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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Henshaw
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hatte.
    »Botschafter Dunne, Ihr Land hat sich in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt«, begann Tian. »Das wird nicht wieder passieren.«
    »Bei allem Respekt, die Vereinigten Staaten werden immer zu ihren Verbündeten halten«, entgegnete Dunne.
    »Und Ihre Verpflichtung zur Ein-China-Politik?«
    »Unsere Verpflichtung war nie absolut, Sir«, räumte Dunne ein. »Wir stimmten ihr zu, um Frieden zu wahren, in der Hoffnung, dass China und Taiwan zu einer friedlichen Einigung finden. Wenn China entschlossen ist, stattdessen in den Krieg zu ziehen, könnte Präsident Stuart gezwungen sein, seine Position zu überdenken.« Dunne war gefährlich nahe daran, seine Grenzen als Diplomat zu überschreiten, indem er über Präsident Stuarts zukünftige Schritte sprach, doch diesmal war er bereit, die Grenzen auszutesten.
    Tian starrte ihn mit regungslosem Gesicht, aber mit vor Wut funkelnden Augen an. »Es kann keine andere Position geben. Die Vereinigten Staaten und Taiwan haben verloren. Das werden Sie mit Sicherheit auch so sehen.«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Dunne überrascht. »Von unserer Warte aus hat China verloren … und zwar viel mehr, als Ihnen bewusst ist, glaube ich.«
    »Ihre Blindheit überrascht mich, Aidan. Ich habe Sie immer für einen einsichtigen Menschen gehalten. Ich glaube, es liegt deutlich auf der Hand, was wir gewonnen haben«, erklärte Tian. »Wir haben Kinmen unter unserer Kontrolle. Der Verzicht auf diese Insel wird für beide Länder, für Taiwan und die Vereinigten Staaten, mit einem sehr hohen Preis verbunden sein. Ein Teil des Preises wird die Herausgabe des Verräters sein, dem Ihre Offiziere während dieser Ereignisse zur Flucht verholfen haben.«
    »Von einer solchen Flucht weiß ich nichts«, erwiderte Dunne. Das war nicht gelogen. Er hatte sich sehr bemüht, sich nicht in Mitchells Angelegenheiten zu mischen, doch jetzt musste er ein Grinsen unterdrücken, nachdem der Stationsleiter eine Möglichkeit gefunden hatte, Tian ein Messer zwischen die Rippen zu schieben.
    »Ich glaube Ihnen. Aber Präsident Stuart weiß mit Sicherheit darüber Bescheid oder wird davon erfahren. In ein paar Tagen werde ich meine Forderung wiederholen. Wenn er einwilligt, werden wir unseren Verräter zurückerhalten, und wir werden seine Hinrichtung öffentlich verkünden. Ihre CIA wird wieder einmal schwach dastehen. Wenn nicht, das heißt, wenn er sich weigert, wird Kinmen unter unserer Kontrolle bleiben, und Taiwan wird Ihr Land für den Verlust verantwortlich machen. Ihr Bündnis mit der Insel wird geschwächt werden.« Tian nippte an seinem Tee und stellte die Tasse ab. »Es wäre besser, den Verräter auszuliefern, aber ich erwarte nicht, dass Präsident Stuart dies tun wird. Ihr Land hat es noch nie geschafft, ein paar wenige Menschenleben für eine größere Sache zu opfern.«
    »In diesem Punkt haben Sie völlig unrecht, Präsident Tian. Der Unterschied zwischen unseren beiden Ländern ist der: Wenn wir ein paar Menschen zum Wohle aller anderen opfern, waren diese wenigen Freiwillige. Für uns sind die Menschen nicht entbehrlich.«
    »Ziemlich dumm von Ihnen zu behaupten, Menschen würden in solchen Angelegenheiten ihre eigene Entscheidung treffen«, sagte Tian fast abweisend. Nur selten hatte Dunne wie jetzt die Gelegenheit gehabt, Tians wahre Gefühle hinter seiner Fassade zu erkennen. »Die Menschen wissen nicht, was für sie am besten ist.«
    »Nur weil Sie sich weigern, ihnen die Wahrheit zu sagen«, widersprach Dunne.
    »Die Wahrheit ist das, was wir sagen«, beharrte Tian.
    »Das, Sir, ist dumm.«
    »Es hat uns in der Vergangenheit bestens geholfen.«
    »Es hat Ihnen auf dem Platz des Himmlischen Friedens kein bisschen geholfen. Zumindest nicht so, wie Sie dachten. Ich versichere Ihnen, Ihr Volk hat das nicht vergessen. Und der Rest der Welt auch nicht. So zu tun, als wäre nichts geschehen, macht es nicht ungeschehen.«
    Ein zweites Mal blitzte Wut in Tians Augen auf. »Sie verurteilen uns, weil wir versuchen, zu Hause Ordnung zu wahren, während die Vereinigten Staaten versuchen, ihre Ordnung der Welt aufzuzwingen?«
    »Die Vereinigten Staaten setzen ihr Militär nicht gegen ihr eigenes Volk ein, Sir«, erklärte Dunne. »Das Militär dient dazu, den Feind zu töten. Wenn es dazu benutzt wird, die Ordnung im eigenen Volk aufrechtzuerhalten, wird das Volk zum Feind. Sie behaupten, es gäbe nur ein China, aber Sie betrachten Taiwan als Feind.«
    »Sie sind Chinesen!« Tian schlug mit
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