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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Henshaw
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Liter Blut, und Kyra vermutete, dass die junge Frau mindestens einen verloren hatte, auch wenn sich ein Blutverlust nur schwer schätzen ließ.
    »Gleich kommt jemand«, beruhigte Kyra sie. »Man wird Sie verbinden, und Sie bekommen so viel Wasser, wie Sie möchten.« Beeil dich, Jonathan , flehte sie.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass die Luke geöffnet wurde. Sie drehte sich um. Zwei Sanitäter traten mit einer Tasche heraus, gefolgt von Jonathan.
    »Die MiGs machen eine Fliege!«, meldete einer der Piloten. Da sie nichts mehr zu verteidigen hatten und sich neue US-Kampfflieger näherten, hatte jemand den Befehl zum Rückzug gegeben. Die Symbole auf dem Hauptbildschirm zeigten, dass die verbliebenen chinesischen Flugzeuge nach Westen abzogen. Die Besatzung in der Operationszentrale der Lincoln brach in Freudenrufe aus. Jetzt hätten die Männer und Frauen einen guten Grund anzustoßen, wäre Alkohol auf den Schiffen der Marine nicht verboten.
    »Es gibt nichts mehr zu beschützen«, sagte Pollard. »Rufen Sie die Washington . Sagen Sie, sie braucht die Verfolgung nicht aufzunehmen. Das wird den Jungs dort nicht gefallen, aber ich werde Admiral Leavitt ein paar Drinks spendieren, um die Sache wieder auszubügeln.«
    Die restliche Mannschaft auf der Lincoln konnte ihn bei dem Gejohle, das durch den Hauptlautsprecher drang, kaum verstehen.

Achtzehnter Tag
    Mittwoch
    Absturzort der »Keule des Meuchelmörders«
    Penghu, Taiwan.
    Der SH-60B-Seahawk-Hubschrauber landete auf einem Hügel, der Kyra einen guten Blick über die Absturzstelle gestattete. Der künstliche Wind brannte in ihren Augen, sobald der Marineflieger die Schiebetür geöffnet hatte und ihr zurief, sie solle den Kopf unten behalten. Sie trat auf das Gras, das um ihre Füße peitschte, und wäre in dem Wind, der sie aus allen Richtungen erfasste, beinahe hingefallen. Sie fing sich wieder, rannte vom Hubschrauber fort und richtete sich auf, als sie die Luftströmung der Rotorblätter nicht mehr spürte.
    Taiwanische Soldaten hatten mindestens zwanzig Hektar vom Tal unterhalb des Hügels abgetrennt. Unzählige Beamte des taiwanischen und des US-Marinegeheimdienstes sowie Zivilisten von wer weiß woher trieben sich hier herum. Dank der mit Schnüren verbundenen Pfähle, die die Absturzstelle wie eine archäologische Ausgrabungsstätte kennzeichneten, konnten die genauen Fundorte der geborgenen Teile kartografiert werden. Männer in Overalls mit Handschuhen und Masken schoben die Einzelteile vorsichtig in Tüten und beschrifteten sie. Am Gurt einer transportablen Winde hing ein großes Teil. Kyra vermutete, es war die Spitze des Flugzeugs. Zwei Männer brachten es zur Ladefläche eines Lastwagens. Irgendwo am Flughafen Makung befand sich ein Hangar, in dem diese Männer die Wrackteile einpacken und zu irgendeinem US-Militärstützpunkt schicken würden. Den genauen Ort würde Kyra nicht erfahren. Wahrscheinlich war diese Entscheidung auch noch nicht getroffen worden. Gewöhnlich diente ein Zusammenbau der Teile nach einem Absturz dazu, die Absturzursache zu ermitteln, die in diesem Fall allerdings bekannt war. Dieser Zusammenbau würde eine perverse Form des Rückentwickelns darstellen, um das Design des Tarnkappenflugzeugs zu ermitteln und dessen Fähigkeiten einzuschätzen. Es würde Jahre dauern. Mit Sicherheit würden einige CIA -Offiziere, die nichts zu seiner Entdeckung beigetragen hatten, mit diesem Projekt einen Karrieresprung machen.
    Der noch rauchende Krater war größer, als Kyra beim Blick von oben gedacht hatte. Das mehr oder weniger ovale Loch war zwölf Meter lang und sechs Meter breit, und an der tiefsten Stelle reichte der Rand dem größten Mann darin noch mindestens drei Meter über den Kopf. Das Feuer hatte die umstehende Vegetation bis auf die Wurzeln abgebrannt, die Oberfläche bildete eine seltsame Mischung aus mit Ruß überzogenen Felsen und hellbrauner Erde. Sie fühlte sich hart an. Nur noch ein paar Teile des Flugzeugs waren zu sehen, auch sie alle schwarz, ob von der ursprünglichen Farbe oder vom Feuer, wusste Kyra nicht. Wahrscheinlich von beidem. Das Flugzeug hatte sich im spitzen Winkel in den Boden gerammt und war, dem Radius der verbrannten Fläche nach zu schließen, in einem riesigen Feuerball verglüht. Erst jetzt merkte Kyra, dass ein Teil des kleinformatigen Schutts unter ihren Füßen Granatsplitter waren. Rauch stieg noch immer aus dem Loch auf. Sie hoffte, dass er nicht krebserregend war, doch in diesem Punkt
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