam wie ein Schilfrohr.
    „Endlich sind wir allein“, frohlockte Bryn. „Je öfter wir uns lieben, desto mehr begehre ich dich.“
    „Mir geht es mit dir genauso“, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    „Was für ein Glück.“ Wie warm sie sich anfühlte, wie glatt und geschmeidig! „Es ist selten, dass zwei Menschen so
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