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Entscheidung des Schicksals

Entscheidung des Schicksals

Titel: Entscheidung des Schicksals
Autoren: Christine Flynn
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Komitee auf und kommen vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurück.“
    Als würde sie keinerlei Widerspruch erwarten, nahm sie ein Blatt Papier aus ihrem Hefter und wandte sich lächelnd dem Gastredner zu.
    „Dr. Albright, wir alle sind sehr gespannt darauf, zu erfahren, welche Rolle einheimische Pflanzen im Leben unserer frühen Vorfahren…“
    Addie schluckte und trat vor.
    „Entschuldigen Sie“, sagte sie.
    Helenes Augenbraue bog sich nach oben.
    „Ich sehe nicht, warum die Finanzierung ein Problem sein sollte.“
    Falls die Präsidentin über die Herausforderung erstaunt war, so ließ sie es sich nicht anmerken. „Es tut mir sehr Leid, Miss Löwe, aber Sie verstoßen gegen die Geschäftsordnung. Da Sie damit nicht vertraut zu sein scheinen, lassen Sie mich wiederholen, dass die Gesellschaft nicht über die erforderlichen fünfzigtausend Dollar für das Projekt verfügt. Darüber zu diskutieren wäre Zeitverschwendung.“
    „Sie könnten das fehlende Geld beschaffen, wenn Sie Ihre bewundernswerte Begabung für das Einwerben von Spenden darauf verwenden würden“, entgegnete Addie. Ihr Vater hatte einmal gesagt, dass die stolzesten Menschen die größten Schwächen hatten. Bei Helene war es die Eitelkeit. „Mir selbst fehlt natürlich die Erfahrung, aber ich habe gehört, dass Ihre Wohltätigkeitsgalas außergewöhnlich erfolgreich sind.“
    „Oh. Nun ja…“ murmelte die Präsidentin überrascht und . schien verzweifelt nach einem Argument zu suchen, mit dem sie vor laufenden Kameras ihre Hilfe verweigern konnte.
    Der
    Gastredner
    erhob
    sich.
    „Meine
    Entschuldigung
    an
    Sie
    und
    die
    Geschäftsordnung, aber dürfte ich etwas sagen?“
    „Natürlich, Dr. Albright.“ Helene klang so, als wäre sie dankbar für die Unterbrechung.
    „Ich war vorhin bei Professor Williamson zu Besuch“, begann er und nickte dem Gentleman zu, den Addie von Mrs. WrightCunninghams Nachmittagstee kannte.
    „Er erwähnte, dass in den Originalplänen des alten Gartens mehrere Rosenarten verzeichnet sind, die in dieser Gegend durch Fremdbestäubung und Kreuzung nahezu ausgestorben sind. Außerdem hat er angedeutet, dass Sie Zugang zu einigen Exemplaren haben. Wenn das stimmt, würden Sie finanzielle Hilfe von jeder Menge botanischer Organisationen bekommen. Um welche Arten handelt es sich?“
    Hilflos starrte Helene ihn an. Ihr Gesicht hatte sich bereits ein wenig gerötet.
    Addie vermutete, dass die Präsidentin nicht die leiseste Ahnung hatte, wovon Dr.
    Albright sprach.
    Er schien ihr mehr zuzutrauen. „Ich kann Ihr Zögern verstehen. Ohne eine sorgfältige Prüfung wird selbst die rosa setigera oft für einen wertvollen Fund gehalten.“
    Mit einem immer verlegener werdenden Lächeln blätterte Helene in ihren Unterlagen.
    Addie beschloss, ihr dabei zu helfen, das Gesicht zu wahren. „Darf ich das beantworten?“
    „Bitte“, murmelte Helene.
    „Es ist keine Prärierose“, begann sie. Das war die Pflanze, deren lateinischen Namen der Doktor gerade genannt hatte. „Sie ähnelt eher der robusta. Wir haben zwei Varietäten.“ Helene schien diesen Fachausdruck noch nie gehört zu haben. „Mit Mrs. Kendricks Erlaubnis würde ich Ihnen gern ein Exemplar von jeder schicken.“
    Der Gentleman nickte interessiert. „Tun Sie das. Ich gebe Ihnen nachher meine Adresse.“
    Helene räusperte sich. „Können wir weitermachen? Da das Komitee aufgelöst ist, gehört dieses Thema zu den Angelegenheiten der Gesellschaft.“
    „Frau Präsidentin.“ Am Ende des Vorstandstischs beugte Tiffany sich vor.
    „Vielleicht sollten wir das Komitee nicht vorschnell auflösen. Dr. Albright hat gerade gesagt, dass es Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Und Miss Lowes Idee, auf einer Wohltätigkeitsgala Spenden zu sammeln, ist durchaus bedenkenswert.“
    „Ich stimme zu“, ertönte eine heisere Männerstimme. In der Mitte des Raums erhob sich Professor Williamson. „Ich finde nicht, dass der Vorstand allein darüber entscheiden sollte. Die Mitglieder müssen abstimmen.“
    „Sehr richtig“, rief eine Frau, die ebenfalls beim Nachmittagstee gewesen war.
    Tiffany räusperte sich. „Frau Präsidentin, ich beantrage, dass wir das Komitee unter Vorsitz von Miss Löwe bestehen lassen und uns gründlicher mit der Finanzierung des Projekts beschäftigen.“
    In der dritten Reihe schoss sofort eine beringte Hand in die Höhe. „Ich unterstütze diesen Antrag“, rief Mrs. WrightCunningham.
    Helene hatte sich mit dem Hinweis auf
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