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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Henshaw
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ein, spürte die Richtung der shashoujian für eine Viertelsekunde auf und betätigte den Abzug.
    Die Geschosse bohrten sich in das Flugwerk der chinesischen Maschine, zerfetzten Flügel und Stabilisatoren zu gezackten Blütenblättern und rissen Löcher ins Metall, aus denen Flüssigkeit in dunklen Kondensstreifen strömte, während sie sich wie eine Spirale drehte. Nagin hielt seine Waffe auf sie gerichtet, bis sein Magazin leer war. Voller Befriedigung sah er zu, wie die Leuchtspuren im schwarzen Flugwerk verschwanden …
    Ein stabiles Dreieck erschien auf dem Radar. »Da!«, rief Pollard. Die Freudenrufe im TFCC wurden verstärkt durch die Rufe, die über Funk aus der Operationszentrale herüber drangen. »Mit den vielen Löchern im Flügel kann er sich kaum vor dem Radar verstecken.«
    »Sir, MiGs nähern sich, um das chinesische Flugzeug zu schützen«, meldete jemand über Funk. »Unsere Flugzeuge haben die Verfolgung aufgenommen. Zeit bis zum Abfangen vierzig Sekunden.«
    »Sie werden sie nicht alle kriegen«, erwiderte Pollard in sein Mikrofon. »Dazu reichen unsere Raketen nicht mehr. Die Kampfflieger der Washington ?«
    »Zwei Minuten entfernt«, antwortete jemand.
    »Grizzly, in dreißig Sekunden bekommen Sie Gesellschaft«, sagte Pollard.
    Zwanzig mehr, als ich brauche . Die shashoujian befand sich in steilem Sinkflug, zog schwarzen Rauch hinter sich her und zuckte wie ein nervöses Insekt. Die Insel Penghu füllte das Fenster seines Cockpits aus. Nagin drückte den Hebel nach vorn, zündete den Nachbrenner und durchbrach die Schallmauer. Alle auf Penghu würden den Knall hören. Ohne auf das Land unter sich zu achten, konzentrierte er sich auf seine Blickfeldanzeige. Das Radar in der Spitze versuchte, genug Daten über die »Keule des Meuchelmörders« zu sammeln, um den Raketensuchkopf aufzuschalten. Doch auch wenn das chinesische Flugzeug stark beschädigt war, ließ es sich nur schwer als Ziel ausmachen. Der Pilot riss die Rumpfnase nach oben und richtete sich schneller horizontal aus, als Nagin für möglich gehalten hätte. Er setzte die Bremsklappen und zog den Steuerknüppel zurück, sodass sein Oberkörper gegen die Gurte gedrückt wurde. Etwa achthundert Meter unter dem chinesischen Flugzeug stoppte er den Sinkflug, und das chinesische Flugzeug legte sich in die Kurve in Richtung seiner ihm zu Hilfe eilenden Brüder, um schneller vor Pollard zu fliehen, als diesem lieb war.
    Nagin flog wieder in die Kurve des Chinesen und richtete die Spitze seines Joint Strike Fighter direkt von unten auf dessen Rumpf. In seinem Helm hörte er ein akustisches Signal.
    »Fox three!«, meldete er den Start der Lenkwaffe fast schreiend.
    Die Schachtklappe unter seiner F-35 öffnete sich, und eine der beiden an den Klappen montierten AMRAAM fiel heraus. Ihr Motor wurde gezündet, und nach weniger als einer Sekunde waren die Schachtklappen wieder geschlossen.
    Die Rakete hatte die »Keule des Meuchelmörders« in vier Sekunden erreicht. Der chinesische Pilot riss sein Flugzeug scharf nach links und stieß Täuschkörper und Flammen aus. Doch seine Aluminiumstreifen und sein Feuerwerk konnten die Rakete nicht mehr davon abhalten, das durchlöcherte Flugwerk weiter zu verfolgen. Sie bohrte sich durch die Aluminiumwolke und flog in einem Bogen auf ihr Ziel zu.
    Die Lebenserwartung der »Keule des Meuchelmörders« ließ sich auf einzelne Sekunden berechnen. Das wusste der Pilot und umfasste den Hebel für den Schleudersitz.
    Die Rakete explodierte drei Meter unter dem rechten Querruder des chinesischen Flugzeugs und übersäte den hinteren Bereich mit Granatsplittern, die sich bis zur Spitze durchbohrten. Die Schockwelle riss den Backbordflügel ab und entzündete den durchlöcherten Treibstofftank. Die hintere Hälfte des Tarnkappenflugzeugs war zerfetzt, aus allen Löchern drangen schwarzer Rauch und Flammen. Die »Keule des Meuchelmörders«, deren Metall unter laut quietschendem Protest auseinandergerissen wurde, trudelte im Uhrzeigersinn nach unten.
    Die Bolzen rund um die Fliegerkanzel wurden aufgesprengt, anschließend wurde die Plastikhaube fortgerissen und der Schleudersitz aus dem abstürzenden Flugzeug katapultiert.
    Nagin flog um das Flugzeug herum, das, Flammen und Rauch hinter sich herziehend, vom grauen Himmel in Richtung Penghu stürzte.
    »Ich habe Durst«, sagte Cassie. Ihr Blut war durch Jonathans Hemd gesickert, und auch Kyras Hände waren nass. Ein Mensch verfügte im Durchschnitt über fünf
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