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Erbin des Gluecks

Erbin des Gluecks

Titel: Erbin des Gluecks
Autoren: Margaret Way
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ungebetener Besucher könnte sich nur in Jilis Gemüsegarten verstecken. Vielleicht war es ein Nachtvogel, der Beute sucht. Warte hier auf mich.“
    „Nein!“ Sie umklammerte seine Hand. „Carrie hat recht. Ich besitze eine zu lebhafte Fantasie.“
    „Ich sehe trotzdem nach.“
    „Aber sei vorsichtig.“ Fantasie hin oder her – Francesca war überzeugt, dass ihre Sinne sie nicht getäuscht hatten. Ängstlich wartete sie auf Bryns Rückkehr.
    „Nichts“, meldete er, ohne wirklich überzeugt zu sein. Francesca hatte schon als Kind einen sechsten Sinn gehabt.
    Langsam kehrten sie zum Haus zurück. Auf der Treppe zum ersten Stock überraschte sie ihn mit der Frage: „Warum hast du Carrie erzählt, dass wir an diesem Wochenende hier sein würden?“
    „Du bist wirklich einmalig“, antwortete er.
    „Was willst du damit sagen?“
    „Dass ich von dem ganzen Blödsinn mit Carina endgültig genug habe!“
    Sie erreichten den oberen Treppenabsatz, aber Bryn blieb nicht stehen. Er beschleunigte sogar seine Schritte, sodass Francesca kaum mitkam.
    „Nun?“, fragte sie und hielt ihn am Arm fest.
    Bryn fuhr herum. „Was möchtest du denn hören?“
    „Die Wahrheit.“ Sie ließ ihre Hand sinken. „Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen gekränkt.“
    „Dann glaubst du weiterhin alles, was Carina dir erzählt?“ Bryn war wütend, denn er hatte nur einen Wunsch: Francey in die Arme zu nehmen und für immer festzuhalten. Stattdessen öffnete er die Tür zu seinem Zimmer, das Francescas Raum genau gegenüberlag. Das Bett war nicht gemacht, doch er würde ohnehin keinen Schlaf finden.
    „Sei nicht so, Bryn“, bat sie und folgte ihm. Auf der Schwelle blieb sie stehen, als wollte sie ihn bewusst quälen. Aber Nixen hatten kein Herz.
    „Gönn mir mal eine Atempause“, seufzte er. „Werden wir die unselige Carina denn niemals los? Sie hat dir seit deiner Kindheit mit ihren falschen Anspielungen und gemeinen Lügen so den Kopf verdreht, dass du nicht mehr bis drei zählen kannst.“
    „Dann hast du ihr nichts gesagt?“
    „Das habe ich nicht behauptet“, erwiderte er schroff. „Wenn es mir bis jetzt nicht gelungen ist, dein Vertrauen zu gewinnen, brauche ich es wohl nicht mehr zu versuchen.“
    „Also gut, dann hat sie eben gelogen.“ Francesca kam immer näher. „Sie behauptet, du hättest sie getroffen und ihr bei der Gelegenheit von unserem Wochenende erzählt.“
    „Na also, dann muss es wohl stimmen.“ Noch ein Schritt von ihr, und er würde die Beherrschung verlieren!
    „Bryn, bitte …“
    Tränen standen in ihren Augen, was ihn nur noch mehr reizte. „Fang jetzt bloß nicht an zu weinen!“
    „Es tut mir leid. Ich hätte klüger sein sollen, aber Carries Stacheln sitzen tief. Eigentlich müsstest du mich hassen.“
    „Dich hassen?“ Es klang wie ein Aufschrei. „Du liebe Güte, Francey. Weißt du denn nicht, wie verzweifelt ich mich nach dir sehne?“
    Das war aufrichtig gemeint, sonst hätte er sie nicht so angesehen. Seine Qual war echt. Er litt und bat sie inständig, ehrlich mit sich selbst zu sein.
    „Ich bin betrogen worden“, sagte sie leise und berührte dabei seine Wange. „Du bist betrogen worden …“
    Bryn riss sie in seine Arme. Das Verlangen nach ihr nahm ihm fast die Besinnung. „Sag nichts mehr, Francey“, flüsterte er. „Ich kann einfach nicht länger warten.“
    Francesca gab willig nach. Sie fühlte sich schwach und hilflos, aber sie wusste auch, dass Bryn ihr niemals wehtun würde. „Dann warte nicht länger!“, rief sie und presste sich an ihn, um ihn ganz zu spüren. „Mir geht es genauso wie dir.“
    Sofort ging eine wunderbare Veränderung mit ihm vor. Sein Zorn legte sich, und ein Ausdruck des Triumphes verklärte sein Gesicht. Seine Kraft schien zu wachsen, und er kam ihr noch größer vor, als er sich hinunterbeugte, um sie zu küssen.
    Ohne sich von ihr zu lösen, hob er sie hoch, als wäre sie schwerelos, und trug sie hinüber in ihr Schlafzimmer.

11. KAPITEL
    Francesca setzte sich umgehend mit dem renommierten Landschaftsarchitekten Gordon Carstairs in Verbindung. Lady Antonia hatte ihn vorgeschlagen, selbst mit ihm gesprochen und seine Zusage eingeholt. Gordon hatte bei größeren Aufträgen in England, Frankreich und Italien weitreichende Erfahrungen gesammelt und wohnte abwechselnd in London und Sydney. Jetzt war er gerade aus Sri Lanka zurückgekommen, wo er für einen Großindustriellen einen Privatgarten angelegt hatte. Der Zeitpunkt war günstig
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