Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals
Autoren: Christine Flynn
Vom Netzwerk:
dass die Hausdame nicht nur dort war, um zu überprüfen, ob der Raum ordentlich sauber gemacht worden war.
    Addie fragte sich, was Ina gesehen oder gehört hatte und wovor sie sie warnen wollte.
    Sie konnte sich nur einen Grund vorstellen, aus dem ihre Mom zu Gabe gegangen war – um ihn aufzufordern, ihre Tochter in Ruhe zu lassen. Addie konnte kaum glauben, dass Rose die Situation nur noch schlimmer machen würde, und hielt den Atem an, als sich eine Tür öffnete und eilige Schritte ertönten.
    Sekunden später erschien ihre Mutter im Durchgang neben der linken Treppe. Mit der Hand auf dem Mund und ungewöhnlich strahlenden Augen eilte sie zur Butlertür und bemerkte erst nach einem Moment, dass sie beobachtet wurde. Sie sagte nichts, sondern schüttelte nur den Kopf, bevor sie hastig verschwand.
    Kaum hatte die schmale Tür sich hinter ihrer Mom geschlossen, da hörte Addie schwerere Schritte. Gabe betrat die Eingangshalle, den Kopf gesenkt, die Hände in den Hosentaschen. Tief in Gedanken, bemerkte er Addie erst, als er fast vor ihr stand.
    Addie spürte seine Anspannung, als sein Blick über ihre ungewohnt elegante Erscheinung wanderte.
    Ein mattes Lächeln umspielte seinen Mund.
    „Wie ist es gelaufen?“ fragte er.
    „Gut“, erwiderte sie und fragte sich voller Sorge, was ihre Mutter zu ihm gesagt und was er geantwortet hatte.
    „Sie waren mehr als gut“, sagte Katherine, und auch sie sah ein wenig besorgt aus. „Sie sind mit allem fertig geworden. Vor allem mit Helene.“ Sie sah Gabe an. „Addie hat dafür gesorgt, dass Helene eine kleine Lektion erteilt wurde.“
    Gabe zog die Brauen zusammen. „Was ist passiert?“
    „Die Mitglieder haben offenbar mitbekommen, dass Helene Addie nicht im ProjektKomitee haben wollte“, erklärte Katherine, während sie ein Blatt aufhob, das vom Strauß auf dem Marmortisch gefallen war.
    „Während der Versammlung“, führ sie fort und steckte das Blatt zwischen die Blumen, bevor Ina es ihr abnehmen konnte, „wurde ihr vorgeworfen, dass sie nicht an das Wohl der Historischen Gesellschaft denkt, sondern nur daran, wie sie Addie schaden kann. Ihr Ruf hat beträchtlich gelitten, und sie musste anschließend ziemlich unbequeme Fragen der Reporter über sich ergehen lassen.
    Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sie verzweifelt versuchte, alles wie ein Missverständnis aussehen zu lassen. Schwer zu sagen, was die Presse daraus machen wird“, murmelte sie. „Aber Addie hat nichts getan, das man ihr vorwerfen könnte.“
    „Das habe ich auch nicht erwartet“, sagte Gabe.
    Verwirrt sah Addie ihn an.
    In seinen Augen nahm sie nichts als Vertrauen wahr, zusammen mit einer Anspannung, die sich immer mehr auf sie übertrug.
    Auch Ina schien sie zu spüren, denn sie stand reglos da, anstatt sich diskret zurückzuziehen.
    Mrs. Kendrick zog eine Augenbraue hoch.
    „Würdest du uns entschuldigen?“ bat Gabe seine Mutter.
    „Natürlich, mein Junge“, antwortete sie und sah zwischen ihnen hin und her.
    „Ina?“ sagte sie zu dem Dienstmädchen und verschwand im Esszimmer.
    Ina eilte die Treppe hinauf, um Mrs. Kendricks Sachen wegzubringen.
    Addie zweifelte nicht daran, dass sie gleich wieder nach unten kommen würde, um nachzusehen, was mit Rose los war.
    „Ich dachte, du bist in Vermont“, sagte sie, als Gabe einen Schritt auf sie zumachte.
    „Das war ich auch. Ich bin heute Morgen zurückgekommen.“ Er nickte zur Haustür hinüber. „Möchtest du einen Spaziergang machen?“
    Addie schaute auf die roten Pumps an ihren Füßen. „Ich kann nicht“, murmelte sie. „Falsche Schuhe.“
    „Du warst shoppen.“
    „Sie gehören deiner Schwester. Genau wie das Kostüm. Ich wollte nicht in die Stadt. Wegen der Fotografen.“
    „Haben Sie dich heute bedrängt?“
    „Die Reporter haben mir mehr zu schaffen gemacht.“
    Er sah aus, als hätte er genau das befürchtet. Und als würde er nicht wissen, ob er sie berühren sollte oder nicht. Nach einem Moment machte er eine Kopfbewegung in Richtung der Bibliothek.
    „Wie schlimm war es?“
    „Es hätte schlimmer sein können. Viel schlimmer“, gab sie zu, während sie durch die Halle gingen. Sie wusste nicht, was seine Mutter zu ihm gesagt hatte.
    Trotzdem gab es niemanden, mit dem sie lieber über die Ereignisse dieses Tages reden würde. „Ich leite das Projekt noch, und Helene wird eine Gala organisieren, um das Geld zu beschaffen, das wir noch brauchen. Ich habe sogar ein Jobangebot bekommen. Vom
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher