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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Henshaw
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AMRAAM wurde blind, das Tarnkappenflugzeug kippte zur Seite und entfernte sich.
    Nagin sah das Flugzeug mit seinen Augen, doch seine F-35 erkannte es nicht auf dem Radar.
    So fühlt es sich also an , dachte er. Okay, dann wird es also ein Kampf bis aufs Messer.
    Die anfliegende Yingji-Rakete war noch fünfundzwanzig Meilen entfernt und näherte sich mit Mach 1,6.
    Das Tactical Flag Command Center und alle Funkgeräte auf dem Flugzeugträger erstickten beinahe im aufgeregten Geplapper, doch Pollard war stolz, dass sich keiner von seinem Posten entfernte, um Deckung zu suchen.
    »Sie müssen reinkommen!«, rief Jonathan.
    »Kann ich nicht«, erwiderte Kyra. Es fiel ihr schwer zu sprechen. »Ich kann nicht.«
    »Hier draußen ist es zu gefährlich!«
    »Sie haben gesagt … haben gesagt, auf dem Flugzeugträger gebe es keinen sicheren Ort«, brachte sie schließlich heraus.
    »Einige Orte sind sicherer als andere.«
    Der Hauptlautsprecher wurde eingeschaltet. »Alle Mann vorbereiten für Aufprall!« Fast im gleichen Moment schossen die Düppelwerfer ihre Ladung in die Luft.
    Die Lincoln war kein Zerstörer und keine Fregatte, doch deswegen war sie noch lange nicht ohne Möglichkeiten zur Selbstverteidigung. Als Schiff der Nimitz -Klasse war sie wie ihre Schwesterschiffe darauf ausgerichtet, die sowjetische Marine und Luftwaffe mit Hunderten von Flugzeugen zu bekämpfen. Daher hatten ihre Ingenieure angenommen, dass irgendwann und irgendwo ein feindliches Flugzeug nah genug herankommen und eine Rakete auf den Flugzeugträger abschießen würde. Und für diesen Fall war die Lincoln mit ihren eigenen Punktverteidigungswaffen und Vorrichtungen für Gegenmaßnahmen ausgestattet.
    »Gegenmaßnahmen einleiten«, befahl Pollard in der Operationszentrale mit ruhiger Stimme. Die Mannschaft brauchte nichts so sehr wie die Ruhe ihres Kommandanten, um ihre eigenen Ängste unter Kontrolle zu halten.
    Von der Backbordseite des Flugdecks aus wurden Täuschkörper in die Luft gejagt. Die Phalanx-Waffen und Sea-Sparrow-Raketenwerfer hielten auf die anfliegende Rakete zu.
    »Noch neun Meilen entfernt. Sea Sparrows zum Abschuss.«
    Pollard blickte auf den Bildschirm mit der anfliegenden Rakete. Wenn sie irgendwo aufschlagen würde, dann, so wettete er, auf der Insel des Flugzeugträgers. Genau dort, wo er stand.
    »In Reichweite, los!«, rief Jonathan, dessen Blick auf den Horizont gerichtet war.
    »Was …?« Kyra drehte sich in dem Moment um, in dem die Lincoln ihre eigenen Raketen abfeuerte.
    Die RIM -7-Sea-Sparrow-Raketenwerfer spuckten zwei Raketen in die Luft. Die stabilen, propellerbetriebenen Motoren zündeten und brachten die Waffen in weniger als zwei Sekunden auf ihre Geschwindigkeit. In weniger als sieben Sekunden hatten sie die anfliegenden Yingjis erreicht.
    »Verpasst!«, meldete ein Techniker. »Eagle Strike war knapp außerhalb des Trefferradius. Entfernung zwei Meilen. Artoos übernimmt.« Die Yingji und Sparrows hatten sich mit einer relativen Geschwindigkeit von fast viertausend Meilen pro Stunde angenähert, weswegen die Sparrows zu wenig Zeit gehabt hatten, vor der Detonation eine Kurskorrektur vorzunehmen. Jede Rakete war mit einem Fünfzigkilosprengkopf bestückt, der die Granatsplitter über einen Umkreis von hundert Metern verteilte, doch die Yingji konnte hindurchhuschen.
    »Dann machen wir es eben auf die herkömmliche Weise.« Pollards Stimme klang hart, doch die Besatzung wusste, dass er versuchte, optimistisch zu klingen. Die Phalanx-Waffen waren der letzte Ausweg, galten aber als weniger effektiv gegen Hochgeschwindigkeitsraketen als die Sea Sparrows, die ihr Ziel gerade verfehlt hatten.
    Die Düppelwerfer schleuderten weiterhin Aluminiumstreifen in die Luft, um die Yingji abzulenken, die jedoch stur ihren Kurs beibehielt. Die Phalanx-Waffen an der Backbordseite, 20-mm-Gatlings, richteten sich ein Stück der Länge nach aus, um eine letzte Zielkorrektur vorzunehmen. Der Lärm ihres gemeinsamen Feuers – ein Bleistrom von viertausend Schuss pro Minute – dröhnte wie die Kettensäge des Teufels übers Deck.
    Kyra hörte die schnarrenden Waffen, die trotz des ohrenbetäubenden Lärms auf dem Flugdeck überraschend laut waren.
    »Runter!« Jonathan packte ihren Arm und drückte sie hinter der Metallbalustrade auf den Boden, dann ging er in die Hocke, um nach der Gefreiten zu greifen, die immer noch wie erstarrt dastand.
    Die erste Waffe verpasste ihr Ziel nur um wenige Zentimeter, tausendzweihundert Meter von
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