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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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töten.«
    Obwohl ihm klar war, dass sie sich besser beeilen sollten, ließ Eragons Neugier ihm keine Ruhe. »Ihr habt mir immer noch nicht erklärt, warum Galbatorix so sehr dagegen sein sollte, dass uns das hier in die Hände fällt.« Er deutete auf die Lanze. »Was macht Niernen gefährlicher als diesen Speer dort drüben oder gar gefährlicher als Bris…« Er vermied es gerade noch, den ganzen Namen auszusprechen, »als mein eigenes Schwert?«
    Es war Arya, die ihm antwortete. »Man kann einen Dauthdaert mit gewöhnlichen Mitteln nicht zerstören, Feuer kann ihm nichts anhaben und er ist fast gänzlich unempfänglich für Magie, wie du selbst gesehen hast. Die Dauthdaertya wurden dazu geschaffen, von jeder Magie, die die Drachen möglicherweise wirkten, unberührt zu bleiben, ebenso wie ihre Träger – und das will angesichts der Stärke, der Vielschichtigkeit und der Unberechenbarkeit der Drachenmagie schon etwas heißen. Galbatorix mag Shruikan und sich selbst mit mehr Schutzzaubern umgeben haben als irgendwen sonst in Alagaësia, aber es ist gut möglich, dass Niernen durch ihre Verteidigungswälle dringen könnte, als gäbe es sie gar nicht.«
    Eragon verstand und ein Hochgefühl erfüllte ihn. »Wir müssen …«
    Ein Kreischen unterbrach ihn.
    Es war ein durchdringendes, schrilles, schauderhaftes Kreischen wie von Metall, das über Stein kratzt. Eragons Zähne vibrierten bei dem furchtbaren Geräusch. Er hielt sich die Ohren zu und verzog das Gesicht, während er sich umdrehte und versuchte, die Quelle des Kreischens auszumachen.
    Saphira warf den Kopf hin und her und trotz des Getöses vernahm er ihr gequältes Wimmern.
    Eragon ließ den Blick zweimal über den Burghof schweifen, bevor er eine feine Staubwolke bemerkte, die oben an der Mauer des Wohnturms aus einem einen Fuß breiten Riss aufstieg. Der Riss führte von der geschwärzten und teilweise zerstörten Fensteröffnung, wo Bloëdhgarm den Magier getötet hatte, nach unten. Als das Kreischen an Intensität noch zunahm, ging Eragon das Risiko ein, die Hand von einem Ohr zu nehmen, um auf den Riss zu deuten.
    »Da!«, rief er Arya zu, die bestätigend nickte, und er presste die Hand wieder auf sein Ohr.
    Unvermittelt brach das Kreischen ab.
    Eragon wartete einen Moment, dann ließ er zögernd die Hände sinken und wünschte sich ausnahmsweise, sein Gehör wäre nicht ganz so scharf.
    Im gleichen Augenblick brach der Riss weiter auf, bis er mehrere Fuß maß, und raste die Mauer des Turms hinab. Wie ein Blitz schlug er unten ein, zerschmetterte den Schlussstein über dem Torbogen des Turms und ließ kieselgroße Steine herabhageln. Die ganze Burg ächzte und von dem zerstörten Fenster bis hinab zu dem zerbrochenen Schlussstein begann sich die Front des Wohnturms vom Rest des Mauerwerks zu lösen und nach außen zu neigen.
    »Lauft!«, schrie Eragon den Varden zu, die bereits in alle Richtungen davonsprangen, verzweifelt darauf bedacht, von der gefährlichen Mauer wegzukommen. Eragon trat einen Schritt vor – jeder Muskel in seinem Körper gespannt – und versuchte, irgendwo in dem Gedränge der Krieger Roran auszumachen.
    Endlich entdeckte Eragon ihn. Er saß hinter der letzten Gruppe von Männern am Eingang fest. Roran brüllte die anderen wie wahnsinnig an, aber seine Worte gingen in dem Getöse unter. Dann sackte die Mauer mehrere Zoll in die Tiefe. Sie löste sich weiter vom Rest des Turms und ließ Steine auf Roran prasseln, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und zwang ihn, rückwärts unter den Schutz des Tores zu stolpern.
    Als Roran sich aus seiner geduckten Haltung aufrichtete, trafen sich ihre Blicke und Eragon sah in seinen Augen Furcht und Hilflosigkeit aufblitzen, gefolgt von Resignation, als wisse Roran, dass er sich, wie schnell er auch rannte, unmöglich rechtzeitig in Sicherheit würde bringen können.
    Ein schiefes Lächeln umspielte Rorans Lippen.
    Und die Mauer stürzte ein.

HAMMERFALL
     
    N
ein!«, schrie Eragon, als die Tormauer des Turms donnernd einstürzte, Roran und fünf weitere Männer unter einem zwanzig Fuß hohen Steinhaufen begrub und den Burghof in eine dunkle Staubwolke hüllte.
    Eragons Schrei war so laut, dass seine Stimme brach und er den Kupfergeschmack von Blut im Rachen spürte. Er atmete ein und krümmte sich hustend.
    »Vaetna«, keuchte er und wedelte mit der Hand. Mit einem Rascheln wie von Seide teilte sich der dichte graue Staub über dem Burghof. In seiner Sorge um Roran bemerkte Eragon kaum, wie
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